"Blödsinn, Ryan - sprich ruhig mit mir - dafür bin ich hier", entgegnete Sienna lediglich mit einem abermaligen Kopfschütteln ehe sie sacht nach seiner Hand griff und selbige behutsam drückte. Eine ganze Weile lang dachte sie darüber nach, was er ihr gerade gesagt hatte und überlegte darüber, was sie vielleicht noch tun konnte, um ihn wieder aus der Lethargie und all den Sorgen heraus zu bekommen, die ihn momentan noch immer zu belasten schienen und die allesamt mit diesem lächerlichen Cerberus-Projekt angefangen hatten, das ihn um den Finger gewickelt hatte. Ein Umstand, den sie noch immer nicht so recht begreifen konnte, geschweige denn, dass es ihr sonderlich gefiel, dass er sich um die Kleine inzwischen beinahe mehr kümmerte als um sie selbst und dennoch hatte sie für sich selbst beschlossen, ihn einfach machen zu lassen, ihn seine eigenen Erfahrungen machen zu lassen und da zu sein, wenn er sie wirklich brauchen würde - mehr konnte sie ohnehin nicht und so agierte sie auch dieses Mal als sie ihn kurzerhand mit sich nach hinten zog bis sie beide auf dem Bett lagen. Mit einem stillen Lächeln auf den Lippen platzierte sie sich halb über ihm und blickte erneut hinab in sein Gesicht. "Also? Dir wird das alles hier zu viel, weil es mehr ist als du eigentlich geahnt hast und du zweifelst momentan daran, ob es wirklich so eine gute Entscheidung war, überhaupt hierher zu kommen?", hakte sie dann noch einmal nach und nickte der Vollständigkeit halber sacht während sich in ihrem Kopf die einzelnen Lösungsvorschläge auftaten und sich vor ihr abspielten, von ihrem Verstand entweder abgenickt oder gleich wieder verworfen wurden. "Was willst du denn? Willst du gehen und ein ruhiges Leben haben?"
Ryan Lewis C - Sec Beamter
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Thema: Re: Die Zuflucht Di Feb 25, 2014 8:47 am
"Nein, das ist das letzte was ich will. Versteh mich nicht falsch ich will den Leuten helfen. Und ich will Natalee helfen. Ich weiß nicht ob du sie schon kennen gelernt hast aber - irgendwie fühle ich mich ihr gegenüber verpflichtet. Nichts wie zwischen uns beiden, eher etwas das Geschwistern gleicht. Sie will so unglaublich viel tun und hat dabei nur die besten Absichten, vermutlich noch höhere als meine eigenen und sie opfert dafür so gut wie alles auf, sogar sich selbst. Und natürlich hab ich angeboten ihr zu helfen - wie könnte ich das nicht?" Er umklammerte langsam Siennas Hände, zog sie jedoch nicht zu sich herunter oder machte irgend eine Anspielung. Ihm stand weder der Sinn danach, noch kam es ihm in dem Gespräch sonderlich passend vor. Der Ausdruck Geschwister passte erstaunlich gut, wie er im Nachhinein feststellte,denn als er dies gerade eben zu Sienna gesagt hatte, hatte er das Gespräch mit Natalee nicht einmal ansatzweise berücksichtigt. Das warf jedoch die nächste Frage auf. Sollte er Ihr es sagen? Im Grunde ging es sie nicht wirklich viel an, Natalee hatte es ihm im vertraulichen erzählt, niemand anderem. Es jetzt mit Sienna zu teilen - er würde es nur zu gern tun, einen Teil der Last von seinen Schultern nehmen. Aber ihr Vertrauen deswegen so zu missbrauchen? Sienna musste es nicht einmal böse meinen, nur ein paar unüberlegte Worte, mehr brauchte es nicht. "Vielleicht bin ich auch einfach nur viel zu müde um noch klar denken zu können. Oder ich bin ein Idiot der ab und zu einfach ein wenig Dampf ablassen muss und sich über irgendetwas beschwert - ich weiß es nicht."
Sienna Andrews C - Sec Beamter
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Thema: Re: Die Zuflucht Di Feb 25, 2014 8:58 am
"Wenn du wirklich etwas tun willst, dann tu es, Ryan. Wir verdammen uns im Nachhinein nur für nicht genutzte Gelegenheiten und nicht für Fehler, die wir gemacht haben - wenn du dem Mädchen helfen willst, dann hilf ihr und steh ihr zur Seite, ich glaub sie braucht dich wirklich und wenn du irgendetwas hast, dann komm zu mir und rede mit mir. Egal, was hier gesprochen wird, es bleibt bei mir und bei niemandem sonst, das verspreche ich dir", antwortete Sienna lediglich leise und beugte sich noch einmal zu Ryan hinab, um ihn sanft zu küssen und ihm noch einmal ein aufmunterndes Lächeln zuzuwerfen. Er würde bleiben, das allein war schon einmal eine gute Nachricht, denn das bedeutete, dass sie sich nicht unnötig vor ihrem neuen Auftraggeber deswegen rechtfertigen musste und alles, was ihr jetzt noch blieb, war ihren zweiten Auftrag zu erfüllen und Ryan bei Laune zu halten - etwas, das ihr nicht einmal ansatzweise schwer fiel. Sie mochte Ryan, war gerne in seiner Nähe und genoss die Stunden, die sie beide zu zweit verbringen konnten, genoss die Freiheit, die er ihr gab und die sie auch benötigte - sonst hätte sie all das zwischen ihnen beiden nicht über eine so lange Zeit aufrecht erhalten. "Aber da ist noch mehr, was du vor mir geheim hältst, nicht?", hakte sie dann schließlich nach und stupste sacht mit ihrer Nase gegen die seine ehe sich ein entwaffnendes Lächeln auf ihren Zügen abzeichnete und sie den Kopf schüttelte. "Wenn du nicht drüber reden willst, ist es okay, Ryan. Ich zwing dich hier zu nichts - im Grunde will ich dich wirklich nur unterstützen und dir ein bisschen Last von den Schultern nehmen."
Ryan Lewis C - Sec Beamter
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Thema: Re: Die Zuflucht Di Feb 25, 2014 9:17 am
"Was kann ich denn vor dir groß geheim halten?" Hakte er nach und musste zwangsläufig schmunzeln. "Viel bleibt nicht, dass meiste bekommst du schon nach fünf Minuten aus mir heraus." Erneut gingen seine Gedanken zu dem was Natalee mit ihm besprochen hatte. Nein - er konnte es ihr nicht erzählen, zumindest jetzt nicht. Vielleicht wenn sich das alles gesetzt hatte. Vielleicht hatte er selbst eine zu verklärte Sicht auf die Dinge und würde einiges falsch schildern, sodass Sienna letzten Endes eine vollkommen falsche Sicht auf die Dinge hatte. "Das andere betrifft eigentlich nur uns beide. Nicht das ich dich nicht mögen würde - im Gegenteil. Wenn es nach mir geht würde ich sogar weiter gehen. Aber, willst du das ewig so weiter ziehen? Ich meine wir treffen uns entweder um zu plaudern oder miteinander rumzumachen ... irgendwie klingt das falsch. Wir kennen uns jetzt schon eine ganze Weile und .. okay du weißt wesentlich mehr über mich als ich über dich aber nichts desto trotz kennen wir uns auch ganz gut. Zusammen mit dem Intimen bedeutet das normalerweise das zwei Erwachsene dann in einer, naja - Beziehung leben? Ich weiß wir hatten das Thema schon einmal aber willst du das denn ewig so weiter ziehen?" Zwar war das Thema zum Anfang hin eigentlich nur als Ablenkung geplant gewesen, doch schon in der Mitte des ersten Satzes waren wieder seine alten Gedanken Zurück gekommen, die er schon bei ihrem ersten Gespräch darüber irgendwann ad acta gelegt hatte.
Sienna Andrews C - Sec Beamter
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Thema: Re: Die Zuflucht Di Feb 25, 2014 9:34 am
Da waren sie wieder bei dem leidigen Thema, von dem Sienna nicht wusste, wie sie es beantworten sollte, geschweige denn, was sie wirklich darüber denken sollte - im Grunde genommen führten Ryan und sie bereits seit sie damit begonnen hatten, eine Beziehung, denn keiner von ihnen beiden machte einen Hehl daraus, was zwischen ihnen beiden war. Auf der anderen Seite würde ihr eine Beziehung mit Ryan mit Sicherheit auch dabei helfen, Einfluss auf ihn nehmen zu können und ihn oben zu halten während er Mal um Mal ins Straucheln geraten würde bei den Dingen, die noch vor ihnen allen lagen und mit denen sie konfrontiert werden würden. Es hatte nur Vorteile, wenn sie es noch einmal rein pragmatisch durchging und genau abwog, einmal abgesehen von dem Umstand, dass sie ihn dann ganz offiziell betrog, wenn sie mit anderen ins Bett ging und sie einen Teil ihrer Freiheit einbüßen würde - die langfristigen Vorteile überwogen jedoch und so lächelte Sienna erneut und schien eine ganze Weile lang noch einmal beinahe theatralisch darüber nachzudenken ehe sie leise zu lachen begann. "Weißt du ...", begann sie dann bedeutungsschwer und seufzte dann schwer ehe ihr Lächeln bewies, dass jenes leise Geräusch nicht ansatzweise so gemeint war, wie es bei ihm angekommen sein mochte. "eigentlich ...", setzte sie das nächste Wort hintenan und schob sich ein paar blonde Strähnen hinters Ohr ehe sie ihm einen erneuten sanften Kuss auf die Lippen hauchte. "... sind wir doch schon in einer Beziehung, oder? Ich mein, wir haben nicht mehr nur Sex und ich bin wegen dir ein paar Millionen Kilometer von meinem eigentlichen Job weg und hab deine neue Freundin noch nicht an C-Sec verraten ... und das mach ich einzig und allein, weil du so unwiderstehlich bist."
Ryan Lewis C - Sec Beamter
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Thema: Re: Die Zuflucht Di Feb 25, 2014 9:58 am
Er hatte sich etliche Antworten zusammengereimt, bereits voraus geahnt wo dieses Gespräch enden würde - doch damit hatte er nicht gerechnet. Wobei es seltsam war, oder? Das, worauf man eigentlich gehofft hatte, war meist das, was man dann doch am wenigsten erwartete. "Dass.. " Sein Lächeln wurde in eben jenem Moment deutlich breiter, ehe er langsam die feinen Gesichtszüge von Sienna umfasste und sie ebenfalls küsste. Es ging nicht darum sein Ego in irgend einer Weise zu füttern oder dem, was zwischen ihnen beiden war einen Namen zu geben. Die Tatsache das sie selbst es als solches bezeichnete war das, was den Ausschlag gab. "Ich liebe dich." Er hatte das bisher noch nie zu einer Frau gesagt, weshalb es ihm nun im ersten Moment fast ein wenig seltsam vorkam. Gleichzeitig glaubte er jedoch nicht, einen Fehler zu machen. Warum auch? Es war das was er empfand. Sienna war, seit er sie kannte eine der wenigen Personen gewesen die ihn bisher bedingungslos unterstützt hatten, keine Kritik anzubringen hatte oder ihn ständig um einen Gefallen gebeten hatte.
Nathan Kendall 2nd Lieutenant
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Thema: Re: Die Zuflucht Mo März 10, 2014 12:49 am
"Ich habe nochmal mit Kai und Mimi gesprochen" meinte Nathan, während er ein kleines Datapad neben Natalee auf den Tisch warf. Dieses schlitterte halb über die gewachste Holzplatte, ehe es kurz vor knapp dort schließlich liegen blieb. "Ich habe ihnen die Situation erklärt und wir haben uns zusammengesetzt um verschiedene Szenarien durchzugehen" erklärte er ihr und sank auf den Stuhl neben ihr, ehe er sich eine Dose Energydrink nahm, welche in einem sechserpack neben Natalee standen. "Wie wir es jetzt jedoch genau machen, das ist deine Entscheidung. Jeder Plan hier hat stärken und schwächen" er lächelte knapp. Man konnte Natalee nicht alles abnehmen - das wollte sie vermutlich nicht einmal. Aber er gab sich mittlerweile alle Mühe sie zu unterstützen anstatt sie alles selber machen zu lassen. Einerseits um sie zu entlasten und andererseits, damit er auch etwas zu tun hatte und sich nicht nur absolut nutzlos fühlte. "Oh und ich habe Oleg auf dem Gang getroffen. Er will auch mitkommen und hat gemeint, wenn du willst kann er noch ein paar alte Kontakte anhauen. Du sollst dich einfach bei ihm melden wenn was ist!" riss er schließlich die Ereignisse der letzten zwei Stunden ab. "Er meinte, wir könnten uns in ein Transportschiff einbuchen."
Natalee Lewis Captain
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Thema: Re: Die Zuflucht Mo März 10, 2014 8:36 am
Wieder aufzubrechen und vor diesem Tisch zu stehen, auf dem jetzt Datenpads herum lagen und einen unwirklichen Schimmer auf der trüben Deckenfarbe hinterließen, war ein seltsames Gefühl. Es war eine Mischung aus Fernweh und Heimweh, die sie jetzt überkam und die sich durch ihren Magen grub - sie stetig immer wieder zwischen Wehmut und Vorfreude schwanken ließ und ihr nicht die Möglichkeit gab, sich wirklich zu entscheiden, was sie fühlen sollte. Auf der einen Seite wollte sie endlich wieder auf ihr Schiff, gemeinsam mit ihrem Team durch die Galaxie fliegen, den Bewohnern eben jener Galaxie helfen und dafür sorgen, dass sich ihr Leben verbesserte und dass sie auch für etwas Größeres lebte. Auf der anderen Seite erhob eine leise Stimme das Wort, erzählte ihr davon, dass sie einfach hier bleiben könne - gemeinsam mit Nathan glücklich werden könne und die Welt sich doch selbst retten sollte. Jene Stimme war es, die Natalee den Abschied von alledem, was sie hier als Heimat kennen gelernt hatte, schwer machte und sie wehmütig werden ließ. Es war eine gute Zeit gewesen - sie hatten alle viele Gespräche geführt, darüber, wie es weiter ging, wo sie standen und was sie tun wollten. Sie hatten sich Zeit gelassen und ihr eigenes Leben entschleunigt, hatten gelernt, wohin sie gehörten und was sie wollten, hatten wieder neu zueinander gefunden und den Bund, der zwischen ihnen bestand, neu gestärkt. Es war eine wirklich gute Zeit gewesen, die sie hier verbracht hatten - Zeit, die jeder von ihnen dringend gebraucht hatte und Natalee wusste, wann immer sie nun zurücksehen würde, würde sie das mit einem Lächeln auf den Lippen können. Aber sie wusste genauso, dass es so nun einmal nicht weitergehen konnte. Es gab dort draußen noch so unzählige Gefahren, die es zu bewältigen galt. Dinge, die unvollständig geblieben waren und die sie nicht hatten beenden können, bevor sie hierher geflüchtet waren. Ein paar davon wurden in kleinen Videoscreens auf den Datapads abgespielt - Menschen auf der Erde, die von Polizisten aus den Häusern gezerrt wurden, nachdem bei ihnen eine biotische Begabung festgestellt worden war, Razzien in Untergrund-Verstecken, wo sich Rebellen verschanzt hatten. Das, was dort unten vor sich ging, war eine Reaktion des Rates auf ihre Flucht aus dem Ratsturm und Natalee wusste, dass sie den Menschen dort unten helfen musste - dass sie es ihnen schuldig war, bei ihnen zu sein und sie zu unterstützen oder ihren Zorn zu überstehen, den sie mit Recht hatten. Als sie jetzt zu Nathan hinauf sah, zeigten ihre Lippen ein schmales Lächeln ehe sie die Hände ausstreckte und mit schlanken Fingern das Datapad umschloss, das er ihr zugeworfen hatte. Darauf zeigten sich die Pläne, die das Team gefasst hatte - Abflugzeiten, Kosten und Möglichkeiten einer Tarnung. Das Team hatte alles bereits vorbereitet und auf jede noch so geringe Kleinigkeit geachtet und sie war ihnen dankbar für das, was sie getan hatten. Dass sie ihr das Leben erleichterten und bereit waren, ihr Arbeit abzunehmen. Noch einmal wanderten ihre blauen Augen über den Display ehe sie das Datapad zur Seite schob und sich dann von ihrem Platz erhob. "Informiere das Team, Nate. Die Vancouver wird uns bis zur nächst gelegenen Kolonie fliegen, auf der wir keinen Widerstand befürchten müssen. Ich will, dass sie trotz alledem gefechtsbereit und vorbereitet sind. Wir brauchen Tarnmodule aus dem Lager, die uns schützen bis wir auf der Erde sind und in 8 Stunden will ich unterwegs sein", hallte dann wenig später ihre Stimme durch den Raum und klang dabei befehlsgewohnt, wie es stets der Fall gewesen war ehe sie die Haltung straffte und sich ein paar schwarze Strähnen über die Schulter hinweg schob. Sie hatte viel bekommen in der Zeit hier aber nun ... Nun war es Zeit aufzubrechen und neu zu beginnen.
Der Erzähler Admin
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Thema: Re: Die Zuflucht Mo März 10, 2014 8:53 am
Ein klacken war von der Tür zu vernehmen, ehe sich diese auch wieder mit einem zischen schloss. Langsam wanderte das Feuerzeug hoch zur Zigarette, ehe der Unbekannte an dieser Zog und sie so schließlich anzündete. Ein weiteres klacken und das Feuerzeug, welchem das Cerberus-Symbol ins Metall geätzt wurde verschwand wieder in der Tasche der gut sitzenden Hose. "Es freut mich, dass Ihnen meine Gastfreundschaft so gut bekommen ist Captain Lewis. Wie man hört haben Sie bereits große Pläne" erklärte er leise während er die Zigarette in der Luft drehte und somit einige kleine Rauchfäden zur Decke steigen ließ. "Passen Sie dort unten auf Lewis. Dort unten herrscht Krieg. Ein Krieg der von niemandem wirklich geführt wird. Aber es sterben Menschen - dauernd und zu jeder Zeit. Ein unverhohlener Hass der sich nur all zu bald entlädt." erklärte er langsam. Der Rat und der Broker hatten ganze Arbeit geleistet ein funktionierendes System zu zerstören. Solche AUfstände hätte es unter ihm niemals gegeben. "Ihre Aufgabe dort unten wird es sein den Krieg zu einer Revolution zu formen. Ich ziehe Revolution dem Krieg vor, zumindest nehmen an der Revolution nur die teil, die wollen." er lächelte ein kaltes, stilles Lächeln ehe er einen erneuten Zug von seiner Zigarette nahm. Natha, der hinter Natalee stand legte ihr sacht eine Hand auf die Schulter. "Ich weiß Sie nehmen keine Befehle von mir an. Aber sie nehmen meine Vorräte, meine Ressourcen und meine Männer. Dann können Sie meinen Rat auch noch gleich mitnehmen: Seien sie sich stets Bewusst wer der wahre Feind ist"
Natalee Lewis Captain
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Thema: Re: Die Zuflucht Mo März 10, 2014 9:08 am
Im ersten Moment hatte sie erschrocken die Luft eingesogen als die vertraute Stimme hinter ihr erklang. Wie immer hatten sich ihre Nackenhaare aufgestellt als sie die Worte hörte - wie immer durchfuhr sie ein eisiger Schauder als sie den Blick der künstlichen Augen auf sich ruhen spürte und wie es immer gewesen war, straffte sie noch einmal ihre Haltung und hob den Blick, begegnete unverhohlen den Augen ihres Gegenübers. Er sprach Worte, auf die sie bei jedem anderen gehört hätte - Worte, die sie bei jedem anderen für bahre Münze genommen und beherzigt hätte, aber hier, aus dem Mund dieses Mannes, klangen sie wie blinder Hohn und wahllose Heuchelei. Vor ihr stand der Mann, dem sie ihre eigene Existenz zu verdanken hatte und der sie bis zu diesem Punkt immer unterstützt hatte - derjenige, der für sie in die Bresche gesprungen war und alles mobilisiert hatte, um sie wieder und wieder zu retten, aber dankbar konnte sie ihm nicht sein, wenngleich sich auch ihr Zorn ihm gegenüber inzwischen gelegt hatte. Jetzt fühlte sie Mitleid für den Mann, der vor ihr stand und der einmal hätte groß sein können, bevor die Reaper seinen Verstand vergiftet hatten. Mitleid und Bedauern für das Schicksal, das er sich aufgeladen hatte. "Ich werde die Menschen dort auf der Erde retten", sagte sie und meinte jedes Wort genauso wie sie es sagte, denn in einer einzigen Sache waren sie sich immer einig gewesen. Dass die Unschuldigen beschützt werden mussten und wenngleich Natalee selbst auch von so vielen niemals als Mensch, geschweige denn unschuldig, angesehen werden würde, so hatte sie doch in keiner Sekunde vergessen, dass sie es Menschen zu verdanken hatte, dass sie lebte - dass sie atmete und dass sie die Chance darauf hatte, die Welt besser zu machen. Menschen wie Jack Harper - einem idealistischen Allianz-Piloten, dessen Geist und Feuer mit jedem Tag ein Stück mehr starb. "Und ich werde die Reaper vernichten - um aller Unschuldiger willen", setzte sie nur wenig später nach und für einige wenige Sekunden huschte ein schmales Lächeln über ihre Lippen, das darauf nicht so recht haften bleiben wollte. "Sie werden nicht ewig weitermachen können, Jack - eines Tages werden Sie aufwachen müssen und feststellen müssen, dass es vorbei ist und dass es jetzt an anderen ist, die Galaxie zu beschützen."
Der Erzähler Admin
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Thema: Re: Die Zuflucht Mo März 10, 2014 9:18 am
"Ich bin mir sicher, dass dieser Tag irgendwann kommen wir Miss Lewis. Und wenn ich dafür gesorgt habe, dass die Menschheit ihren Platz in der Galaxie einnimmt bin ich durchaus bereit meinen eigenen Platz zu räumen. Ich bin kein Tyrann" seine Worte waren wohl gewählt, während er Natalees Blick begegnete. Doch das Feuer, dass in ihren Augen brannten wurde nur von dem eisigen, künstlichen Blau in seinen Augen erwidert. Augen, in denen jenes Feuer nicht zu brennen vermochte. "Ich bin froh, dass wir uns einig sind wenngleich auch ihre Vorstellungskraft bezüglich der Zukunft leidlich beschränkt ist" erklärte er ihr langsam, ehe er noch einen Schritt in den Raum machte, sich einen Stuhl zuzog und sich ohne zu Fragen setzte. "Ich habe Sie bisher immer unterstützt Miss Lewis und habe bisher damit nicht gerade auf das schnellste Pferd gesetzt. Ich habe nicht umsonst billionen in ihr Leben gesteckt. Ich habe nicht umsonst zwanzig Jahre meines Lebens und des Lebens meiner Frau geopfert nur damit Sie sich dort unten wie ein gemeiner Soldat verhalten. Von den Ressourcen die in Ihrer AUsbildung stecken hätte ich Armeen trainieren können. Sie sind etwas besonderes - eine Anführerin. Seien Sie das auch - sorgen Sie dafür, dass sich meine Investition fortan auszahlt" er drückte langsam die Zigarette aus. "Cerberus ist nicht so böse wie sie Glauben - unser Ziel ist das gleiche: Wir wollen die Menschheit vor den Reapern schützen - zu jedem Preis" er hob den Blick, begegnete dem ihren. "Wir brauchen fortan Siege Lewis und ich habe kaum mehr die Ressourcen einen weiteren Fehlschlag auszubügeln. Sie müssen bereit sein Opfer zu bringen Lewis - bereit sein endlich die Initiative zu ergreifen." er stand langsam auf, klopfte auf den Tisch. "Kann ich mich darauf verlassen, dass die Erde nach ihrem Einsatz wieder den Menschen gehört? Und nur den Menschen - ich will meinen Heimatplaneten nicht als Kolonie irgend einer Alien-Rasse sehen! Haben Sie mich verstanden? Für diesen Zweck stehen ihnen alle Ressourcen zur Verfügung"
Natalee Lewis Captain
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Thema: Re: Die Zuflucht Mo März 10, 2014 9:32 am
Sie war bereits im Begriff, ihm zu sagen, dass die Erde jeder Spezies gehörte - dass sie vielleicht der Heimatplanet der Menschen sein mochte, doch dass darauf jede Spezies willkommen war, aber sie wusste, dass diese Diskussion zu nichts führen würde. Er beharrte auf seiner Meinung, wie sie auf ihrer beharrte und so lächelte sie lediglich und schüttelte sacht den Kopf während sie noch einmal darüber nachdachte, was er ihr soeben gesagt hatte. Er hatte Recht, das stand vollkommen außer Frage - Cerberus hatte so viel Geld in ihre Entwicklung und Ausbildung gesteckt, hatte Menschen nur ihretwegen entführt und in die Simulation eingebaut, hatte eine gesamte Station errichtet, nur um sie vorzubereiten und im Grunde genommen ... wenn Natalee ehrlich zu sich selbst war, dann hätte sie jedem den Vogel gezeigt, der ihr so etwas erzählt hätte. Sie selbst wäre der Meinung gewesen, dass es falsch und unethisch war, einfach so ein Leben zu erschaffen, künstlich herzustellen, aber es war ihr eigenes Leben, das so entstanden war - sie war es, die so hergestellt worden war und die all das verkörpern sollte, was ausgerechnet der Mann ihr gegenüber sich gewünscht hatte. Der perfekte Mensch, wie er nicht müde wurde, zu wiederholen. Die Waffe gegen die Reaper. "Ich sorge dafür, dass es den Menschen dort unten wieder gut geht und nicht dafür, dass sich Ihre Investition auszahlt", lautete ihre erste Antwort, die sich seelenruhig und wohl überlegt über ihre Lippen bahnte und die inzwischen weit weniger wie das trotzige Kind klang, als das man sie so oft gesehen hatte, wenn ihr Dinge über den Kopf wuchsen. Sie spürte nicht mehr den Hass in ihrem Inneren brennen, wie es einst einmal gewesen war, sondern lediglich die ruhigen und klaren Gedanken, die strukturierten, was sich den Weg zu ihren Lippen bahnte und was davon sie aussprach. "Ich werde für die Menschen sein, was ich sein muss - wenn sie eine Anführerin brauchen, dann werde sie eine bekommen und wenn sie einen Soldaten brauchen, werde ich auch das sein. Ich kann Ihnen nur eine einzige Sache versprechen, Jack - die, dass ich für die Menschen kämpfen werde und dieses Elend auf der Erde nicht weiter zulassen werde", sprach sie ruhig weiter ehe ihr Blick noch einmal den seinen suchte und die künstlichen Augen des anderen noch einmal fest fixierten. "Aber während wir auf dem Weg zur Erde sind, werden Sie etwas für mich tun", sagte sie dann und sog noch einmal die Luft ein. Jetzt zählte es - jetzt musste er nur noch zustimmen, um alles in Frieden zu regeln, bevor sie die letzte Reißleine zog, die ihr noch geblieben war und den Standort der Zuflucht verriet. "Ich will die Forschungsdaten über mich. Alle, ausnahmslos und ungeschwärzt. Ich will wissen, wessen Gene ich in mir trage und ich will die Daten sofort."
Der Erzähler Admin
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Thema: Re: Die Zuflucht Mo März 10, 2014 9:38 am
"Kriegen Sie, soweit das in meiner Macht steht" erklärte Jack ungerührt. Er mochte es nicht, aber er musste ihr entgegen kommen. Musste dafür Sorge tragen das sie bei Laune blieb und diese Daten waren mittlerweile nichts mehr was der strengsten Geheimhaltung unterlegen war. Es war sowieso alles zu spät und an seiner Arbeit hindern konnte Sie ihn mit diesen Informationen auch nicht. Als er jedoch ihren skeptischen Blick sah erwiderte er diesen nur Kopfschüttelnd. "Die Station wurde von den Rebellen zerstört Natalee - wir haben nicht mehr alle Informationen und Daten. Vor allem Bezüglich der letzten Wochen in der Simulation ist uns beinahe alles verloren gegangen - einer der Gründe, wieso wir dir für deine Mitarbeit und Teilungsbereitschaft danken" erklärte er ihr. "Alle anderen Daten findest du auf deinem Privaten Terminal sobald du losfliegst" er nickte ihr zu. "Enttäusch mich dieses mal nicht" meinte er noch, ehe hinter ihm die Tür wieder zuglitt.