Lounge

Natalee hatte ihn mehr oder weniger von ihrer Unversehrtheit überzeugen können, wenngleich auch ihre Offenbarung was geschehen war und mit wem sie sich fortan anlegen mussten nicht gerade dazu beigetragen hatte, dass er sich besser fühlte. Viel Zeit war den Beiden nun auch nicht mehr geblieben, da Oleg interveniert und erklärt hatte, er müsse nun mit Natalee noch einige Kleinigkeiten und das weitere vorgehen besprechen - nun, da sich alles überschlagen hatte.
Somit war Nathan nichts anderes übrig geblieben als ihr noch einen kurzen Kuss zu geben und sich danach auf das Schiff zu begeben um selbst wieder etwas Ruhe zu tanken, welche Natalee wohl einstweilen nicht vergönnt war. Sie würde sie alle wohl zum Besprechungsraum rufen lassen, sobald die wichtigsten Fakten mit Oleg geklärt und das weitere Vorgehen beschlossen war. Als er nun in die Lounge kam, sah er Josh welcher auf der Couch saß und sich gerade einen kleinen Drink genehmigte. Er erinnerte sich, wie Natalee ihm von der Begegnung mit dem jungen Mann auf Tuchanka erzählt hatte, welcher wohl von den Überschlagenen Ereignissen absolut überrumpelt worden war und Nathan spürte Mitleid mit dem Kerl, welcher sich wohl kaum wirklich in der ganzen Geschichte zurecht fand. "Hey Josh" meinte Nathan und ließ sich neben den anderen auf die Couch fallen. "Nathan," stellte sich selbennamiger vor und schenkte dem anderen ein Lächeln. "Da unten wurde euch ganz schön die Hölle heiß gemacht", stellte er fest und seufzte. "Der Captain hat mir erzählt, wo sie dich aufgelesen hat - und hat es sich gelohnt riesige Dreschlunge gegen riesige Roboter einzutauschen?"

Bei der Frage kam er kurz ins Schmunzeln, ehe er sich auf der Couch kurz streckte und sich dann durch das Haar strich. Bisher war er noch nicht dazu gekommen sich zu duschen und die Unterkleidung der Panzerung, das seltsam straffe Gemisch aus dickem Stoff und Kunststoff lag noch immer auf seinem Körper. "Naja - die Umstände auf hier sind zumindest besser. Und wenn du einigen der riesigen Roboter begegnest dann kannst du dir zumindest noch eine Hoffnung machen, das ganze zu überleben."
Er fühlte sich durch und durch Unwohl, der getrocknete Schweiß auf seiner Stirn war deutlich zu spüren und durch einige der Hiebe die er erlitten hatte, schmeckte er noch immer ein wenig Blut auf der Zunge.
"Ich kann mir gar nicht vorstellen was Geth in diesem Sektor eigentlich zu suchen haben, ich meine im Grunde müssten sie sich mehrere Lichtjahre entfernt von hier aufhalten. Dazu kommt noch dieses seltsame Schiff das direkt über der Kolonie kreiste - bin gespannt was das noch wird." Er schraubte seine Wasserflasche langsam auf und nahm zwei große Schlucke aus dieser, ehe er sich mit der behandschuhten Hand über den Mund wischte. "Tschuldige wenn ich so blöd frage aber, woher kennst du den Captain denn? Ich meine es wird wohl kaum bei jedem die gleiche verrückte Geschichte sein wie bei mir, normales Cerberus Militär?"

"Spezieller" meinte Nathan und lächelte schief. Er wusste nicht, was Natalee Josh erzählt hatte und würde sich hüten ihr Geheimnis einfach so auszuplaudern. "Ich bin mit dem Captain zusammen und wir haben uns bei einem gemeinsamen Projekt kennen gelernt" umschiffte er die Frage und stand auf um sich ein Glas und etwas zu trinken zu holen, ehe er zur Couch zurück kehrte.
"Aber was die ganze Geschichte hier angeht - was genau auf uns zukommt, werden wir wohl spätestens in ein paar Stunden erfahren. Was ich dir aber sagen kann ist, dass ihr einen Spectre verärgert habt - den großen, weißen Turianer mit welchem sich Natalee durch die halbe Grube geprügelt hat. Das war der beste Spectre des Rates soweit ich das mitbekommen habe" erklärte er und fuhr sich durch das mittlerweile kurz geschnittene Haar. Es war noch immer ein seltsames Gefühl nicht die lange Mähne zu haben, welche ihn sonst immer ausgezeichnet hatte. "Fühlt sich scheiße an, oder?" meinte er mitfühlend und deutete auf die Kampfklamotte. "Die scheiß Dinger kleben überall fest und lassen einen nach dem Kampf noch jeden Schmerz im Körper fühlen" meinte er zwinkend. "Aber du bist gut aus dem Kampf rausgekommen?"

"Naja wie man's nimmt, ich bin solche Gefechte wirklich nicht gewohnt, als Söldner hatte eich in der Regel zwei oder drei Feinde, wenn überhaupt. Ich glaube viele schätzen das Berufsbild ganz falsch ein - es ist gar nicht so schlecht wie man meinen mag. Mag ist im Grunde ein Soldat der meistens besser bezahlt wird und mehr Freizeit hat, nur ohne derart viele Regeln und Disziplin." Er streckte sich abermals, ehe der Anzug ein lautes Knarzen von sich gab als sich der Stoff mitdehnte.
Es wunderte ihn das Natalee anscheinend einen Freund, Mann - was auch immer hatte, doch schien der Andere ein recht netter Kerl zu sein, auch wenn er vermutlich selbst bereits Jahrelang beim Militär war.
Es würde auch den Grund erklären warum er bereits wusste wie er hieß und woher er kam, wobei das auch kein Geheimnis war, sicherlich hatte es Natalee irgendwann am Rande einmal erzählt. "Und ja diesen ekligen Dinger kleben am Körper, ich hab Angst das ich mich - wenn ich mich nachher umziehe keine Haut mehr am Körper hab. Am besten ich lass das ganze einfach ineinander wachsen bis ich eine zweite Haut habe." Bei seinem nächsten Schluck war die Wasserflasche bereits leer, sodass er diese schließlich zur Seite stellte. Was den Spectre anging - er wusste zwar was sie waren, hatte jedoch nie mit ihnen zu tun gehabt und bis auf die Dinge die man nicht umgehen konnte, hatte er sich auch politisch nie sonderlich engagiert. "Wenn ich das richtig in Erinnerung habe dann sind Spectre doch die Cowboys des Rats oder? Keine Rückmeldung, keine Verpflichtung, sie müssen nur das machen was der Rat will und haben dabei alle Freiheiten - Gott, dann können wir eigentlich wirklich froh sein das wir alle noch in einem Stück sind."

"Ja so ungefähr - auch wenn Cowboys geschichtlich gesehen ja nur... Kuhhirten waren. Und wenngleich ich mir auch nicht sicher bin wie gefährlich intergalaktische Kuhhirten sind... ja. Ja ich denke wir können sie Cowboys nennen" er ging zu der Minibar, nahm sich eine Bierflasche daraus und sah zu Josh. "Auch eine?" fragte er, ehe er das Gesöff dem anderen zuwarf, welcher es schließlich auffing. Nathan trat noch zur Bar hinüber und fragte sich, ob Cerberus vielleicht sogar irgendwann einen Barkeeper nur für das Schiff einstellen würde, verwarf diesen albernen Gedanken jedoch. Bisher war es immer so gewesen, das jeder der hier feierte auch dafür sorgte, dass die Bar lief, sie am Ende der Woche wieder gefüllt und nach der Fete wieder sauber war. Das hatte, vor allem dank Hasib auch meistens gut geklappt und immerhin war dies hier kein Partyschiff.
"Was mir Sorgen macht ist aber auch das Pferd auf dem der Kerl reitet. Dieses Schiff - was war... riesig"

"Naja Größe ist nicht alles, den Spruch hast du doch sicher schon mal gehört oder?" Fragte er und köpfte seine Flasche, ehe er den verunsicherten Gesichtsausdruck in Nathans Augen erkannte. "Hey in welchem Bezug du das jetzt siehst bleibt dir überlassen." Er konnte nicht anders als kurz zu Lachen, ehe er den Hals der Flasche an seine Lippen setzten und den herben Geschmack auf seiner Zunge ein paar Sekunden lass genoss. Er hatte schon seit Ewigkeiten nichts mehr außer abgestandenem Wasser getrunken, denn mehr hatte es bei den Kroganern nicht gegeben. Jetzt jedoch wieder die Genussmittel der Menschen um sich zu haben war fast, als ob er in eine andere Welt kam. Nun - eigentlich war es auch eine andere Welt.
"Was mich vor allem beunruhigt ist die Sache das niemand dieses verdammte Ding identifizieren kann. Niemand weiß woher es stammt oder wer es gebaut haut und sowiet ich weiß baut Taylor eher Schiffe die nur Funktionieren und dabei größtmöglichen Schaden anrichten. Das Desing aber ... schon mal die Cuthulu Bücher von H.P. Lovecraft gelesen? Passt ziemlich genau, das scheiß Ding sah nämlich auch wie der Untergang der Welt aus." Ein weiterer Schluck folgte, ehe er beide Beine kurz nach links und recht bewegte, um wenigstens einigermaßen Bequem in dem engen Anzug sitzen zu können, in welchen er vermutlich wie eine Art Zirkusartist wirken musste. "Also, du und Natalee was? Ich muss sagen ich hab sie gut einen Tag kennen lernene dürfen aber das ist ne echt verdammt sympatische Frau, ich wär verdammt glücklich an der Stelle - Erzähl mal, woher kennt ihr euch? Genrell bist du mir eigentlich noch einige Infos über dich schuldig, ich mein du hast schon einiges über den Spinner von Tuchanka hören dürfen."

"Hab nur ein paar Filme gesehen die drauf basieren" meinte Nathan zwischen zwei Schlucken, ehe Josh schließlich mit seiner eigenen Frage rausgeplatzt war, welche Nathan doch ein breites Lächeln aufs Gesicht ehe er zu einer Antwort ansetzte. "Meine Eltern sind bei der Explosion eines der früheren E-Zero Kraftwerke gestorben. Ich habe dabei eine unnatürlich hohe Strahlung abbekommen, aber im Gegensatz zu den meisten anderen bin ich weder gestorben, noch sind mir zusätzliche Körperteile gewachsen. Naja, ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen und habe mich dort mehr als mir gut tat mit Filmen beschäftigt. Vor allem James Bond hatte es mir angetan und naja. Danach bin ich zur Armee gegangen, SAS und schließlich zum MI6 ehe ich mich für besagtes Projekt eingeschrieben habe und im Zuge dessen habe ich Natalee kennen gelernt und mein Herz an sie verloren und sie gezwungen mit mir zusammen zu kommen!" erklärte er lachend. Es tat gut sich mit jemanden etwa gleichaltrigne zu unterhalten, der nicht die strenge Cerberus-Doktrin gefressen hatte. Wenngleich Nathan auch noch immer nicht wusste, was von seiner Vergangenheit denn nun wirklich echt war und was ihm nur während der Simulation in den Kopf gepflanz worden war.

"Okay? Ein James Bond Fan der beim MI6 gearbeitet hat? Erzähl, wie viele explodierende Kugelschreiber hast du schon verbraucht?" Hakte Josh nun lachend nach. Er hatte sich nie ein wirkliches Bild von all den Geheimorganisationen und den Spezialeinsatzkommandos gemacht, das meiste davon war derart geschwärzt oder falsch in die Medien gekommen, das er irgendwann einfach aufgehört hatte zuzuhören, wenn man einen angeblichen Skandal aufgedeckt hatte. Vermutlich arbeitete man einfach nur nach dem Schema F. Ab und zu ließ man irgend einen Skandal erzeugen, damit man die jeweilige Organisation nicht für zu mächtig hielt und diese weiterhin tun und lassen konnte was sie wollte. "Aber klingt nach nem ziemlich aufregenden Leben, dagegen komm ich mit meinem Koloniedasein gar nicht an. Wir hatten sogar noch eine alte Kinohalle, schien wohl damals der Trend zu sein sich ein paar Dinge aus der Vergangenheit zu erhalten. Naja danach hab ich mich an einigen Ecken und Enden versucht, als Elektroniker für Raumfahrt und Maschinentechnik hab ich glaub ich ... zwei Jahre gearbeitet, wobei man mich dann irgendwann rausgeworfen hat weil die Leute stark an Mitarbeitern abgebaut haben, drei Monate später ist der ganze Laden Insolvenz gegangen. Naja da ich ohnehin ein technischen Verständnis hatte, hab ich mir also mein eigenes Schild zusammengebaut, hab mir ne Kampfausrüstung und eine Waffe von einem billigen Waffenschieber gekauft und mich dann Selbstständig gemacht."

"Naja, wir hatten sowas wie explodierende Kugelschreiber nicht und anstatt Q hatten wir auch nur eine Bande aus Technikern, die uns höchstens Tarnsysteme mit 5% mehr Leistung als der Feind haben basteln können - wenn man das erstmal realisiert, naja... dann ist die ganze Geschichte nicht mehr so reizvoll. Aber ansonsten - Technikbegabt? Mein Gott, ich wünschte ich wäre das - ich habe mir ja nichtmal den eigenen Fernsehern anschließen können" erklärte er und stellte schließlich das Bier ab. Ob sie momentan im Dienst waren wusste er nicht so genau und mehr als ein Bier - wenn überhaupt - wollte er sich nicht genehmigen. "Aber das ist natürlich ne echt beschissene Situation - ich habe nicht gedacht das es sowas überhaupt noch gibt - es gibt doch fast nur noch groß Firmen und ich dachte, die brauchen eher mehr als weniger Arbeiter. Das es noch kleine Firmen gibt die sich die Hoffnung machen aufsteigen zu können ist zwar nostalgisch, aber auch... irgendwie verklärt. Aber sag mal - wenn du so Technik begabt bist. Warum machst du dann nicht einfach die Weiterbildung zum Techniker? Ist ne Sonderausbildung für Soldaten, etwas härter als die normale aber dafür bekommst du ein spezielles Universalgerät, neue Zugänge und Befugnisse und so weiter!"

"Ich weiß nicht." Haderte Josh kurz darauf und nahm einem weiteren Schluck von seinem Bier, ehe er den Kopf schüttelte. Es war sicherlich eine Option, aber er war gerade erst auf den Schiff angekommen und hatte gerade seine erste Mission hinter sich - zur Hölle, wer war noch nicht einmal Berufssoldat sondern ein selbstständiger Söldner. Ein Soldat konzentrierte sich voll und ganz aufs kämpfen, während Josh auch noch die Erklärung für die Steuer und die verschiedenen Flugrouten aufgestellt hatte. Er hatte daran wirklich nicht schlecht verdient, doch musste er ehrlich zugeben das dass hier etwas war, was weitaus mehr Bedeutung hatte und er fühlte sich unter den Leuten hier wohl. "Ich meine ich will nicht für gut ein Jahr aussetzten und hier auf dem Schiff aufhören, ich weiß nicht einmal was alles auf mich zukommen würde - vielleicht wäre es nicht nur ein Jahr sondern zwei Jahre. Irgendwie Scheiße wenn man nicht mehr ins Leben startet und einem alle Türen offen stehen. Inzwischen muss man jedes Jahr genau planen damit man noch einigermaßen voran kommt. Aber die Idee an sich find ich gut, da muss ich dir recht geben. Ich fänd es interessant, das definitiv aber wie gesagt - ich denke ich würde hier viel zu lange aussetzten."

"Wieso aussetzen?" fragte Nathan den anderen nur und zuckte die Achseln. "So wie ich das hier verstanden habe nimmt das Schiff eine Sonderstellung ein und wir sind kein offizieller Teil der Allianz - Natalee ist ja auch noch nicht mit ihrem ganzen Stoff durch und darf aufgrund der Ereignisse in See... naja, das Raumschiff fliegen! Ich meine" er hielt sich die Hand vor den Mund, als er kurz aufstieß, "´tschuldige. Ich meine - lass dir doch einfach die Fachliteratur geben, dich von den Technikern hier an Bord einweisen und übe einfach den Kram. Dann versuch ab und an mal auf kleineren Missionen dein Glück damit. Und das Universalgerät lässt du dir halt einsetzen, wenn wir mal wieder kurz auf der Erde sind - das kostet dich ja nur ein bis zwei Wochen und die kannst du auch hier in der Lounge verbringen und dir ein paar richtig spannende Elektronik und Leitgedönsirgendwas-Bücher beschäftigen" erklärte er dem anderen und zuckte mit den Schultern. "Aber wie gesagt - deine Entscheidung, aber ausfallen musst du deswegen bestimmt nicht. Zumindest nicht auf diesem Schiff!"

"Leitgedöndsirgendwas Bücher - Nathan ich bin schockiert von deiner geballten Kompetenz, ehrlich du solltest dich als zweiter Captain des Schiffes bewerben." An seiner Aussage jedoch knabberte er noch eine Weile lang. Er hatte eigentlich recht, er konnte das ganze auch auf der Vancouver nachholen, es würde vielleicht ein wenig dauern bis er ich in die jeweiligen Fachgebiete eingearbeitet hatte, doch warum sollte er es nicht einmal ausprobieren? Die Vancouver konnte sicherlich spezielle geschulte Leute gebrauchen, ganz abgesehen von der Tatsache das er dann nicht einfach nur der Söldner wäre der hier durch Zufall hinein gestolpert war, auch wenn er dies keinesfalls bereute. "Aber weißt du was? Du hast recht, ich mach das - oder versuch's zumindest, aber eigentlich mal ich mir was das angeht ganz gute Chancen aus. Es wird bestimmt ein Weilchen dauern aber ich bin ohnehin hier und in meiner Freizeit werd ich ein paar Stunden sicherlich für die Fachlektüre entbehren können. Außerdem wirkte der Hangar als ich hergekommen bin noch ziemlich leer, eine Fachkraft mehr kann da sicherlich was reißen."
Vor allem bei den Gegner den sie wohl fortan haben würden. Ein Spectre mit einem unbekannten Schiff, nun es konnte wohl kaum noch schlimmer kommen, denn ein einzelnes Schiff konnte sie weitaus besser verfolgen als eine ganze Patrouille. Zudem hatte Saren alle Rechte, man konnte ihm nichts verweigern, sodass er ihnen vermutlich meistens einen Schritt voraus sein würde.
"Aber um das Thema Tuchanka abzuschließen - ich bring dir irgendwann mal das Rezept für den Varreneintopf mit, wenn du eine Schüssel davon runter bekommst ohne zu würgen, dann bist du mein Held."

"Sollte ich das schaffen komm ich zumindest von der Schüssel nicht mehr runter!" merkte Nathan schockiert an und unterdrückte bei dem Gedanken daran das zähe, faserige und von Muskeln durchzogene Fleisch dieser hässlichen gengestörten Hundeart einen Brechreiz. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er Josh als einen netten und angenehmen Gesprächspartner geschätzt - doch das war einfach nur abartig.
"Also, ne du danke ich... bin auf Diät und ich glaube Varrenfleisch ist ziemlich Nahrhaft und ich will ja nicht vom Plan abkommen. Du weißt ja!" erklärte er mit einem schiefen Grinsen, in der Hoffnung das Josh diese Idee sofort wieder verwerfen würde und sie ein ganz normales Gespräch weiter führen konnten. "Sag mal," meinte Nathan schließlich und sah den anderen an. "Ich weiß die Frage kommt mit Sicherheit verdammt blöd aber - wieso? Ich meine. Wieso bist du hier? Nicht das ich dich weg haben wollte - aber. Abgesehen davon, dass dich Natalee aufgelesen hat: Was ist dein Antrieb?"

Wegen der Bemerkung wegen des Essens hatte er sich fast verschluckt und noch immer rang er nach Luft, ehe er eine Hand auf der Theke ablegte und kurz kurz eine Träne weg blinzelte. "Hick .." Atmen, Atmen. Gierig sog er die Luft in seine Lungen und verfluchte Nathan im gleichen Augenblick über den Kommentar, über den er trotz all des Stumpfsinns gelacht hatte. "Okay, okay ich lebe noch... also, warum ich das hier eigentlich alles mache? Es wäre natürlich ein verdammt großes Kompliment für Natalee wenn ich sage das ich das nur für sie tue, naja okay zum Teil tue ich das sogar. Das ist schwer zu beschreiben aber, mh.. Okay versuch dir folgendes Vorzustellen. Du bist ein paar Monate lang auf einem lebensunfreundlichen Planeten, um dich herum jede Menge trübsinniger Aliens die eigentlich nur kämpfen wollen. Ich will nicht schlecht über sie reden, sie sind der Grund warum ich noch lebe aber es war nun einmal nicht das gleiche, einfach weil sie deutlich weniger Emotionen haben ... oder zeigen, wohl eher das erste.
Und nach gut einem Monat ist mir langsam in den Sinn gekommen das ich niemanden hatte der mich wirklich vermissen würde, ich meine meine Eltern sind vor Jahren ganz normal gestorben, ich bin ein Einzelkind und ja ... da schließt sich der Kreis schon. Ich hatte nicht wirklich viel Perspektive, irgendein höheres Ziel bis auf das Überleben. Naja und nach etlichen Monaten kam mit einem mal ne junge Frau die nicht nur sympathisch war, sondern auch noch meine Hilfe gebrauchen konnte. Und hier kann ich ihr, euch allen ein Stück weiterhelfen. Es sind keine weltbewegenden Taten aber ich denke, das auch einer allein wirklich was bewegen kann. Deswegen glaub ich an deine Freundin. Sie ist seit Jahren die erste Person der ich zutraue, etwas wirklich großes zu verändern. Kann sein ... das ich hier grad nur vor mich hin philosophiere, aber das war zumindest der Grund."

Ein eigensinniges, ehrliches und glückliches Lächeln stahl sich auf Nathans Gesicht, während er dem anderen zuhörte wie dieser seinen Grund offen legte, wieso er hier war, wieso er Natalee vertraute. "Das ist ehrlich," meinte Nathan, weil ihm in diesem Moment kein anderes Wort einfiel, dass die lieben und ergreifenden Worte von Josh sonst richtig beschreiben würden.
"Weißt du, du bist nicht verrückt - Natalee hat auf verdammt viele Menschen eben jenen Einfluss. Genau diese Art, die ihr innewohnt ist es, die die Menschen von ihr begeistert. Du hast Recht - sie ist ein einzigartiger Mensch der in der Lage ist wirklich etwas zu bewegen - aber in einer Sache muss ich dir widersprechen. Glaub mir, wenn du lange genug mit ihr Zeit verbringst merkst du das. Weltbewegende Taten werden von dir getan werden, glaub mir das einfach mal. Wenn man mit ihr zusammen unterwegs ist, dann kommen die quasi von allein. Du achtest nicht drauf und schwups, stehst du vor einer Entscheidung die die Zukunft der gesamten Galaxie beeinflussen wird. Also glaub mir, wenn ich dir sage: Das kommt alles schneller und heftiger als dir lieb sein kann!"

"Naja da kann ich mich wohl noch auf was freuen mh?" Hakte Josh nach, ehe er sein Bier leerte und dieses kurz darauf mit einem leises Seufzer vor sich stellte, ehe er die Flasche von einer in die andere Hand schob. Es war beruhigend zu hören das nicht nur der so dachte sondern das es anscheinend mehreren so ging. Für eine kurze Zeit hatte er schon an seiner Urteilskraft gezweifelt, doch Natalee hatte nun einmal eine Art an sich, die einem nicht einfach wieder los lies. Man fühlte sich unter ihr als könnte man etwas erreichen, das hatte er allein auf der ersten Mission bemerkt. Irgendetwas trieb einen an, etwas das einen willig machte der jungen Frau durch die Hölle und wieder zurück zu folgen. Vermutlich war es das was er von vielen Soldaten gehört hatte als er von der Ehre zu dienen sprach. Er hatte zwar kein Vergleichsmaterial, doch fühlte es sich in etwa so an, als würde er sich geehrt fühlen hier arbeiten zu dürfen. "Ich bin gespannt was demnächst noch kommt, ich meine - ein Spectre der uns jetzt auf dem Schirm hat und dazu noch jede Menge Randkolonien die ohnehin immer wieder in Gefahr schweben, langweilig wird das mit Sicherheit nicht." Einen Augenblick lang sah er still auf seine Bierflasche. "Hey sag mal, ein Vorschlag. Ich hab mal gehört das Konstanten im Leben ziemlich gut sein soll, keine Ahnung ob das nun wahr ist oder nicht aber, was hältst du davon wenn wir das hier zur Routine machen? Einmal in der Woche hier an der Lounge treffen und ein Bierchen zischen? Es sei denn natürlich Frauchen gibt dir keinen Ausgang."

"Ich glaube, dass Natalee mich doch ab und an auch mal an die Tränke lässt, keine Sorge" meinte Nathan mit einem schiefen Grinsen auf dem Gesicht, welches vielleicht eine Sekunde länger darauf blieb als es hätte sein müssen. "Alles in allem ist es ja schließlich so, dass ich doch noch ein freier Mensch bin - zumindest wird das immer wieder von mir behauptet, daher glaube ich das einfach mal" er streckte sich, bis mehrere Wirbel seinen Rücken hinunter knackten und sich eine Gänsehaut über seine Arme zog. "Gott, ich hasse dieses Gefühl!" erklärte er dem anderen, nickte dann jedoch um wieder zurück zu Joshs Anfrage zu kommen.
"Aber ja, ich fände es wirklich cool, wenn wir uns hier regelmäßig treffen könnten. Ich denke das hiflt ein bisschen Normalität und Alltag in den verrückten Haufen hier rein zu bringen und... naja, ich weiß nicht. Auch mal abzuschalten? Klingt verrückt aber ich glaube.... ja, wir sollten das machen. Zumindest solange wir uns nicht in einer Raumschlacht oder so befinden"

"Wobei mich das nicht wundern würde, bei dem, was nach der ersten Mission hier schon abgeht", kommentierte eine harte Stimme vom Eingang der Lounge her und mit festen, entschiedenen Schritten trat die hochgewachsene Gestalt einer rothaarigen, jungen Frau nach vorn und glitt direkt auf die Bar zu, nur um sich dort ebenfalls eines der Biere zu schnappen und selbiges wenig später zu öffnen während ihr Blick weiterhin auf den beiden Männern lag, deren Gespräch sie soeben so unfreundlich durchbrochen hatte. Auf ihren Lippen ruhte ein schmales, beinahe spöttisch wirkendes Lächeln, das in dem schmalen Gesicht wie eingemeißelt zu sein schien und Abweisung stand in ihren grünen Augen, welche prüfend von einem der beiden zum anderen glitten und sie genauer unter die Lupe nahmen. Es hatte sie nicht gewundert, dass ausgerechnet die beiden Männer zueinander gefunden hatten, nachdem sie sich doch so gut ergänzten und allein aus diesem Grund heraus, hatte sie für die momentane Szenerie nicht viel mehr als ein müdes Lächeln übrig.
Jillian Ferland war selbst nun bereits seit knapp 10 Jahren bei Cerberus, nachdem selbige sie auf der Erde rekrutiert hatten und hatte früh die Ausbildung zur Scharfschützin abgeschlossen. Bislang war sie es stets gewesen, die der Erleuchtete geschickt hatte, wenn es darum ging, ein Ziel zu eliminieren, ohne dabei ein politisches Debakel zu verursachen - sie hatte keine Fragen gestellt und den Job erledigt, was sie in jedem Fall für weitere Jobs qualifiziert hatte. Dass sie dabei geleugnet werden würde, wenn man sie erwischte, hatte sie nicht einmal weiter gestört. Letztlich waren es eben diese Gründe, die sie auch auf dieses Schiff gebracht hatten, nachdem das Töchterchen des Admirals sich mit dem besten Spectre des Rates angelegt hatte und selbige sie nun vermutlich durch die halbe Galaxie verfolgen würde. Jillians Auftrag war dabei denkbar einfach - befolge Befehle, bring den Spectre um und sorg dafür, dass die Einzelteile des Schiffes auf der Cronos landeten. Es war einfach, wenn man erst einmal aufgehört hatte, Fragen über das Team zu stellen, dem sie bereits hier begegnet war.
"Das Varrenfutter und Romeo haben sich also angefreundet", stellte sie fest und hob die Bierflasche, um den beiden Männern kurz zuzuprosten ehe sie einen tiefen Schluck daraus nahm und mit ein paar Schritten zu einem der Stühle hinüber trat, auf welchem sie sich sinken ließ und die Beine übereinander schlug. Sie war nicht hier, um sich Freunde zu machen, geschweige denn um hier mit allen sonderlich gut auszukommen - es war ihr Job Unterstützung zu sein, nicht mehr und nicht weniger.

Josh hatte im ersten Moment noch über Nathans Antwort gelächelt, doch kurz darauf war eine eindeutig weibliche, jedoch erschreckend harte Stimme hinter ihm zu hören und als er sich umdrehte machte er im ersten Moment nicht schlecht Augen. Vor ihm stand eine schmale Frau, beide arme vor der Brust verschränkt und die Brauen zu einem skeptischen Blick zusammen gezogen. "Das ... " Sie hübsch, das definitiv, auch wenn sie nicht anscheinend nicht wirklich viel Wert auf ihre Weiblichkeit legte. Sie hatte die gewöhnliche militärische Uniform an, kein Hauch von Make - Up oder ähnlichem und trotzdem, oder gerade deshalb. "Ähm, ich denk Varrenfutter wird auf Dauer ein bisschen zu lang zum Aussprechen sein."
Wer war sie? Er kannte sie nicht, okay er kannte fast die komplette Besatzung des Schiffes nicht, doch schien sie scheinbar allein bei ihren paar Worten die sie von sich gegeben hatte mehr Eier zu haben, als ein Haufen Marines nach dem Training. Er konnte sich die Ausstrahlung selbst nicht erklären, es war einfach ein - "Halt, denk erst mal nach bevor du irgendwas von dir gibts." Als sich Jill neben die beiden setzte konnte man an ihrem Oberarm das Scharfschützenabzeichen erkennen, ein weiterer Punkt der Josh zum Staunen brachte. "Scharfschützin mh?" Erkundigte er sich und zollte ihr im selben Augenblick mit einer schlichten Geste seinen Respekt, ehe er sich ein Stück auf dem Stuhl herum drehte. "Ich würd sagen Josh geht ein bisschen leichter von der Hand." Er beugte sich ein Stück weit über die Theke, ehe erneut das Klimpern von Glasflaschen zu hören war. "Bier?"

"Versucht dich da jemand ins Bett zu kriegen Jill?" kam eine harte Stimme von der Tür. Dort stand, ein groß gewachsener, gut trainierter Mann. Die Ärmel seiner Cerberus Uniform waren abgeschnitten um ihm mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, eine detailgetreue, mit einer Prägungsnummer versehene Scharfschützenpatronenkugel war auf seinen Unterarm tätowiert.
"Aber ich nehm eins, danke" meinte er noch, nahm Josh das dargebotene Bier aus der Hand und schlug den Deckel an der Kante auf. David Wire war Scharfschütze, wenngleich er auch seit Jahren fast durchgehend als Spotter für Jill agierte. Sie war besser als er, das hatte er damals in der Ausbildung welche sie beide zeitgleich durchlaufen hatte erfahren müssen. Egal wie gut er traf - sie war schneller oder präziser gewesen und so hatte er seine Konsequenz gezogen. Sie hatte nichts übrig für selbstgesteuerte Kugeln oder elektronische Hilfen - sie verabscheute ebenso wie er verbesserte Menschen und Aliens. Und so war eins zum anderen gekommen - denn gleich wie gut Jill auch im ausführenden Schuss gewesen war. Die Spotterausbildung, das berechnen des Windes, die Entfernungen all das lag David einfach im Blut. Er arbeitete gerne mit Jill zusammen und die beiden konnten sich auch recht gut riechen wie er befand - eine Tatsache, die bei hohen, schwülen Temperaturen im Dschungel auf Sur´Kesh wichtig war wie sie hatten herausfinden müssen.
"Wire" meinte David nur und nickte dem anderen zu. "Auch Scharfschütze, aber das wussten sie bestimmt bereits, was Mister Holmes?"

"Ach fick dich, Dave - nur weil du dein kleines Würstchen nirgends reinstecken kannst", setzte Jill dem anderen lediglich entgegen und verpasste dem anderen einen groben Schlag in den Unterbauch ehe sie sich wieder zurück lehnte und noch einmal ihren Blick schweifen ließ. Das war ja wirklich ein großartiger Anfang für ihrer beider Dienst auf der Vancouver - sie begegneten einem Wilden und dem Dark Knight, der offensichtlich nicht genügend Geld für eine vernünftige Rüstung übrig hatte und war jetzt gezwungen sich mit ihnen zu unterhalten. Sie hatte gewusst, dass Dave ihr hierher folgen würde und wenn sie ganz ehrlich war, dann war es erleichternd zu wissen, dass sie nicht mit einem kompletten Vollidioten würde arbeiten müssen, der viel zu lang für Berechnungen brauchte und sie während der Missionen mit Geschichten von Zuhause zugetextete - Dave hatte sich früh angewöhnt, die Fresse zu halten, wenn sie beide unterwegs waren und nur das Notwendigste von sich zu geben und letztlich war es dieser Umstand gewesen, der dafür gesorgt hatte, dass sie ihn als Spotter akzeptiert hatte. "Pass auf, dass du dich nicht verschluckst. Beim nächsten Mal zieh ich dich nicht aus dem Klo und deiner eigenen Kotze raus", ließ sie Dave noch wissen ehe sie sich wieder ihrem vorherigen Gesprächspartner zuwandte und ihn noch einmal musterte.
Josh Harland, einstiger Söldner und bislang noch nicht einmal im Ansatz ausgebildet. Ein Umstand, den man dringend würde ändern müssen, wenn er seinen Wert auf der Vancouver beweisen wollte und hier auch zu mehr, als ihnen die Vorräte leer fressen, nutzen wollte. "Jill Ferland", stellte sie sich dann vor und nickte dem anderen knapp zu, um seine freundliche Geste zu erwidern, wenngleich sie sich auch nicht die Mühe machte, zu den üblichen Floskeln wie 'Schön, dich kennen zu lernen' zu greifen, denn das wäre schlichtweg gelogen. Er war nicht mehr als ein einfacher Soldat und als genau das würde sie ihn auch sehen, ganz gleich, wie sehr er sich ihr auch anbiederte. "Und du bist?", schickte sie dann wenig später noch hinterher und hob die Augenbrauen ein Stück weit fragend in die Höhe, während sie auf eine Erklärung wartete, als was genau er sich hier bezeichnete.

Er sah Dave, der sich halb auf der Theke krümmte und versuchte einigermaßen die Fassung zu bewahren, skeptisch und und schüttelte kurz darauf den Kopf, ehe er sich schließlich erneut nach vorn beugte und Jill ebenfalls ein Bier zuschob. "Naja das ist schwer zu sagen, ich für sagen ein Aushilfssoldat. Wenn ich Glück hab mach ich hier nebenbei die Ausbildung als Tech Spezialist, würd zumindest vom Titel her besser klingen." Den Kommentar von Dave hatte er schlichtweg übergangen, auch wenn die Reaktion von Jill ihn ehrlich ins Staunen versetzt hatte. Sie hatte nicht einmal viel Schwung gebraucht, vermutlich trainierte die Frau fast täglich den Kampf aus engem Raum. Er konnte sich in etwa daran erinnern was die wesentlichen Aufgaben von einem Scharfschützen waren, darunter das Kämpfen auf engen Raum, Überlebenstechniken, Tarnung und natürlich der eigentliche Weitstreckenschuss. "Dein Kumpel scheint immer noch aktue Probleme zu haben."
Stellte er mit einem seichten Schmunzeln fest. "Ziemlich guter Schlag im übrigen, vor allem bei dem geringen Schwung." Er drehte sich langsam weiter auf dem Stuhl um, ließ Nathan nach und nach hinter sich, als dieser jedoch ein lautes Räuspern von sich gab deutete er kurz mit dem Kopf auf den anderen. "Nathan, er ... warte, was genau bist du hier eigentlich?" Erst jetzt stellte er fest das er bisher noch nicht in Erfahrung gebracht hatte, was der andere hier eigentlich für einen militärischen Status hatte und welche Aufgabe er bei Einsätzen hatte.

"Biotiker - erinnerst du dich? E-Zero Kern Explosion, verstrahlung, keine dritten Arme?" hakte Nathan nach, welcher Jill mit einem stummen Lächeln quittiert hatte. Es war schön ein bekanntes Gesicht zu sehen, wenngleich sie ihn kaum kannte, wenn überhaupt. Dennoch war Jill die beste Scharfschützin die er jemals gesehen hatte und die Tatsache, dass sie hier war bewies ihm, dass diese Tatsache sich wohl in keiner Realität sonderlich geändert hatte.
Sie war ein grobes Miststück, das wohl in der Lage war sogar einem Kroganer ein Kind zu gebären, während sie zeitgleich einen Warlord im Armdrücken besiegte. Dennoch war sie alles in allem eine fähige Schützin, welche einen nie im Stich ließ und auf welche man zählen konnte, solange sie ihr Ding durchziehen durfte. Den Mann neben ihr kannte er zwar nicht, aber er wirkte wie eine Version von Hasib, welche niemals mit Drogen in Kontakt gekommen war.
"Jill Ferland - Operation Chief. Angeblich war ihre weiteste Schussdistant etwas über drei Kilometer. Die meisten halten das für ein Gerücht. Ist es aber nicht" meinte er und hoffte, dass Cerberus die Daten der Simulation auf wahren Begebenheiten beruhen ließen.

"Wow, ich bin beeindruckt - du kannst Dossiers lesen. Das Hochschlafen hat dir doch was gebracht, mh?", schickte sie Nathan entgegen und ließ ihre Worte von einem abfälligen Lächeln begleitet werden ehe sie noch einmal die Bierflasche zu den Lippen hob und ihren Blick über Nathan wandern ließ. Der andere war groß und recht breit gebaut, wobei sie seinem dümmlichen Grinsen nach definitiv nicht glauben würde, dass er wirklich zu mehr in der Lage sein würde, als die nächste Frau flach zu legen, aber vielleicht war genau das der Grund, weshalb er sich das Töchterchen des Admirals geangelt hatte und sie jetzt nagelte. Im Grunde hatte es Jill noch nie sonderlich interessiert, was andere von ihr dachten und was für Schussdistanzen sie überwunden hatte, geschweige denn, dass sie darüber sprach, wohin Cerberus sie inzwischen gesandt hatte - kein guter Scharfschütze redete darüber, die Erfolge, die sie gebracht hatten, zählten einfach nicht weiter, der Job war erledigt oder man selbst hatte ins Gras gebissen und die Kommentare der restlichen Soldaten ließen sich meist mit einer kleinen Prügelei aus der Welt schaffen, von denen sie inzwischen bereits einige hinter sich hatte - es war für die Jungs meist damit geendet, dass sie mit gebrochener Nase und ein paar Zähnen weniger auf der Krankenstation gelegen hatte, aber danach war Ruhe gewesen.
"Und was den Schlag angeht - Dave wird nicht anfangen deswegen zu heulen", setzte sie dann noch Josh entgegen und zuckte leichtfertig mit den Schultern ehe sie sich zurücklehnte und ihre Arme auf der Theke hinter sich abstützte. Aushilfssoldat ... genau das hatten sie auch hier gebraucht, ein Zivilist, der eine Knarre in die Finger bekommen hatte und nun glaubte, er könne die Welt retten. Vermutlich würden sie größtenteils damit beschäftigt sein, den Knirps zu retten. "Du solltest auch mal damit anfangen, zu trainieren. Dafür, dass du bei Kroganern gelebt hast, siehst du ziemlich verweichlicht aus."