Schweigend folgte sie Stunden später den Wissenschaflern hinüber zu den Laboren, ließ sich von ihnen durch die Dekontaminationskammern führen und zeigte sich auch sonst in keinster Art und Weise widerspenstig, während die leisen Stimmen in ihrem Kopf ihr immer wieder sagten, dass sie noch warten sollte - dass es noch nicht der richtige Moment war, um anzugreifen. In ihrem Inneren loderte allerdings schon längst das Feuer, welches der Rat mit der Ermordung Hunters losgetreten hatte - sie hatten den Freund ermordet, sie hatten ihn auseinander genommen und Natalee hatte sich in all den Stunden, in denen man sie allein gelassen hatte, geschworen, dafür zu sorgen, jeden einzelnen von ihnen auseinander zu nehmen, wenn sie nur die Gelegenheit dazu hatte - es würde dieses Mal kein Stop geben, es würde dieses Mal keine Gnade geben und es war vollkommen gleichgültig, wen sie dafür ermorden musste, solange sie nur diejenigen bekam, die für den Mord verantwortlich waren. Hunter war ihr Freund gewesen, er war ihr Vertrauter gewesen - er war Teil ihres Teams. Sie erinnerte sich daran, wie irritiert er gewesen war, als sie ihn ohne Weiteres begrüßt hatte, erinnerte sich daran, dass Oleg ihn auf ihr Schiff geschickt hatte, damit er aufpasste und sie hatte sein Vertrauen einfach so verspielt, indem sie sein Leben in Roberts Hände gelegt hatte. Auch er würde gnadenlos büßen. Das laute Stimmengewirr in ihrem Kopf ließ sie aufhorchen, ließ sie aus der Lethargie gleiten, in welche sie hinein gesunken war und den Kopf heben während sie abrupt stehen blieb. Sie hörte das Brummen der Wachen, spürte, wie sie sie nach vorn stoßen wollten, doch in eben jenem Moment als sich die Hand des Turianers ihrer Schulter näherte, setzte ihr Verstand vollständig aus. Sie griff nach der klauenbewehrten Hand des anderen, brachte sich unter die Deckung des anderen und fasste alle biotische Energie zusammen, die sie während der letzten Tage und Stunden nicht hatte abgeben können - bläuliche Funken schlugen aus ihrer Faust als sie eben jene unter die Kieferplatten des Turianers hämmerte und ihre Energie zu einem Schild werden ließ, als sich die ersten Kugeln aus den Waffen der Sicherheitsleute lösten. Sie würden für Hunters Tod büßen. Angriff um Angriff folgte während sie Meter um Meter weiter nach vorn kam, ein Feld aus Leichen hinter sich zurücklassend. Männer, deren Gesichter geschmolzen vor biotischer Energie waren, blutende Körper, die von ihren eigenen Kugeln durchsiebt worden waren, nachdem sie die erste Pistole in die Finger bekommen hatte, die sie einem Wachmann abgenommen hatte. Cerberus hatte sie nur als Projekt bezeichnet, aber das Team war ihre Familie - der Rat hatte sie betrogen und verkauft, belogen und verraten und genau das würde nie wieder passieren. Es würde niemanden mehr geben, der sie belügen und verraten könnte, niemanden mehr, den der Rat dafür bezahlen konnte gegen sie zu Felde zu ziehen und sie schwor sich im Stillen, diesen Feiglingen und Verrätern so sehr das Fürchten zu lehren, dass niemand mehr kommen würde, um ihnen weh zu tun. Erneut züngelten biotische Entladungen um ihren Körper, als das Schild, das sie umgab von neuer Energie gespeist wurde und schlussendlich gegen die erste geschlossene Tür prallte, mit der man versucht hatte, sie aufzuhalten. Rötliche Notlichter flackerten an der Decke und Sprinkleranlagen versuchten die vereinzelten Brände zu löschen, die sie ausgelöst hatte, als sie mit Hilfe der dunklen Materie Steuerungen und Sicherheitsschlösser kurzgeschlossen hatte. Das Metall der Türen begann sich zu verbiegen, begann rötlich zu glühen und dann schließlich unter der Masse an Energie in kleinen Tropfen zu Boden zu sickern, offenbarte vor ihr einen Trupp aus Menschen und Turianern, welche sie lediglich mit einem kalten Lächeln begrüßte ehe sie nach vorn schoss und mitten in der Menge ankam. Schüsse folgten, Schläge und verzweifelte Todesschreie, dann war alles wieder ruhig und sie sicherte noch einmal die Pistole in ihren Händen, ignorierte das fremde Blut auf ihrer eigenen Haut und der weißen Kleidung, die sie trug. Sie würde die Verräter finden.
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Di Jan 07, 2014 11:48 am
Er hatte sich irgendwann in einer Art Delirium befunden, hatte kaum noch etwas um sich herum wahrgenommen, wobei er nicht sagen konnte ob dies der Stress der letzten Wochen war, der scheinbar nicht enden wollte, oder ob man ihm nicht irgendetwas ins Essen gemischt hatte - wobei, bisher hatte er noch gar nichts zu sich genommen. Die Lüftung? Nun, es wäre nicht das erste mal das er so etwas miterleben würde. Was war eigentlich los? Er wollte kein Leben, das sich wie ein schlechter Actionfilm anfühlte und in der eine epochale Szene die andere jagte, alles was er wollte war irgendetwas worauf er sich verlassen konnte, irgendetwas an dem er sich nach wie vor halten konnte, doch so etwas gab es inzwischen nicht mehr. So gut wie alles war inzwischen zerstört worden, man hatte es ihm einfach aus dem Händen gerissen - seine gewohnte Umgebung, seinen Job, seine Zukunft, seine Freunde - was blieb denn noch? Er hatte nicht einmal mehr die Freiheit, zuvor bereits hatte man ihn einfach auf die Vancouver gescharrt, eine wirklich Wahl hatte er dabei nicht gehabt, doch er hatte gleichzeitig Dr. Evans damals ein Versprechen geben, das er nach wie vor versuchte einzuhalten. Hier allerdings würde dies recht schwer werden, er wusste nicht einmal wo Becca war, geschweige denn was man mit ihr gemacht hatte. Ob man sie hier als politische Gefangenen behalten würde? Nun es würde zumindest am meisten einleuchten, so würde der Rat den Größtmöglichen nutzen daraus ziehen und Cerberus vielleicht gänzlich zur Strecke bringen können. Mitten in seinem Gedankenzug öffneten sich jedoch die zuvor hermetisch abgeschlossenen Türen, wobei Ian im ersten Moment das grelle Licht das aus dem Flur kam blendete, sodass er beide Augenlider fast gänzlich zusammenzog und mehr nach vorn taumelte. "Hallo?" Niemand antwortete und eine unangenehme Stille lag in dem Raum, welche ihm nach kurzer Zeit bereits eine Gänsehaut bescherte. "Becca..." Erinnerte er sich, fast als hätte er die mahnende Stimme von Laura im Nacken, während er nach und nach die leeren Zellen absuchte.
Nathan Kendall 2nd Lieutenant
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Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 8:35 am
Heilloses Chaos - das war das einzige was er ausmachen konnte. Schreiende Wachen außerhalb seiner Zelle, Männer und Frauen in schweren Richtungen, die die langen Gänge entlang rannten und je länger er zusah, umso weniger rückten nach - und umso schwerere Waffen trugen sie bei sich. Was zur Hölle ging denn da vor sich? Noch bevor er sich selbst eine Antwort auf diese Frage geben konnte glitten die Türen auf, das Kraftfeld erlosch und gaben ihm somit den Weg frei. Was sollte er schon groß tun? Hier drin darauf warten und hoffen, dass sie ihn irgendwann freiließen? Da draußen würde er möglicherweise erschossen werden - das war wahr, aber andererseits - was hatte er schon zu verlieren? Die letzten Stunden, Tage waren noch immer seltsam verschwommen. Doch eines war ihm klar - irgendjemand hatte sie verraten! Er baute seine biotische Energie auf, ehe er in die entgegengesetzte Richtung lief, in welche die Soldaten gerannt waren. Nach wenigen Minuten kam er in einen kleinen Pausenraum, nahm sich aus einem der halboffenen Schränke eine der Ratsuniformen, welche ihm Schutz gegen Kugeln und vielleicht sogar vor Leuten bot, die ihm in dem Chaos für einen von den ihren halten würden. Er fand auch noch eine Pistole, steckte sich diese an den Gürtel und machte sich auf den Weg.
Natalee Lewis Captain
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Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 8:49 am
Von wem all das Blut kam, das inzwischen ihre Kleider benetzte, das wusste sie gar nicht mehr als ein Thermoclip aus der Waffe heraus fiel, welchen sie inzwischen verbraucht hatte und sich zu einer der Leichen bückte, die am Boden um sie herum verteilt lagen während die biotische Energie eine große Kuppel um sie herum bildete und sie vor allen weiteren Schüssen schützte. Sie hatten versucht mit immer schwereren Waffen ihr Einhalt zu gebieten, waren immer stärker gerüstet gewesen, doch letzten Endes hatte ihnen das gar nichts geholfen als sie sich darauf verlegt hatte, ihre Gegner nicht mehr mit Waffengewalt oder direkten biotischen Angriffen zu töten, sondern sich vielmehr auf ihre Umgebung zu verlassen, die ihr allerhand Mordwerkzeuge geboten hatte. Das Büro, in dem sie jetzt stand, war vollständig verwüstet - Flammen loderten in einer Ecke, leckten an alten Papieren und Vorhängen und fraßen sich bis zur Decke hinauf, welche sie inzwischen schwarz gefärbt hatten und schon längst konnten die Sprinkleranlagen nicht mehr die Flammen im Zaum halten, die von den zahlreichen Explosionen und Kurzschlüssen verursacht worden waren. Sie hatte einige der Wachen mit Hilfe eines großen Schreibtischs erschlagen, welchen sie mit Hilfe ihrer Biotik einfach nach ihnen geworfen hatte und unter denen sie die kleinen Köpfe der Menschen zerquetscht hatte - die Turianer, die noch am Leben waren und nach ihrer Waffe greifen wollten, lagen inzwischen mit zwei Löchern im Kopf tot am Boden. Adrenalin jagte noch immer durch ihre Adern, trieb sie weiter an und zum ersten Mal in ihrem Leben fürchtete sie sich nicht vor der Energie, die durch ihren Körper jagte. Dieses Mal hatte sie keine Angst vor der Stärke ihrer selbst, mit welcher sie konfrontiert wurde und die sie unkontrolliert hatte, agieren lassen - getrieben von Wut und Hass, Schmerz über den Tod eines Freundes und der Enttäuschung, die sie noch immer durchflutete. Sie würde nicht aufgeben, sie würde sich nicht einer Schwäche hingeben, die sie vielleicht in die Knie zwingen können - das würde sie auch nicht tun können, wenn die Reaper angriffen. Langsam beugte sie sich hinab und zog einen weiteren Thermoclip hervor, den eine der Leichen an ihrem Gürtel gehabt hatte, schob selbigen in die Pistole, die sie bei sich trug und die ihr bislang wirklich gute Dienste geleistet hatte. Sie würde sie behalten, hatte sie beschlossen als sie durch die Gänge gezogen war - würde jene Waffe das Mahnmal all dessen sein lassen, was hier geschehen war und dann hatte sie sich ein Ziel gefasst, welches es für sie noch zu erreichen galt und wo sie endgültig mit alledem abrechnen würde, was man ihnen angetan hatte. Mit denen abrechnen würde, die sie so an der Nase herum geführt hatten. Dem Rat.
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 9:13 am
"Wir wissen nicht genau was diese heftigen Störungen verursacht, doch haben wir seit gut fünfzehn Minuten keine einzige Verbindung zum Ratturm mehr, die Gründe dafür sind bisher noch ungeklärt. Erste Vermutungen lassen darauf hindeuten, dass es sich möglicherweise um eine Art Anschlag handelt - die öffentlichen Stellen hingegen dementieren jegliche Angriffe und verweisen auf die erhöhte Sicherheit, die die Citadel jedem einzelnen Einwohner und letztlich auch dem Rat bieten kann. Es scheint, als wäre dort unten jegliche Technik nach und nach ausgeschaltet worden, denn selbst die C Sec Beamten scheinen, wie einige Aufzeichnungen unserer Kameraleute zeigen, Probleme damit zu haben, mit den Sicherheitspersonal im oberen Bereich eine Verbindung festzustellen. Ob ein plötzlicher Ausfall aller Elektronik deshalb auf ein reine Systemversagen der Technik zurück zuführen ist, bleibt deswegen fraglich. Das waren die Kurznachrichten mit Eme..." Die junge Frau wurde mitten im Satz unterbrochen und keine zwei Sekunden später sah man den Rückes eines Mannes, der sich gerade durch die Menge drängte. "Fuck, fuck fuck." Was tat er hier gerade eigentlich? Er hatte es noch nicht einmal geschafft mit Greer eine Verbindung herzustellen, geschweige denn einen halbwegs ausgereiften Plan auf die Füße zu stellen. Was wollte er denn tun wenn er dort oben war? Er war nicht einmal bewaffnet und diese Leute da oben waren Sicherheitspersonal, die für den Schutz des Rates aufgestellt wurden. Vielleicht konnte er einen überwältigen, danach würde man ihn jedoch haben. Nichts desto trotz drängte er sich weiter durch die Menge, die sich vor der Aussichtsplattform gebildet hatte. Hektisch blickte Josh nach links und rechts - er hatte versucht irgend eine Zugang durch die Keeper Tunnel auf einer Karte zu finden, doch gab es anscheinend nicht einmal einen offiziellen Eintrag darüber im Extranet. "Das gibt es doch nicht, es muss doch ... hey." Sein Auge viel auf ein Skycar, das gerade eine junge Frau parkte, wobei sein Gewissen genau in diesem Moment einen Kampf mit dem Drang, einer guten Freundin zu helfen einen Kampf ausfechtete. "Es tut mir Leid Ma'am, unglaublich Leid. Ich tu das hier nicht gern, wirklich." Die Frau ging mehr selbstständig aus dem Skycar als das er sie zerren musste, genauso schnell fing sie kurz darauf jedoch auch an zu schreien. Diese wurde jedoch schnell übertönt von dem plötzlich startenden Motor des Skycars, welche sich keine zwei Sekunden später in die Lüfte erhob, direkt auf den Weg zum Rats Turm. "Das ist bescheuert, schlichtweg irre..." Murmelte er leise vor sich hin und besah sich kruz seine zitternden Finger am Steuerpult.
Oleg Petrovsky Admiral
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Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 9:25 am
"Ich hoffe Sie wissen, woran sie hier sind" meinte Oleg, welcher im Ratsturm stand - eine Schrotflinte in der Hand und damit den Rat in Schach hielt, welcher sich hier nach oben geflüchtet hatte - ohne zu bedenken, dass sogar der Turm ein Ende hatte. "Sie hatten einen Deal mit meiner Tochter - haben ihr zugesichert, dass ihr Team in Sicherheit wäre, wenn Sie nur das tut was sie von ihr wollen. Dann jedoch gehen Sie hin und Robert Eversman verrät auf einmal das Schiff? Wenn Sie da mal nicht ihre Finger im Spiel hatten!" erklärt Oleg ruhig, der noch keinen einzigen Schuss abgegeben hat. Es würde dem Plan und den Verhandlungen im Wege stehen, wenn er den Rat verletzte - solange es nicht unbedingt sein musste. Seine eigene Zelle war im höher gelegenen Trakt des Gefängnisses gewesen, weswegen er vor allen anderen die Spitze des Ratsturmes erreicht hatte. "Glauben Sie mir - so schnell wird hier niemand hoch kommen. Es wird also Zeit um uns alle an einen Verhandlungstisch zu setzen, nicht wahr?" ein lautes knallen ertönte und er warf einen Blick nach hinten. Eine Welle aus biotischer Energie schwappte wie unter Druck stehendes Wasser durch einen der durchsichtigen Fahrstuhlschächte, ließ das Glas splittern und als die blaue Masse schließlich abebbt steht nur noch Natalee dort, schwer atmend, blutverschmiert und mit einem mordlüsternen Funkeln in den Augen. Auch Oleg sieht nicht gerade wie aus dem Ei gepellt aus, mit der gebrochenen Nase und dem Streifschuss am Oberarm, doch bei weitem nicht so schlimm wie seine Tochter. "Natalee... wo kommt das ganze Blut - HALT nein! Nein, bringt Sie nicht um!" warf er ein, sah noch einmal zwischen ihr und dem Rat hin und her. "Wir beenden das ganze - aber auf eine Art und Weise wie wir Profit rausschlagen können!"
Natalee Lewis Captain
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Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 9:35 am
Mit zu Fäusten geballten Händen blieb Natalee unvermittelt stehen als die dunkle Stimme ihres Vaters an ihre Ohren drang und ließ ihren Blick hinüber zu den Gestalten der Ratsmitglieder wandern, die Oleg gerade mit einer Schrotflinte bedrohte und von der sie sich im Stillen wünschte, sie habe ein eigenständiges Bewusstsein und würde einfach selbst schießen. Jeder der Menschen, die dort standen - jedes einzelne Lebewesen vor ihr, war im Grunde nicht viel mehr als ein Verräter, jemand, der es kaum mehr verdiente, am Leben zu bleiben und jemand, dem dringend eine Lektion darüber erteilt werden musste, was gut und richtig war, selbst wenn sie diesen Grundsatz in den letzten Stunden selbst vollkommen ignoriert hatte. Sie hatte in den unteren Gängen gemordet - sie hatte keinen einzigen am Leben gelassen, gleichgültig, wer dort vor ihr gestanden hatte und wie sehr sie um ihr Leben gebettelt hatten, das hatte Hunter wohl auch getan und sie hatten es nicht durchgehen gelassen - sie hatten ihn auch einfach so umgebracht, weshalb sollte sie sich jetzt zurück halten. "Ich mache keine Deals auf den Leichen meiner Freunde", presste sie zwischen bebenden Lippen hervor und erneut wurde der Zorn in ihrem Inneren angefacht, dem Feuer, das in ihr brannte, erneuter Zündstoff gegeben und erneut schlugen die Flammen in ihrem Inneren hoch, schienen allen Schmerz und die Enttäuschung zu verbrennen, der sie sonst Raum gegeben hätte und die sie in die Knie gezwungen hätte. Dann trat sie langsam nach vorn, kämpfte mit jedem noch so kleinen Schritt, welchen sie nach vorn setzte, näher zu dem Rat hinüber während die biotische Energie um sie herum längst wieder begonnen hatte zu wabern, die Luft flirren ließ, die sie umgab. Vor ihren inneren Augen sah sie immer wieder Hunters Gesicht, seinen Schmerz, hörte sein Flehen und die Frage nach dem, warum er hatte sterben müssen - warum sie nicht aufgepasst hatte. "Ich bin nicht Cerberus", setzte sie mit einem einzigen knappen Blick in Olegs Richtung noch hinzu ehe sie schlichtweg an ihm vorbei trat. "Ich will mein Schiff. Ich will den Verräter", forderte sie lediglich mit steinerner Miene. "Und sollte noch einmal jemand mein Team oder mich jagen ...", führte sie fort und ein kaltes, grausames Lächeln tauchte auf ihren Zügen auf, verdunkelte jene und gab ihnen einen unheimlicheren Ausdruck, als er ihr ohnehin schon zu eigen war. "... dann töte ich das nächste Mal jeden Einzelnen."
Oleg Petrovsky Admiral
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Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 9:43 am
Oleg zog scharf die Luft ein, während Natalee an ihm vorbei glitt - ihn kaum eines einzigen Blickes würdigte. Die Ratsmitglieder sahen sich an und der Salarianer öffnete gerade den Mund um zu widersprechen, als eine Schrotsalve direkt vor seine Füße ging und dort den Putz aufschlug. "Ich würde auf die Lady hören" erklärte Oleg und öffnete sein Universalgerät, ehe er eine Aufnahme abspielte. "Natalee Lewis mag zwar die Gene eines Menschen haben - aber sie wird von uns offiziel als eine biologische Waffe deklariert werde und deswegen gelten keinerlei Rechte für Sie" ertönte die Stimme des Salarianers und Oleg runzelte die Stirn. "Wenn Sie ihrer Aufforderung nicht nach kommen, werde ich unser ganzes Gespräch der Presse zukommen lassen - und glauben Sie mir, die werden sehr daran interessiert sein was ein verurteilter, ehemaliger Admiral zu sagen hat. Wir bringen alles über Sie ans Licht und auch der Broker wird diesen Ansturm nicht für sie abwehren! Sie werden den Verräter ausliefern - ihr das Schiff zurück geben und offiziell erklären, dass es einen Zwischenfall in den Ratsarchiven gab, durch welchen all die Leute da unten gestorben sind - und danach werden Sie meine Tochter Saren weiter jagen lassen! Haben wir uns verstanden?" sanftes Kopfnicken. "Natalee, sie gehören dir"
Natalee Lewis Captain
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Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 9:52 am
Biologische Waffe. Projekt. Züchtung. Da waren all die hässlichen Bezeichnungen wieder, von denen sie gedacht hatte, sie wäre sie endgültig los - von denen sie gedacht hätte, sie würde sie nur als Beleidigung aber niemals als wahre Bezeichnung für sie selbst hören, aber wie es schien hatte sie sich in dieser Hinsicht erneut getäuscht. Diese Welt war nicht wie die, die sie kannte - sie war grausamer, sie nahm ihr ihre Freunde und sie brachte ihr Team dazu einander zu verraten und auszuliefern, allein aufgrund von Profit und Macht. Diese Welt war nicht länger schwarz und weiß - alles, was hier lebte, befand sich in einem Grau, weder wirklich gut, noch wirklich böse und genau das hatte sie nun einmal mehr deutlich lernen müssen. Es gab niemandem, dem sie wirklich vertrauen konnte - niemanden, der sie nicht ausliefern oder für seine eigenen Zwecke missbrauchen wollte, so wie es der Rat getan hatte - so wie Oleg es getan hatte, als er zugelassen hatte, dass sie sich auf diesen Deal einließ, damit er seine eigene Haut hatte retten können, so wie Cerberus es getan hatte, als sie sie erschaffen hatte, so wie Robert es getan hatte, als er das Team verraten und verkauft hatte. Diese Welt war nicht viel mehr als eine einzige Ansammlung lauter Egoisten, die nicht weiter als bis zur nächsten Minute dachte und einmal mehr fragte sie sich, weshalb sie diesen Kampf noch aufnahm. Für die Unschuldigen, vermeldete eine leise Stimme in ihrem Inneren. Für diejenigen, die sich nicht wehren konnten und die in diesen Strudel aus Korruption und Egoismus hinein gerissen wurden, ohne etwas dafür zu können. Für diejenigen, die leben wollten - für Familien und Vertraute, Liebende und Freunde. Es gab unzählige Arten von Wesen, die ein Leben in Frieden verdienten und denen sie die Chance darauf nicht nehmen wollte, indem sie nun begann, auch noch den Rat zu ermorden. Unzählige Lebewesen, die sich darauf verließen, dass sie die richtigen Entscheidungen trafen und wenn sie sich schon nicht einmal mehr auf den Rat verlassen konnten, dann wollte sie ihnen wenigstens jemanden geben, dem sie vertrauen und an den sie glauben konnten. "Nein", sagte sie und ihre Stimme klang hart und kalt durch den Raum ehe sie einen knappen Seitenblick in Richtung ihres Vaters warf und ihm mit einer einzigen Handbewegung und gestützt von den letzten Resten an biotischer Energie, die ihr verblieben waren, die Schrotflinte aus den Händen riss und sie selbst geschickt auffing. "Wir haben eine Vereinbarung. Ein neuer Rat würde sich nicht an Altes halten", führte sie weiter fort ehe sie sich umwandte und zurück zu dem großen Fahrstuhlschacht trat, durch welchen sie zuvor gekommen war.
Wolf KI
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Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 10:36 am
Wie es war zu sterben? Wolf war eine KI - ein Programmcode, ein sich stets selbst fortschreibendes Programm. Er war darauf programmiert worden auf den erhalt seines internen Codes acht zu geben - eine programmierte Todesangst. Das war es gewesen, was er gespürt hatte, als die Wissenschaftler seinen metallenen Körper auf den Tisch festgeschnallt hatten, als sie seinen Speicher geöffnet und ihre Computer daran angeschlossen hatten. Sie hatten nicht gewusst, dass sie es mit einer KI und nicht etwa mit einer gewöhnlichen VI zu tun hatten. Hatten keinerlei Vorsichtsmaßnahmen für den Fall getroffen, dass Cerberus so wahnsinnig sein würde eine KI in den Körper einer wandelnden Waffe einzusetzen. Als Wolfs Körper starb war es, als würde sich alles was ihn ausmachte in milliarden Zeilen Programmcode auflösen, dieser durch die Citadel rauschen, ehe er schließlich einen Platz fand der groß genug war um seine eigenen Daten darauf abzuspeichern. Es war wie ein langsames erwachen, als sich Wolfs Daten auf einem Server tief in den Ratsarchiven wieder richtig partitionierten. Es war ein geradezu erregendes Gefühl, als er spürte die die Daten aus tausend neuen Einflüssen seinen Programmcode dazu zwangen sich weiter zu schreiben. Als er spürte, wie die Menschen über die Drucksensitivenplatten in den Sicherheitsbereichen gingen, als er durch tausende Augen sah wie sich die zahlreichen Aliens auf der Citadel voran bewegten. Wie war es zu sterben? Wolf wusste es nicht - er war niemals gestorben. Es war nicht viel mehr nötig als sein purer Wille um auf zahlreiche Programme und Terminals zuzugreifen, die alle mit den Hauptservern der Citadel verbunden waren. Es gab nur einen Menschen, an den er all die Zeit denken konnte - nur ein Wesen, dessen fortleben ihn interessierte. Rebecca. Und so dauerte es nicht lange, ehe er eine Nachricht an ihr Universalgerät übermittelte. Noch lange nicht tot - Wolf
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Mi Jan 08, 2014 10:40 am
Sein Ankommen war vollkommen holprig und überstürzt, er war nie wirklich gut darin gewesen diese Dinger zu fliegen, ganz abgesehen davon, das dieses Modell sogar noch speziell auf die Frau von der er es genommen hatte konfiguriert hatte. Dementsprechend schlitterte das Skycar gut zwei Meter über den Boden, ehe er zum stehen kam und aussteigen konnte. Er war auf einem schmalen Gang, direkt vor einem großen Eingang, dessen Türsteuerung allerdings inzwischen Funken schlug. Die Tür selbst öffnete und schloss sich im Sekundentakt immer wieder, jedoch schaffte er es dennoch unbeschadet durch diese zu kommen. Im Inneren fühlte sich die Luft hingegen an, als würde man einem Waldbrand entgegen laufen. Bei jedem Luftzug spürte man die Hitze, die teilweise durch die Funken der Kabel, größtenteils jedoch durch die kleinen Elektronikbrände verursacht wurden. Sein Mund verzog sich ein Stück weit und er hielt sich dem Ärmel vor dem Mund, um weiter einigermaßen Sauerstoff zu bekommen. Leichen, überall Leichen. Was genau das bedeutete konnte er nicht sagen, doch trug all dies definitiv Natalees Handschrift. "Scheiße was hast du hier angestellt." Es sah aus wie ein einziges Schlachtfeld, verursacht von einer Frau, die nicht einmal durch die Größenkontrolle bei einer Achterbahn kam. "Natalee? Hunter? Irgendwer?" Was er hier tat? Nun er hätte es selbst gern gewusst, doch vermutlich hoffte er einfach darauf, in diesem Wirrwarr ein freundliches Gesicht zu sehen. Gut hundert Meter weiter hörte er ein letztes lautes Poltern, ehe das schnappende Geräusch eines Türschlosses zu hören war. "Hallo?" Vermutlich war das Natale gewesen, die leisen Schritte passten zumindest genau zu ihr und er hatte sich bereits aufmachen wollen um ihr zu folgen, als er hinter sich das entsichern einer Waffe hörte. "Nein..." "C - Sec Einsatztrupp! Händen hinter den Kopf und auf den Boden." Innerhalb von Sekunden kamen durch den großen Eingang gut zwei dutzend schwer bewaffneter Soldaten, wobei gut sechs davon biotsich aufleuchteten. "Super, ganz toll." Josh tat wie ihm geheißen und legte langsam die Hände hinter den Kopf. Dann kam ihn jedoch etwas in den Sinn - wenn das wirklich Natalee gewesen war die er gehört hatte, dann brauchte sie Zeit. Wofür konnte er nicht sagen, doch vertraute er Natalee und ihrem Urteilsvermögen. In jedem Fall jedoch brauchte sie Zeit. Und genau deshalb fand er sich gut eine Minute später, durch verschiedene Gänge hetzend wieder, hinter sich den Einsatztrupp, der über verschiedene Weg versuchte ihm den Weg abzuschneiden.