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 Petrovskys Quartier

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Natalee Lewis
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyMi Okt 09, 2013 9:45 am

Die Tassen zerbrachen unter der Wut des großen Russen, Scherben segelten zu Boden und brauner Tee tropfte auf alte Papiere, Missionsberichte und Blaupausen von größeren Gebäuden. Funken sprühten aus dem großen Terminal, das ebenfalls auf dem Boden gelandet war und flackernd seine letzten Notizen anzeigte - eine kleine Pfütze hatte sich von dem Tee auf dem glatten Boden gesammelt und traurig fielen einige Teetropfen von der alten Schreibtischplatte hinunter, um dort kleine Wellen zu schlagen, die nur wenige Sekunden später wieder verschwanden. Langsam erhob sich Natalee von ihrem Platz und schob ruhig den Stuhl wieder zurück, die Teetasse noch immer unberührt auf dem Tisch stehen lassend während sie den anderen noch einmal ansah, mit sich selbst haderte. Er hatte sich so ehrlich angehört - seine Wut war nicht gelogen gewesen, es schien ihn wirklich mitzunehmen, wie es ihr ging und was sie von alledem hielt - das, was sie gesehen hatte, so sehr es sie auch verängstigt hatte, war echt gewesen. Der Mann jetzt, der hier vor ihr stand und um dessen Hand ein Geschirrtuch geschlagen war, das sich inzwischen mit dunklem Blut voll gesogen hatte, war echt. Er war keine Marionette - nicht jetzt und nicht hier und zum ersten Mal seit Beginn dieses Gesprächs registrierte sie das verdächtige Glänzen in seinen Augen, von dem sie auch glaubte, dass er es in ihren lesen konnte.
Langsam nur trat sie auf ihn zu, die ersten Schritte noch unsicher gewählt, verunsichert über die heftige Reaktion, die er zuvor gezeigt hatte und erst als die beiden kaum mehr zwei Schritte voneinander trennten, wagte sie es langsam den Blick wieder zu heben und den anderen noch einmal anzusehen. Sie sah, wie sehr er selbst mit sich haderte und spürte ihren eigenen Unwillen darüber, sich jetzt einfach so in das Vertrauen fallen zu lassen, das er ihr anbot, aber wenn nicht einer von ihnen beiden auch nur einen einzigen Schritt nach vorn machte, dann würden sie einander nur noch mehr weh tun. Sie würde irgendwann in der Vorstellung davon, eine Familie zu haben ersticken und er ... vermutlich wäre es dasselbe und so tat sie dieses Mal das Einzige, was ihr in dem Moment ihr Herz diktierte und machte einen weiteren Schritt nach vorn, nur um wenig später die Arme um ihn zu schlingen. Er war echt ...
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyMi Okt 09, 2013 9:54 am

Zuerst stand Verwirrung in seinem Gesicht, welche all zu bald Erleichterung wich. Er erwiderte die Umarmung langsam, unsicher und sein Herzschlag beruhigte sich langsam, als er ihr atmen an seiner Brust spürte. Mit der Gesunden Hand fuhr er ihr langsam über das dunkle, schwarze Haar welches im Gegensatz zu seinem, pechschwarzen Haupt noch in keinster Weise gefahr lief zu ergrauen.
"Es tut mir leid" flüsterte er, schluckte kurz um seine eigene Stimme zu beruhigen. Er wollte nicht schwach wirken, wollte in keinster Art und weise sich den geringsten Funken von Schwäche eingestehen. "Ich würde dich so gern beschützen, vor alle dem was auf uns zukommt. Aber ich kann nicht. Ich kann dich nicht vor allem beschützen..." gestand er ihr offen und ehrlich, während er sie nur noch fester drückte. Wer wusste schon, was die Zukunft mit sich brachte? Er hätte ja nicht einmal selbst geglaubt, dass seine Scharade ihn auch nur ansatzweise Gefühlsmäßig tangieren würde. Doch nun stand er hier, spürte wie sich sein Beschützerinstinkt regte. "Wir stehen das gemeinsam durch, du wirst niemals alleine sein müssen. Das Verspreche ich dir"
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyMi Okt 09, 2013 10:04 am

Den Versuch sich selbst unter Kontrolle zu halten, den hatte sie schon längst aufgegeben, denn spätestens mit seinen Worten war es vollkommen um sie selbst geschehen während sich ihre zitternden Finger fest in den rauen Stoff der Uniform des Älteren verhakten, sich dort hilfesuchend festkrallten als wäre das die einzige Möglichkeit noch etwas wie Sicherheit in ihrem Leben zu zu finden. Ihre Schultern zuckten unter den verzweifelten Tränen, die ihr über die Wangen rannen und die in dem Stoff seiner Uniform dunkle Flecken formten als sie darauf tropften. Tränen, derer sie nicht mehr Herr werden konnte und die momentan ihre einzige Möglichkeit waren, das auszudrücken, was sich eigentlich in ihrem Inneren regte und was sie bereits seit einigen Stunden mitgenommen hatte. Sie hatte geglaubt, sie würde sich besser beherrschen können, wenn sie erst einmal duschen gewesen war, wenn sie ein wenig Abstand zu der Situation bekommen hätte, die sich in dem Trainingsraum abgespielt hatte, aber das war es nicht - sie hatte keinen Abstand gewinnen können, es schmerzte noch immer genauso wie zuvor auch und die Bilder wollten einfach nicht verschwinden. Die Bilder von dem, was sie getan hatte - die Angst in den Augen der Rebellen, in Collins Gesicht als sie reagiert hatte, all das hatte sich so tief in sie eingebrannt, dass sie nicht mehr glaubte, es noch jemals vergessen zu können. 
"Musst du nicht ...", wisperte sie leise mit vor Tränen gebrochener Stimme und schluckte schwer, das leise Schluchzen nur mit Mühe zurückhalten könnend, das sich sonst über ihre Lippen gebahnt hätte. "Du musst mich nicht beschützen", versuchte sie ihre Worte noch einmal aufzugreifen und schüttelte sacht den Kopf, um ihre Worte noch einmal zu untermauern, weil sie befürchtete, er habe sie gar nicht richtig verstanden. "Sei nur einfach da ..."
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyMi Okt 09, 2013 10:12 am

"Ich werde da sein" versprach er ihr leise und meinte es ernst. Er wusste jetzt schon, wie oft er sich mit Jack würde anlegen müssen, hörte bereits Lauras mahnende Stimme. Nein, er würde Cerberus nicht vergessen - aber ebenso wenig, würde er dieses Mädchen opfern, nur damit der Name ihrer Organisation weiterhin wie ein Leuchtfeuer am Himmel brannte.
Sie würde noch so viele Widrigkeiten vor sich haben - sie und er. Petrovsky, strich ihr sanft über den Kopf, während ihre Tränen warme Flecken auf seiner Brust hinterließen. Er selbst kämpfte mit den Tränen, versuchte sich wieder zu fangen, bevor einer seiner Soldaten ihn so würde sehen können. Trotz allem war er ein stolzer Mann, mit Werten und Idealen und das Ansehen seiner Männer war ihm wichtig. "Wir kriegen das schon unter Kontrolle Natalee" versprach er ihr leise, brachte sie auf Armeslänge Abstand. "Du wirst die Kontrolle haben - über dich, über deine Kräfte. Und über unsere Zukunft. Ich glaube an dich"
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Okt 18, 2013 8:56 am

Erneut saßen Sie hier, erneut eine dampfende Tasse Kaffee zwischen sich und der Blick seiner dunklen, beinahe schwarzen Augen war auf seine Ziehtochter gerichtet, während Oleg einen großen Schluck des höllisch heißen Kaffes kippte, welcher im Hals brannte und ihm das Gefühl gab seine Lungen ständen in Flammen.
"Also, was kann ich für dich tun Natalee?" fragte er, wenngleich er auch schon beinahe befürchtete, dass er durchaus wusste worum es hier eigentlich ging. Brookstone hatte sich ihr vorgestellt, wie er mitbekommen hatte und Oleg befürchtete, dass seine Versprechen ihr gegenüber es langsam anzugehen schon wieder von einem dritten gebrochen wurden. Eine Tatsache, die ihn langsam aber sicher ungehalten machte. Scheinbar schien es die Runde zu machen, dass der alte Admiral weich geworden war, dass man seine Befehle nicht mehr ernst nehmen sollte. Er würde bald wieder hart durchgreifen müssen um den Soldaten die Wirklichkeit aufzuzeigen
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Okt 18, 2013 9:10 am

Wie bereits beim ersten Mal fühlte sie sich unwohl ihm gegenüber an dem Schreibtisch zu sitzen und die alten Vinylplatten auf dem Schallplattenspieler zu hören, die durch das große Zimmer kratzten und aus einer Zeit stammten, an die sie sich weder erinnern konnte, noch hatte sie sich angesichts zahlreicher Bücher irgendetwas daraus im Gedächtnis behalten - nichts, außer den alten Schallplatten, die ihr hier zum ersten Mal wieder begegnet waren und die ein Relikt zu sein schienen, das doch eigentlich eher in ein Museum gehörte. Die dampfte Tasse vor ihr verströmte einen warmen Geruch und das weiße Porzellan beschlug sacht unter der heißen Flüssigkeit, die sich darin befand und in dem Takt der Schallplatten kleine Kreise zog - alles hier wirkte furchtbar alt, aber es war eine angenehme Abwechslung zu der modernen Technologie, die sie sonst überall umfing, wenn sie nur einen Schritt aus ihrem Quartier heraus ging - überall hier waren Werbetafeln, die neue Artikel anpriesen, überall holografische Displays, die ständig neue Informationen mitteilten, Reinigungsbots, die sofort aus vorher unsichtbaren Löchern heraus kamen, sobald etwas dreckig war. Dieses Büro hier wirkte irgendwie als wäre es in der Zeit stehen geblieben, als hätte es hier niemals eine Veränderung gegeben und seltsamerweise passte Petrovsky hier absolut hinein, selbst in der weißen Cerberus-Uniform, die er trug und die ihm ein strengeres Äußeres verlieh als es ohnehin schon der Fall war.
"Ich wollte dich nicht stören", begann sie nachdem er seine Frage gestellt hatte und schob langsam die Tasse ein Stück weiter zu sich hinüber, den Blick noch auf den Kaffee und die kleinen Kreise in dem Getränk gerichtet ehe sie den Kopf hob, um den Älteren noch einmal prüfend anzusehen und dann den Kopf ein Stück weit anzuschrägen. Isaac hatte ihr gesagt, er wäre lange nicht mehr im Einsatz gewesen, hätte auf dem Cerberus auch noch andere wichtige Aufgaben, so dass es das rechtfertigen würde, dass Brookstone nun bei ihr war, um sie zu unterstützen. Der alte Mann war ihr noch immer ein wenig suspekt, aber dieses Mal schob Natalee es lediglich auf den Umstand, dass sie inzwischen über all die Ereignisse paranoid geworden war und nicht mehr darauf, dass der andere ihr Grund dazu gegeben hatte. Mit Oleg hatte sie trotzdem noch einmal reden wollen und so hatten sie ihre Schritte hierher geführt, nachdem sie eine Weile lang in dem Quartier Ruhe gefunden hatte und sich Nathan inzwischen auf dem Freizeitdeck aufhielt und dort seinen Tag genoss. Für sie selbst war dieser Ort noch immer etwas, um den sie einen sehr weiten Bogen schlug - sie wusste, wie hektisch es dort war und sie wusste nur allzu gut, wie ihr Körper darauf reagieren würde.
"Ich ...", setzte sie noch einmal an und rang sich zu einem halbherzigen Lächeln durch, das nicht allzu lang auf ihren Lippen bleiben wollte ehe sie den Kopf schüttelte und sich selbst eine Närrin angesichts ihres brüchigen Starts schallte. Sie hatte nichts vor Oleg zu befürchten, das ihr hätte Angst machen müssen. "Ich hab mir nur Sorgen gemacht. Nach dem letzten Gespräch und nachdem Brookstone aufgetaucht ist und vor allem nachdem eine Stunde später so viel Hektik war", begann sie dann von Neuem und brachte dieses Mal sogar ein ehrliches Lächeln zustande. "Keine Sorge, ich werde dieses Mal nicht anfangen zutodebetrübt zu sein. Wenn ich später wiederkommen soll, wenn du mehr Ruhe hast, dann sag das ruhig - das ist okay."
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Okt 18, 2013 9:21 am

"Ich habe einen Kaffe aufgebrüht Natalee" meinte Petrovsky, dessen dunkle Stimme sanft war, wie immer wenn er mit Natalee sprach. "Ich habe durchaus Zeit. Ich werde die restlichen Formulare heute Abend erledigen. Wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar ganz froh, dass du mich von der Arbeit abhälst. Ich gestehe mir viel zu wenige Pausen ein" erklärte er ihr, und nahm noch einen Schluck vom Kaffee, ohne dass das Höllengebräu merklich kälter geworden wäre.
"Und die Hektik hatte nur damit zu tun, dass ein alter Soldat auf der Kriegsgefangenschaft der Batarianer zurück gekehrt ist" erklärte er ihr um ihr gleich die Angst zu nehmen, dass sie Schuld an dem Tohuwabohu hätte sein können. "Also mach dir bitte keine all Gedanken. Womit kann ich dir also helfen? Frei heraus damit - wir können offen reden Natalee" versprach ihr Oleg und schenkte der anderen ein breites Lächeln.
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Okt 18, 2013 9:32 am

Sacht erwiderte sie das Lächeln, wenngleich auch ihre Augen trotz alledem noch für einige Sekunden lang prüfend auf seinem Gesicht ruhten, als suche sie dort nach einer Bestätigung dafür, dass er diese Worte so meinte, wie er sie ihr zuvor mitgeteilt hatte. Inzwischen hatte sie einen recht guten Einblick von Oleg erhalten, hatte ihn kennen gelernt und über die zahlreichen Gespräche festgestellt, dass der alte Russe für die meisten zwar einschüchternd wirken mochte, aber hinter dieser mehr als harten Schale ein sehr weicher Kern lag, den sie inzwischen zu schätzen gelernt hatte. Er war ihre Konstante in dieser Welt neben Nathan, hatte ihr beigestanden als Collin sie angegangen war und hatte sich selbst jetzt noch die Zeit genommen, um bei den ersten Trainingsstunden dabei zu sein, auch wenn es wohl Hunderte von Dingen gab, die für ihn eine höhere Priorität hatten oder hätten haben sollen. Aber bislang hatte ihn das nicht davon abgehalten und genau dafür war sie ihm dankbar. Es waren genau diese kleinen Dinge, die sie davon überzeugt hatten, dass es richtig war, ihm Vertrauen entgegen zu bringen und nach dem letzten Gespräch in diesem Quartier war ohnehin irgendetwas verändert, das sie noch nicht einmal genauer definieren konnte. Sie hatten beide einander gegenüber gesessen und sie hatte ihm erzählt, was Collin gesagt hatte - er hatte die Beherrschung verloren und wie auch immer es gekommen war, danach hatten sie einander umarmt und dem jeweils anderen Halt gegeben.
"Es war nicht gelogen - ich mach mir wirklich Sorgen", machte sie ihm klar und schob sich eine der schwarzen Strähnen aus der Stirn, die ihr halbnass zuvor hinein gefallen waren, nachdem sie sie nach ihrer Dusche nur liderlich mit einer dünnen Haarspange zurück gesteckt hatte, damit sie nicht ganz so wild aussah, wenn sie durch das Schiff stromerte. Die Soldaten hier bedachten sie ohnehin schon mit einem prüfenden Blick, wenn sie an ihnen vorbei lief und sie erinnerte sich sogar noch daran, dass einige Gespräche plötzlich verstummt waren, nachdem sie in Hörweite gekommen war. Es war zuerst befremdlich gewesen und sie hatte sich unwohl gefühlt, aber inzwischen machte es ihr kaum mehr irgendetwas aus. Die Männer würden damit nicht aufhören und sie sah keine Notwendigkeit, um Oleg davon zu berichten und sich darüber zu beschweren - es würde nur weiteres Öl ins Feuer schütten.
"Brookstone ist doch aufgetaucht und hat sowas fallen lassen, dass du alle Leute verschrecken würdest und er nur da wäre, weil du schon so lange nicht mehr im Einsatz wärst. Ich mach mir Sorgen darüber, dass deine Leute meinetwegen jetzt glauben könnten, du hättest alle Autorität verloren und deswegen bin ich hierher gekommen", begann sie dann den eigentlichen Grund ihres Besuchs in Worte zu fassen und hob vorsorglich schon einmal die Kaffeetasse auf, bevor Oleg erneut den Schreibtisch mit einer groben Geste abräumen und alles Porzellan zerstören könnte. Sie erkannte ja selbst jetzt noch die kleine Wunde an seiner Hand, wo er sich das letzte Mal verletzt hatte.
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Okt 18, 2013 9:47 am

"Hat er das, ja?" hakte Oleg nach und seine buschigen Augenbrauen wanderten in die Höhe. Was Brookstone nicht so alles sagte. "Also erstmal, mach dir keine Sorgen. Hier dienen über zehntausend Leute - es bleibt garnicht aus, dass der ein oder andere mal aus der Reihe tanzt aber glaub mir, wenn es mir zu Bunt wird werde ich dafür sorgen, dass sie alle wieder nach meiner Pfeife tanzen" erklärte er und lächelte grimmig.
"Und was heißt schon lange nicht mehr im Einsatz? Ich koordiere noch immer unsere Truppen. Ich brauche Erfahrung im taktischen Bereich. Natürlich war ich schon lange nicht mehr im Feldeinsatz, aber wir haben ja auch keine verdammten Kriege mehr und ich werde bestimmt keinen vom Zaun brechen nur um mich auszutoben" erklärte er brummend. "Was sagst du Natalee? Ist dein alter Herr zu eingerostet oder würde er es noch schaffen dich auf dem Schießstand zu schlagen?"
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Okt 18, 2013 9:56 am

"Ich würde mir wahrscheinlich eher den Arm brechen als gegen dich im Schießstand zu gewinnen", ließ sie ihn leise lachend wissen und schüttelte den Kopf. Sie konnte sich schon ganz genau vorstellen, wie es enden würde - er war ein geübter Soldat und sie ... wenngleich sie auch in der Simulation zahlreiche Waffen abgefeuert hatte, so war das hier in der Wirklichkeit doch etwas vollkommen anderes, das hatte sie spätestens bei den Übungen bemerkt. Sie war nicht in Form, ihre Knie zitterten nach einiger Anstrengung und ihre Bewegungen wirkten noch immer autodidaktisch und wenig koordiniert, was einer der Gründe gewesen war, weshalb sie sich irgendwann abends während Nathan noch in der einen oder anderen Übungsstunde für die Soldaten gewesen war, in ihrem Quartier hingesetzt hatte und versucht hatte, sich selbst wieder auf ihre alte Form zurück zu bringen. Sie hatte mit den Dehnübungen begonnen, war früh morgens aufgestanden um wieder Kondition aufzubauen, aber bislang ließen die Erfolge auf sich warten und zum ersten Mal in ihrem Leben musste sie wirklich mit der Frustration umgehen, die sie beinahe dazu gebracht hätte, alles wieder hinzuschmeißen. Es brauchte nun einmal Zeit, hatte man ihr gesagt, aber die Zeit saß ihnen allen im Nacken, wenn sie an die Reaper dachte, die wohl kaum noch zehn Jahre warten würden, bevor sie angriffen.
"Aber wir können es ja gern mal ausprobieren", schickte sie noch hinterher, als sie glaubte seine Enttäuschung im Gesicht zu erkennen und setzte ein ehrliches Lächeln hinterher ehe sie die Kaffeetasse wieder auf dem Tisch abstellte, nachdem sie sich sicher war, dass er nicht doch noch damit beginnen würde, seinen Schreibtisch auf die schnellste Art und Weise aufzuräumen. Eigentlich klang das sogar ziemlich verlockend, wenn sie so darüber nachdachte - ein wenig Freizeit, die sie gemeinsam mit Oleg verbringen konnte und die nicht davon bestimmt war, dass sie einander gegenüber an einem Schreibtisch saßen und zwei Kaffeetassen vor sich hatten. Es war mittlerweile beinahe schon zu einem Ritual geworden, das sie trotz allem nicht beibehalten wollte - zumindest nicht bei jedem Gespräch. "Vielleicht schlag ich meinen eingerosteten alten Herrn ja trotzdem und überrasch ihn damit", ließ sie wenig später gut gelaunt folgen und zuckte leichtfertig mit den Schultern, als hätte sie diesen Gedanken gleich schon wieder als Nonsens abgetan, doch das amüsierte und herausfordernd wirkende Funkeln in ihren blauen Augen, mit denen sie ihn ansah, bewies das Gegenteil.
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Okt 18, 2013 10:03 am

"Ohoho - da wird aber jemand mutig!" meinte Oleg, klang dabei jedoch nicht ganz so höhnsich wie man meinen sollte. "Scheint so, als würden meine Gene doch irgendwo durchblitzen" fügte er anbei und nahm noch einen letzten Schluck aus seiner Kaffeetasse, unterdrückte ein Fluchen als die heiße Plörre sich durch seine Eingeweide fraß.
"Aber nun gut - wenn du meinst. Ich habe morgen ab... fünfzehn Uhr etwas Zeit für dich. Wir treffen uns dann am Schießstand 38B." erklärte er ihr und sah noch einmal auf die Kaffeetasse, welche unangetastet vor ihr stand. "Ich mache einen furchtbaren Kaffee" meinte er zu ihr, lächelte grimmig. "Ich lasse das glaube ich das nächste mal am besten ganz sein. Ich erkenne, wenn ich eine Schlacht verloren habe und die Kaffeemaschine ist der erste Gegner, der mich jemals besiegt hat" er schnaubte. "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Nov 08, 2013 9:43 am

"Ah Mister Harland - kommen sie doch bitte herein, schließen sie die Tür hinter sich wenn es ihnen nichts ausmacht" tönte Olegs Stimme zu dem angesprochenen hinüber, welcher in der Tür stand und auf Oleg einen eher verwirrten Eindruck machte. Der Admiral hatte den jungen Mann zu sich rufen lassen, hatte einen genauen Termin genannt und nun war Josh sogar eine Minute zu früh in Olegs Quartier aufgetaucht. Der Admiral senkte wieder den Kopf, während ein alter Füllfederhalter über Papier kratzte während Petrovsky etwas schrieb. Er hörte, wie sich Josh auf den Platz ihm gegenüber setzte, ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen, sondern schrieb unbeirrt und ruhig weiter, eine Minute verging, zwei, dann drei ehe Oleg langsam den Stift absetzte, noch einmal auf das Papier pustete um jenes zu trocknen und es dann mit der beschriebenen Seite nach unten auf einen Stapel legte. "Haben Sie sich gut eingelebt?" fragte er schließlich. Seine Aussage war weder freundlich noch abweisend, sondern eher auf Information bedacht.
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Nov 08, 2013 9:55 am

Josh war irritiert über den Umstand, das ihn ein Admiral selbst sprechen wollte. Er hatte nicht einmal die Ausbildung zu einem Soldaten, weshalb er nicht einmal damit gerechnet hatte das er einen Offizier oder etwas in der Art vor die Nase bekommen würde. Eher hatte erwartet das er über einen der anderen Soldaten erfahren würde, das man ihn fortan mit in eine der Grundausbildungen mit einband damit er das Mindestmaß an Disziplin lernte, welches ein Soldat des Cerberus Standards brauchte. „Admiral.“ Meinte er schließlich in einem respektvollem Tonfall, ehe er kurz darauf die Tür hinter sich schloss und sich dann, so gut es ihm möglich war , militärisch vor den Schreibtisch des Mannes stellte. Rücken durchgedrückt, die Hacken aneinander und die Arme an die Seite, zumindest einige Dinge hatte er als Söldner gelernt.
„Ja … Ja sicher doch, es ist ein faszinierend großes Schiff Admiral.“ Antwortete er schließlich, auch wenn sich Josh von der Frage ein wenig überfahren fühlte, einfach weil er nicht mit ihr gerechnet hatte. Er wollte im selben Augenblick nach Natalee fragen, da er sie, nachdem sie beide ein weiteres Treffen vereinbart hatte, nicht mehr gesehen hatte, doch unterließ er dies im selben Augenblick wieder. Der Andere war ein Mann von Welt und wenn es etwas gab was sicher war dann war es die Tatsache, das er sich wohl nicht mit den Belangen einzelner herumschlagen konnte oder gar wollte. „Wenn mir die Frage gestattet ist, gibt es einen bestimmten Grund warum sie mich zu sich gerufen haben?“
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Nov 08, 2013 10:04 am

"Ja Mister Harland" erklärte er und seine dunklen Augen begegneten denen des anderen und er unterdrückte ein Lächeln ob der Unsicherheit, welche in der Stimme des anderen mitschwang und der leichten Angst, welche seinen Blick gehetzter wirken ließ als es Nötig gewesen wäre.
"Meine Tochter hat den ausdrücklichen Wunsch geäußert sie in das Team der "Vancouver" zu lassen. Ein neues Schiff von Cerberus, welches sich einzig und allein dem Schutz der menschlichen Rasse verschrieben hat. Die Vancouver besitzt einen Sonderstatus in der Cerberus Organisation und alle die auf ihr dienen sind direkt der Organisation unterstellt und nicht dem Allianz Militär. Dennoch benötigen sie eine Grundausbildung, welche ihnen zu Teil kommen wird" erklärte er dem anderen, klopfte dann jedoch auf das Papier neben ihm. "Und ich habe auch ihre neuen Papiere fertig. Ich habe dafür Sorge getragen, dass all dies etwas schneller geschah als normalerweise üblich. Ich untersützte die Entscheidung meiner Tochter. Ich will ihnen nur offen und ehrlich sagen, dass die auf diesem Schiff befehle werden befolgen müssen die ihnen vielleicht nicht gefallen und sie müssen wissen, dass sie in tödlicher Gefahr schweben" er sah den anderen an.
"Die Cerberus Organisation würde sie gut bezahlen, wenn sie jedoch nicht wollen - nehmen sie ihre Papiere und sie können neu anfangen"
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Nov 08, 2013 10:23 am

Auf die Antwort hin musste er zwangsläufig lachen, ehe Josh leicht den Kopf schüttelte. „Nein, nein um Gottes Willen es wäre mehr als undankbar wenn ich mich dafür nicht Revanchieren würde. Sowohl bei ihnen als Organisation als auch bei Natalee, schließlich war sie es dir mich von Tuchanka geholt hat. Ich gebe ihnen mein Wort das ich mein bestes tun werde – ich muss aber ehrlich dazu sagen das ich mich durch nichts besonderes Auszeichne – nur weil sie sagten sie suchen ein Team aus den Besten. Und was die Grundausbildung betrifft, ich kann wenn sie wollen direkt damit beginnen, das sollte nicht das Problem sein. Sie können sich in jedem Fall darauf verlassen das ich sie nicht hintergehen werde, wenn das überhaupt etwas zählt.“
Ein zögerliches Lächeln stahl sich erneut über sein Gesicht. Bei dem Gedanken wer wohl noch alles in der Crew sein würde und wie er dort hinein passte graute es ihm bereits davor zu sagen, das er … nun einfach nur ein stinknormaler Kerl war, den man Zufällig aufgegriffen hatte. Es war nichts das man bei einer Vorstellung erwähnen würde, einfach weil es unpassend und vor allem seltsam klang und ebenso würde e vermutlich beim dem künftigen Team sein. Nun zumindest kannte er Natalee. Trotz ihrer bahnbrechenden Biotik, wenn er die kroganischen Späher richtig verstanden hatte, war sie noch immer recht Bodenständig, was Josh das ganze ein wenig einfacher machte.
„Admiral ich will ihre Zeit auch nicht weiter beanspruchen, sie haben sicherlich noch wichtigere Dinge zu tun als einen angehenden Rekruten nach seinem Befinden zu fragen.“
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Nov 08, 2013 10:50 am

"Harland, hiergeblieben" meinte Oleg und sah den anderen an, schenkte diesem jetzt tatsächlich sowas wie ein Lächeln. "Meine Tochter hat sie nicht ohne Grund dafür auserkoren mit ihr auf dem Schiff zu dienen. Sie haben sich ihren Lebensunterhalt als Söldner verdient und wenngleich ich auch nicht genau über die Umstände wie sie auf Tuchanka gelandet sind bescheid weiß - und vielleicht am besten auch garnichts weiter darüber wissen will - sie haben sich dort auf diesem Gottverlassenen Planeten am Leben gehalten. Sie haben sich den Respekt eines Kroganer Clans erkämpft, sie sind in der Lage mithilfe von rückständigster Technologie einen Hammer wieder zu reparieren. Sie haben dort unten überlebt und dieser Überlebenswille, der hat auf mich Eindruck gemacht. Wären sie nur jener "stinknormale Soldat", für welchen sie sich hier ausgeben hätte ich kaum meinen Segen zu dieser Aktion gegeben. Auch ihre hier getätigte Aussage, das sie trotz allen Widrigkeiten an diesem Programm teilnehmen möchten bestätigt meinen Eindruck von ihnen" er nickte. "Sie dürfen ihren eigenen Wert nicht verkennen, verstehen sie das Soldat?"
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Nov 08, 2013 11:07 am

„Verstanden Sir.“ Erwiderte Josh daraufhin, auch wenn er das ganze aus seinem eigenen Standpunkt heraus ein wenig anders sah. Es war kein zwanghaftes niedermachen der eigenen Person, es wirkte für ihn einfach realistisch. Bei derart vielen Wesen, allein Menschen die es inzwischen in der Galaxie gab war es seiner Meinung nach schwer etwas außergewöhnliches zu sein. Zudem, normal musste nicht unbedingt schlecht sein, sonst wäre dies nicht der Großteil der Masse bis zu seinem Lebensende. Den Auftrag wiederum den er nun angenommen hatte, das er fortan auf einem Schiff mit einer Frau dienen würde, die biotische Fähigkeiten Jenseits jeder Asari hatte und bei all dem für die Menschheit agieren würde – nun das wiederum war alles andere als normal, weswegen er das ganze einfach direkt geklärt haben wollte. Dem Admiral zu widersprechen wäre also ebenso dumm gewesen, wie das Angebot das man ihm gemacht hatte abzulehnen.
„Ich geb mein möglichstes um mich darin zu bessern.“ Fügte er schließlich noch anbei um den ganzen eine gewisse Ernsthaftigkeit zu geben. Wenn er den Ausführungen einiger Kollegen glauben schenken dürfte, dann war die Grundausbildung etwas, durch das man sich zwangsläufig durchbeißen musste. Weniger für den Körper denn für die Psyche eine Belastung, die sich danach jedoch, vor allem im Einsatz belohnt machte.
Nun für Josh führte ohnehin kein Weg daran vorbei und was sprach dagegen?
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BeitragThema: Re: Petrovskys Quartier   Petrovskys Quartier - Seite 2 EmptyFr Nov 08, 2013 11:18 am

Mit einem letzten Nicken entließ Oleg den Jüngeren und schickte diesem ein tadelnder, wenngleich auch nicht kritisch gemeintes Kopfschütteln hinterher. Scheinbar hatte Natalee ein Talent dafür außergewöhnliche Menschen anzuziehen. Harland glaubte, er wäre nur ein normaler Soldat - ein Söldner unter hunderten. Aber Natalee hatte ihn gefunden, dort unten in einer Wüste die nichts beherberte außer Sand, Tod, Dreschlunden und einigen Varren sowie nicht weniger miesgelaunten Kroganern. Auf einem Planeten, der etwas größer als die Erde war hatte sie den einzigen Menschen gefunden der dort lebte - der dort überlebt hatte. Und dieser behauptete nun von sich, dass er nur ein kleines Licht, nur ein gewöhnlicher Soldat wäre?
Oleg glaubte nicht an Schicksal, doch er las gerne jene alten Geschichten von Kriegen, Ruhm und Heldentaten die auf dem modernen Schlachtfeld keinen Platz mehr zu haben schienen. Aber.. in diesem Jungen schien ein Hauch jener alter Legenden zu stecken und Oleg würde einige wetten eingehen, dass es Josh noch weit bringen würde - weiter als er selbst wohl überhaupt ahnte. "Viel Glück Soldat" flüsterte Oleg zur mittlerweile geschlossenen Tür. "Sie werden es brauchen"
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