"Ich bitte sie sich zu beruhigen." Wandte sich nun der turianische Ratsherr ein, ehe er eine Hand hob um damit seinen Worten Nachdruck zu verleihen. "Ich bin mir nicht sicher inwieweit wir ihren Worten glauben schenken können Miss Lewis denn sicherlich ist auch ihnen bewusst, um was für eine Anschuldigung es sich hier handelt. Es ist nichts, was man innerhalb von ein paar Minuten klären kann. Es werden verschiedene Kommissionen eingeschaltet, die allesamt Sarens handeln überprüfen werden. Jedoch kann dies eine ganze Weile in Anspruch nehmen - schließlich ist er nach wie vor im aktiven Dienst und zumindest mit einer Aussage haben sie teilweise Recht. Es gibt verschiedene Meldungen von Geth Angriffen in den Randsektoren, weswegen wir momentan jeden fähigen Spectre brauchen." Sparatus war nie ein Freund von der xenophoben Haltung gewesen, die Cerberus seit jeher hatte und jedes Gespräch mit einem ihrer Abgesandten war stets wie eine Fleischwunde. Man wusste das man daran nicht starb, jedoch war sie trotz allem elendig lang zugegen und behinderte einen bei so gut wie allem. Der Blitzartige Aufstieg der menschlichen Rasse war jedoch der eigentlich Grund, warum er die junge Frau und die Organisation, hinter welcher sie stand zurück bremste. Sie waren noch nicht bereit in derart hohen Riegen zu arbeiten, sie waren noch nicht einmal ein Jahrhundert lang in den galaktischen Verhandlungen, wie sollte man da Verlangen das man schon genug Erfahrung hatte, um die Schicksale ganzer Völker zu entscheiden? "Ich kann verstehen wenn sie aufgebracht sind Captain, doch unterliegt Saren bestimmten Rechten die ihn vor solcherlei Anschuldigungen schützten. Das Videomaterial was sie erwähnt haben wird man ihnen an der Rezeption abnehmen - doch wenn ich ehrlich zu ihnen sein soll, ich zweifle daran das Saren etwas damit zu tun hat. Er hat uns stets gute Dienste geleistet, warum sollte er uns also ausgerechnet jetzt hintergehen?"
Hinter Natalee war ein abfälliges Schnauben zu hören, jedoch nicht von dem hochgewachsenen Turainer, sondern von dem weitaus kleineren Smith, welcher kurz darauf den Kopf schüttelte als er zu Saren sah, welcher weiterhin grimmig lächelte, mit einem grässlichen Ausdruck von Triumph in den Augen. Was tat der Rat hier eigentlich? Die Spectre standen über dem Gesetz, doch selbst sie mussten Jemanden Rechenschaft ablegen, dem Rat. Dieser jedoch tat rein gar nichts, ließ sie Elend lange Protokolle durchlaufen die in der Bearbeitung wohl Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern würde. Es war Zeit die sie nicht hatten und vor allem Zeit, die Saren dafür nutzen würde um seine Angriffe weiter fortzuführen. Der turianische Ratsherr hatte etwas von Geth erwähnt. Nun er hatte mit eigenen Augen gesehen das Saren scheinbar mit diesen synthetischen Wesen unter einer Decke steckte, es wäre also nur logisch wenn er sie als Deckmantel für spätere Angriffe nutzen würden. "Was soll der Mist?" Fauchte er und pfiff in genau diesem Moment auf sämtliche Formen der Höflichkeit. "Wir haben dort unten auf dieser Kolonie Leben gerettet. Leben die sie einfach so weggeworfen hätten, genau so wie sie jetzt jeglichen Vorwurf einfach so zur Seite schieben. Ohne Captain Lewis hätte die Menschheit jetzt eine Kolonie weniger zu verzeichnen, doch ihr deswegen Anerkennung zollen? Ihr vielleicht ein aufmerksames Ohr schenken, wie käme man auf den Gedanken bei diesem hohen Rat?" Im selben Moment sah er zu Natalee. Vielleicht war er ziemlich dumm gewesen, doch hatte Jemand einfach die Wahrheit sagen müssen. Er stand voll und ganz hinter Natalee, teilte ihre Anregungen und ihre Ideale und spätestens seit der Kolonie war klar gewesen, wem er künftig folgen würde. Jedoch bedeutete dies auch in den härtesten Situationen Jemand zu sein, der dem Captain den Rücken stärkte.
Natalee Lewis Captain
Anzahl der Beiträge : 318 Anmeldedatum : 07.09.13
Thema: Re: Ratsturm Fr Nov 15, 2013 9:46 am
"Und was wäre, wenn es eine turianische Kolonie gewesen wäre? Oder eine Kolonie der Asari - der Salarianer? Wäre es dann etwas anderes gewesen und sie würden den Beweisen ihrer eigenen Leute Glauben schenken?", setzte Natalee die Frage hinterher, welche inzwischen die Hände zu Fäusten geballt hatte und versuchte Saren erfolglos hinter ihr zu ignorieren. Sie würde hier nicht locker lassen, nicht bevor der Rat irgendetwas tat, um den Spectre zur Verantwortung zu ziehen anstatt ihn hier trotz der Beweise in Schutz zu nehmen - sie würde hier nicht einfach so klein bei geben und selbst, wenn es der Rat nicht billigen würde, sie würde Saren verfolgen und sie würde ihn zur Strecke bringen, komme, was da nun einmal wolle. Smiths Aussage hatte sie zwar zur Kenntnis genommen und ganz genau gewusst, dass der andere hier einen Fehler gemacht hatte, in dem er das Wort ergriffen hatte, aber sie würde ihn dafür nicht zur Verantwortung ziehen - nicht dafür, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Sollte der Rat denken, was immer er wollte - sollte er zetern und sie stoppen wollen, sie war dieses Spiel leid, das sie bereits in der Simulation mit ihnen gespielt hatte. Dieses Mal war sie nicht mehr das naive Mädchen, das sie einst gewesen war, als der Rat sie einfach unter Kontrolle gebracht hatte. Dieses Mal stand sie auf einer anderen Seite und hatte weit mehr Erfahrung, als es diese Heuchler ahnten. "Was ist mit den Worten der Zivilisten auf dem Planeten? Den Aufzeichnungen aus den Überwachungskameras? Beweise, die dafür stehen, was dieser Turianer getan hat und die für sie alle hier scheinbar überhaupt keine Bedeutung zu haben scheinen. Dieser Spectre hat uns angegriffen, gemeinsam mit den Geth, um an einen protheanischen Sender heranzukommen", fuhr sie fort und schickte ein missbilligendes Schnauben hinterher ehe sie erneut den Kopf schüttelte und ihren Blick für einen kurzen Moment lang hinüber zu Saren wandte, welchen sie mit einem viel düsteren Blick begutachtete, als jener, den sie zuvor dem Rat zugeworfen hatte. Eines musste sie ihm lassen - er hatte schnell dafür gesorgt, dass er wieder wie ein ganz gewöhnlicher Turianer aussah, hatte sich verdammt schnell um seinen Arm gekümmert, auch wenn sie im Augenblick nichts lieber getan hätte als eben diesem miesen, dreckigen, verlogenen Vogelmenschen die Fresse erneut zu polieren, nur um zu sehen, wie dumm er dann aus der Wäsche sah. "Von welchen Rechten sprechen wir hier, Ratsherr, dass sie einen gedungenen Mörder vor seiner gerechten Strafe schützen? Von was für Rechten sprechen wir, die es einem einzelnen Wesen ohne einen Grund ermöglichen unschuldige und wehrlose Zivilisten umzubringen und ein Schlachtfeld zurück zu lassen? Von was für Rechten sprechen wir, dass sie es ermöglichen, Lügen zu erzählen und diese geglaubt werden? Was ist mit der turianischen Ehre und den militärischen Reglementierungen, für die das stolze Volk der Turianer berühmt geworden ist? Was ist mit Disziplin und einem unerschütterlichen Kodex, für den ich die Turianer all die Zeit so sehr bewundert habe?"
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm Fr Nov 15, 2013 10:04 am
"Verehrte Ratsherren," meinte Saren und schüttelte nur den Kopf, als er hörte wie sich auch noch Smith einmischte, als er vernehmen musste wie Natalee die Turianer diffamierte. "Wir müssen doch nur einmal hören, was diese Menschen hier von sich geben. Nichts außer Verleumdungen. Ich höre mir diese diffamierung meiner Person nicht weiter an. Sie haben nichts in der Hand Lewis - nichts, was nicht von ihrer eigenen Organisation gefälscht wäre! Wie können Sie es wagen vor den Rat zu treten und jene ehrenwerte Männer und Frauen zu beleidigen! Ich spreche ihrem Volk mein Mitleid aus, all jene tote die der Angriff der Geth mit sich gezogen hat. Was wollen Sie hören Lewis? Soll der Rat sie loben, dass sie ihren Job getan haben? Menschenleben retten? Ist ihnen bewusst, wie viele Leben ihre Organisaiton bereits genommen hat? Das alles hier ist doch nur eine Farce. Sie Menschen haben bereits mehr als genug Macht in diese Galaxie! Es wird Zeit, dass sie lernen wo ihr Platz ist Mensch!"
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Fr Nov 15, 2013 10:14 am
Sparatus Kieferplatten bewegten sich kurzzeitig auseinander, woraufhin sein Blick zu Boden wanderte. Ehrenkodex - natürlich hatte der Mensch Recht, das turianische Volk legte mehr Wert als die meisten anderen auf Ehre und Disziplin, auf den Respekt jedes Soldaten Gegenüber. Saren hatte diese Regeln mit der Zeit, zumindest was die anderen Spezies betraf immer und immer weniger geschätzt, doch hatte er eine Vergangenheit, bei der man ihm dies nicht wirklich verübeln konnte. "Wir werden folgendes tun .." Meinte er und sah mit einem strengen Blick zu anderen beiden außerirdischen Ratamitgliedern. "Wir werden ihre Aufzeichnungen überprüfen, doch ohne Motiv das in dieses Bild passt und weitere fundierte Berichte werden wir ihnen nicht weiterhelfen können. Liefern sie uns einen Grund ihnen Glauben zu schenken und wir werden dies tun." Noch bevor Saren erneut etwas sagen konnte, hob Sparatus die Hand um ihn zu unterbrechen. "Sie mögen autorisiert sein über dem Gesetz zu stehen Spectre, doch unterstehen sie nach wie vor uns. Sie sind unsere linke Hand und als solche erwarte ich Gehorsam. Wenn all diese Aufzeichnungen nur gefälscht sind, so haben sie nichts zu befürchten." Es war keine perfekte Lösung und es ging ihm nicht einmal um einen schlechten Ruf den er dadurch vielleicht davon tragen könnte, es war einzig und allein der quälende Gedanke das Natalee vielleicht doch Recht hatte und sie so einen Mörder wieder auf freien Fuß setzten würden. Inhaftieren konnte man ihn den Zeitraum über nicht, jedes der anderen Ratsmitglieder würde sich dagegen stellen, doch wusste er wie er sie überzeugen konnte, sollte erst einmal Beweise kommen - und ebenso wusste es anscheinend die junge Frau ziemlich gut, wie man mit Turianern umgehen musste.
Natalee Lewis Captain
Anzahl der Beiträge : 318 Anmeldedatum : 07.09.13
Thema: Re: Ratsturm Fr Nov 15, 2013 10:26 am
"Alles, was ich will, ist Gerechtigkeit und die Aufklärung dieses Angriffs, um zu verhindern, dass es zu noch mehr Schwierigkeiten zwischen unseren beiden Völkern kommt als ohnehin schon. Der Erstkontaktkrieg ist lange vorbei und ich glaube, dass es an der Zeit ist, dass wir alte Streitigkeiten einfach vergessen - um unserer beider Völker willen. Wir können so viel von den Turianern lernen und selbst, wenn sich das nun arrogant anhören mag, vielleicht haben sogar die Menschen etwas, das die Turianer von ihnen lernen können. Wir sollten uns nicht die Chance nehmen lassen, in dem wir jetzt einen Abtrünnigen alles gefährden lassen", setzte sie der Aussage des Ratsherren noch hinterher und verbiss sich nur mit Mühe ihr eigenes Lächeln, welches sich beinahe unweigerlich auf ihr Gesicht gestohlen hätte. Es war kein vollkommener Sieg, aber es war ein Schritt in die richtige Richtung und es bewies Saren, dass er nicht so unangreifbar war, wie er zuvor vielleicht noch geglaubt hatte - und vor allem und das war noch sehr viel wichtiger - es bewies, dass sich die Menschen und die Turianer ein Stück annähern konnten und vielleicht bald engere Verbindungen und Bündnisse eingehen konnten als es zuvor noch der Fall gewesen war. Beide Parteien würden voneinander profitieren können, voneinander lernen können ohne einander ständig gegenseitig anzustacheln und nieder zu machen und allein der Umstand, dass der Ratsherr ihr eine Chance gegeben hatte, bewies ihr, dass sie willens waren, den notwendigen Schritt zu machen. Sicherlich, es würde Cerberus nicht gefallen und sie rechnete bereits damit, dass in ein paar Stunden erneut die schlecht gelaunte Stimme des Unbekannten an ihre Ohren dringen würde, aber das blendete sie einstweilen vollkommen aus - mit dem Drecksack konnte sie sich später noch immer beschäftigen, wenn sie erst den Rat überzeugt hatte. Saren würde sie nicht angreifen können, wenn ein Spectre an Bord der Vancouver war und es bewies dem Rat, dass sie ehrlich zu ihnen gewesen war und nichts zu verheimlichen hatte. Wenn der Spectre erst mit den Menschen dort gesprochen hätte und sich davon überzeugt hatte, dass sie nicht log und dass es wirklich Saren gewesen war, dann würden sie vielleicht die Erlaubnis bekommen, den abtrünnigen Spectre zu jagen und zur Strecke zu bringen. Es war ein überragendes Gefühl, das sich in ihrem Inneren ausbreitete, das Gefühl von Triumph und Stolz, das sie empfand und wäre die Situation nicht so ernst und so dringend, dann, und da war sie sich ziemlich sicher, wäre sie jetzt Nathan und Smith um den Hals gefallen und hätte den beiden Männern dafür gedankt, dass sie ihr Rückendeckung gegeben hatten. "Ratsherr, wenn Sie Beweise haben wollen, dann lassen Sie einen turianischen Spectre mein Schiff zurück zur Kolonie begleiten. Jemanden vollkommen unparteiischen, der sich selbst ein Bild davon machen kann und dem Sie genug vertrauen können, um seinen Worten Glauben zu schenken - lassen Sie ihn selbst mit den Zivilisten dort reden. Ich gebe ihm Zugriff auf all unsere Informationen bezüglich dieses Falls"
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm Fr Nov 15, 2013 10:33 am
"Was soll das Mensch? Wollen Sie etwa einen unserer Spectre beeinflussen? Glauben Sie etwa, dass das irgendetwas bringt? Was soll es denn bringen, wenn einige Menschen die zuvor genug Zeit hatten um von ihnen instruiert zu werden aussagen, dass sie einen Turiner gesehen haben, der mir ähnlich sah? Für mich seht ihr Menschen doch auch alle gleich aus!" er machte erneut eine wegwerfende Handbewegung. "Verehrter Rat, ihnen muss doch bewusst sein, dass sie hier von Cerberus vorgeführt werden? Wollen Sie das etwa auf sich sitzen lassen? Wollen Sie sich zum Strohmann dieses menschlichen Weibchens machen lassen? Das hier ist doch nichts mehr als ein abgekartertes Spiel! Ist es das was sie mir sagen wollen? Ich habe mehr für diesen Rat getan, als jeder andere lebende Spectre! Ich lasse solch eine Beleidigung nicht auf mir sitzen! Und ich werde nicht zulassen, dass Petrovskys Tochter jene Wesen die ich beschworen habe zu beschützen so vorführt! Ist ihnen bewusst, wie die Völker das aufnehmen werden? Wollen wir den menschen noch mehr macht einräumen als ohnehin schon?"
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Fr Nov 15, 2013 10:48 am
"Ruhe!" Wies Sparatus harsch an und seine Worte hallten noch ein paar Sekunden lang in dem Raum nach. Das alles wirkte seltsam, fast zu seltsam wenn er ehrlich war. Irgendetwas passte bei all dem nicht, auch wenn er nicht genau sagen konnte was es war. Er wirkte alles viel zu seltsam, Saren fast zum gleichen Augenblick wie Natalee hier erschienen und nun gab er nicht nur seine normale Abneigung Preis sondern protestierte stattdessen lautstark, stellte seine eigene Einheit in Frage, was für Jemanden, der die Spectre dieser Generation in gewisser Weise geprägt hatte, mehr als ungewöhnlich war. "Ich weiß nicht warum sie ihre Bruder in Frage stellen Arterius, wir sind anderes von ihnen gewohnt. Doch spielt ihre Meinung in dieser Debatte keine Rolle - Captain. Man wird ihnen einen turianischen Spectre zuteilen welcher sich selbst ein Bild davon macht und kurz darauf zu allem dem Stellung beziehen wird. Wenn er überzeugt ist wird man gegebene Schritte einleiten, ob nun im Einsatz oder nicht. Sollte sich dies hier nur als Verzögerung heraus stellen werden sie und Cerberus dafür jedoch gerade stehen müssen, doch ich nehme an das ist ihnen bewusst." Er straffte seine Haltung, reckte den Kopf ein Stück weit und musterte beide ein letztes mal argwöhnisch. "Nichts desto trotz wird man das ganze erklären müssen, wenn sie sich also diesem Fall gewappnet fühlen Captain steht es ihnen frei weitere Nachforschungen anzustellen und uns die Beweise zu liefen, warum dieser Anschlag- sollte es denn wirklich so sein - stattgefunden hat. Arterius, sie kennen ihren nächsten Einsatz." Die nächsten Worte klangen keinesfalls wie eine Frage, sondern mehr wie eine strikte Aufforderung. "Haben sie sonst noch Einwände Spectre?"
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm Fr Nov 15, 2013 10:53 am
Saren klapperte mit seinen Kieferplatten. Seine Brüder? Er hatte nur einen Bruder und diesen hatte ihm ein Mensch genommen, ein verdammter Pilot der Allianz der ihn dazu gebracht hatte den Tempel seines eigenen Bruders zu bombardieren um ein angeblich hoch gefährliches Artefakt zu zerstören - hätte er nur damals schon gewusst, was er heute wusste. "Nein, natürlich nicht verehrte Ratsherren" erklärte er und schüttelte den Kopf, währen er noch einmal zu Natalee sah. "Wenn der Rat der Meinung ist, sich den menschen unterwerfen zu müssen ist das allein seine Entscheidung" erklärte er nur und war bereits im Begriff sich umzuwenden, ehe er noch einmal zu Natalee sah. "Sie werden nichts finden Lewis - glauben Sie mir, die falschen Beschuldigungen werden Sie noch bereuen" meinte er noch, ehe er langsam den langen Weg hinab schritt. Er spürte, wie die brodelnde Wut in ihm beinahe übermächtig wurde. "Benezia" meinte er leise und öffnete seinen Intercom. "Machen Sie die Sovereign zum Abflug bereit. Unser Zeitplan ist gerade enger geworden"
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 7:37 am
Es war eine seltsame kleine Truppe, welche da die lange Allee entlang marschierte, deren mit Bäumen bepflanzten Seitenbegrenzung all zu ausschweifend war. Der alte Mann zog sich den Gürtel seines sandbraunen Mantels enger zu, welcher viel zu dünn war als das er ihn wirklich vor irgend einer Kälte schützen könnte. Dennoch trug er diesen Mantel gerne, war er auch an einigen Stellen abgewetzt, so fühlte er sich an als könne er ihn schützen, als würde die Vergangenheit ein Schild um ihn bilden, dass ihn vor den Schrecken der Zukunft beschützte. Es war ein dummer Gedanke und das wusste er. Und selbst wenn der Mantel gepolstert, mit warmen Daunen und Stoff gefüttert wäre, so hätte er ihn doch nicht warmhalten können. Das sagte ihm ein Blick auf die Kleidung der hier flanierenden Anwesenden. Kurze Arme, kurze Hosen. Die Kälte kam nicht etwa von dem lauen Wind des Präsidiumsrings, welcher durch die großen Ventilatoren weiter dazu angetrieben wurde sanft durch den inneren Ring zu zirkulieren. Nein, die Kälte welche der alte Mann verspürte kam von innen und umschloss sein Herz. Doch davon ahnte jene kleine Gruppe Sonderlinge nichts, welche dort zum Ratsturm stromerte. Dennoch waren dem alten Mann diese Menschen, so sonderbar sie auch sein mochten keine Fremden. Er erkannte Captain Anderson, einen Mann der Ehre und der ehemaligen Allianz. Auch Kai Leng kannte der alte Mann, wenngleich er auch nur Geschichten über den Auftragsmörder des Unbekannten gehört hatte, erkannte er ihn doch sofort. Ganz links und somit ihm am nächsten ging nun Natalee Lewis - die neue Trophäe des Unbekannten und Tochter von Admiral Oleg Petrovsky. Er kannte auch ihren Namen, hatte ihr Bild in dem Fernseher seiner kleinen Wohnung gesehen. Sie war es, welche Saren Arterius angeklagt hatte. Wenn es stimmte, was sie behauptet hatte dann hatte der Spectre sich mit den Geth zusammen getan und terrorisierte nun die Galaxie. Zumindest hatten seine alten Freunde. Die... wenigen Freunde die er noch hatte diese Information, welche Natalee beim Rat geoffenbart hatte an ihn heran getragen. Der alte Mann griff mit seiner zittrigen, von Arthrose zersetzten Hand in seine Manteltasche und tastete mit tauben Fingern darin herum. Einst hatte er mit diesen Händen dazu beigetragen, dass die Menschheit dort stand wo sie heute war, doch heute konnte er kaum mehr seine Zigaretten in der eigenen Tasche finden. Er zündete sich schließlich die Zigarette an, hustete kurz als der Rauch seine kranken Lungen durchdrang und als er aufsah begegneten sich sein Blick und jener Natalees. Es war ein seltsames Gefühl, so als würde allein ihr Blick die Kälte in seinem Inneren verbrennen und er fühlte sich nicht mehr ganz so alt wie zuvor. Er nickte ihr kurz zu und lächelte ehe er den Blick wieder abwandte und hinaus auf das Blau des künstlichen Himmels starrte.
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 8:55 am
Ein letzter, prüfender Blick wanderte über seine Ausrüstung. Er trug nie viel mit sich - ein Black Widow, welches über die zahlreichen Einsätze hinweg immer wieder modifiziert wurde, sowie eine neue Phalanx. Es kam immer wieder bei Einsätzen vor das man seine Feuerwaffe verlor und er danke den Geistern dafür, das sein Scharfschützengewehr bisher davon verschont geblieben war. Seine letzte Pistole hatte er gegen eine Gruppe Kroganer verloren, die die kleine Handfeuerwaffe einfach zu Klump getrampelt hatten, als wäre es nicht mehr als ein kleines Spielzeug. Es klang nach wei vor seltsam wenn man sich es einem einmal durch den Kopf ging. Er hatte Jahrelang gegen Saren gearbeitet, hatte stets versucht den anderen in die Finger zu bekommen oder ihn auf frischer Tat zu ertappen, da er jedoch durch das internte System der Spectre zugriff auf seine Missionen hatte, hatte er nach ein paar Versuchen, in denen Veros dem anderen beinahe auf die schlich gekommen wäre, stets seine Aufträge so abgepasst, das er nicht mit Veros in Kontakt kam. Und nun hatte ein Mensch es geschafft den Rat dazu zu bringen tatsächlich an Saren zu zweifel. Es war beeindruckend, dass musste er der jungen Frau zugestehen und als er sich noch einmal selbst ein Bild von der jungen Frau gemacht hatte, hatte er für einen kurzen Augenblick ebenfalls das Gefühl der Befangenheit gespürt, auch wenn er sich nach wie vor nicht erklären konnte, wie der kleine Mensch dies geschafft hatte. Bei Menschen würde man es wohl Gänsehaut nennen, ihn jedoch hatte diese Ansprache vor allem mit Begeisterung erfüllt. Ein letzter prüfender Blick ging über den Schirm in dem Spectre HQ, ehe er seine Waffe in dem dafür Vorgesehenen Halfter verstaute und das Scharfschützengewehr auf seinem Rücken verstaute. Arterius hatte es mit dem Angriff auf eine komplette Kolonie zu weit getrieben und selbst wenn er von seinem eigenen Volk war, so hatte Veros doch keine Sekunde an den Worten von Natalee gezweifelt. Es war nur üblich für Saren alles zu tun um sein Ziel zu erreichen und genau das war es, was der Mentalität seines Volkes entsprach. Trotz all der Erfolgte brauchte man noch immer ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, einen Leitsatz - Saren jedoch hatte alles bereits vor Jahren für den Erfolg weggeworfen. Was geblieben war, war ein Fanatist der am liebsten einen Genozid an den Menschen begehen wollte. Was Veros selbst betraf... nun er hatte von den Erstkontaktkriegen gehört, sie selbst jedoch nicht miterlebt. Doch wusste er um die Bedeutung einer solchen Vergangenheit und wie schnell dies in einem weiteren Krieg enden konnte - und sie hatten bei weitem auch ohne bereits genug Probleme in der Galaxie.
Natalee Lewis Captain
Anzahl der Beiträge : 318 Anmeldedatum : 07.09.13
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 10:28 am
Sie hielt die Beweise für die Schuld Sarens fest in ihren Händen umschlossen, während sie zum zweiten Mal in dieser Woche die Stufen hinauf zum Ratsturm hinauf nahm - ihre Finger hatten die Akten, die Anderson ihr gegeben hatten und den kleinen Speicherchip, den sie von Zimmermann hatte, umschlossen als wären sie ihr größter Schatz. Noch immer pochte ihr Herz schmerzhaft heftig gegen ihre Brust und einmal mehr machte sich ein flaues Gefühl in ihrem Inneren breit, während sie Schritt um Schritt nach vorn setzte und das leise Gemurmel um sich herum auszublenden versuchte. Sie redeten darüber, was vorgefallen war - sie beschwerten sich darüber, dass es ein Mensch war, der an dem turianischen Vorzeige-Spectre zweifelte und nun scheinbar auch noch mit Beweisen zurück kam, sie hielten sie für eine Spinnerin - für eine Marionette von Cerberus, deren einziges Ziel es war die mächtigste Waffe des Rates auszuschalten, aber sie alle hatten nicht verstanden, was geschehen würde, wenn niemand Saren stoppen würde. Sie alle wussten nichts über die Reaper - sie hatten niemals die Bedrohung gespürt, die sie kennen gelernt hatte - sie hatten niemals die Angst in ihrem Inneren gespürt, wenn der dröhnende Ton erklang, bevor der Reaper den Laserstrahl losließ, der auf seinem Weg alles vernichtete, was zwischen ihm und seinem Ziel lag. Sie hatten niemals den Husk in die Augen gesehen, niemals die Leichen gesehen, die die Reaper hinterließen und sie würden niemals deren grauenhafte, angsteinflößende Bariton-Stimme in ihrem Kopf hören, die ihnen das Denken schwer machte. Es war gut so, dass sie genau das nicht konnten - es war ihre Aufgabe, dass sie diese Dinge niemals kennen lernen würden und dennoch - jetzt erneut vor dem Rat zu stehen und ihnen die Wahrheit zu erzählen - eine Wahrheit, die keiner von ihnen würde hören wollen, jagte ihr noch immer einen eisigen Schauder über den Rücken, den sie nicht vor den anderen verbergen konnte. Schon vor ein paar Tagen war es ein reines Glücksspiel gewesen - eine Pokerrunde, in welcher sie nur gewonnen hatte, weil sie den Rat nicht hatte sehen lassen, dass ihr Blatt im Grunde weit schlechter als ihres aussah. Auch jetzt standen die holografischen Bilder der Ratsherren ein Stück oberhalb des Bittstellerpultes, an welches Natalee langsam trat und die Beweise auf das kleine Pult legte. Auch jetzt fühlte sie sich wieder, als stünde sie vor einem Gericht, das nur zusammen gekommen war, um über sie zu richten und nicht um sich einem größeren Problem zuzuwenden, das die Galaxie bedrohte. Anderson und Kai standen hinter ihr, das war ihr klar, und sie wusste auch, dass wenigstens einer von den beiden eingreifen würde, bevor es zum Äußersten kam, aber dennoch - sie würde hier allein stehen. Sie würde allein reden. Ihre Stimme war es, die der Rat hören würde. Ihre Worte waren es, für die sie zur Verantwortung gezogen werden würde. Ihre Worte, die über Erfolg und Niederlage entscheiden würden. "Wir haben die Beweise für Sarens Motivation einen Angriff gegen die Menschen zu beginnen", begann sie ohne Umschweife, nachdem sie den Ratsmitgliedern lediglich knapp zugenickt hatte und diese Geste ihre Begrüßung hatte sein lassen. Ihre Finger tasteten hinüber zu den Unterlagen, als wären jene der einzige Halt, den sie im Augenblick gerade verspürte und mit einem gut gespielten Lächeln auf den Lippen hob sie den Aktenordner, sowie den Speicherstick und überreichte selbige an einen der Ratsdiener, welche damit hinter einer der zahlreichen Türen zu ihrer Rechten verschwand. "Beweise dafür, dass Saren Waffen gekauft hat und wofür er diese gekauft hat. Augenzeugenberichte und Audiofiles darüber, was vor Jahren auf Camala passiert ist. Beschreibungen von menschlichen Agenten, die Saren angegriffen hat und die jetzt auf ewig in einem Rollstuhl sitzen werden - Beweise dafür, dass er sich längst von dem Rat abgewandt hat, dem er dienen sollte und dem er verpflichtet ist."
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 10:39 am
"Und welche Beweise sollen das sein?" zischte die Stimme des Spectres hinter Natalee und Saren schritt nun mit ebenso entschlossenen Schritten nach vorne, wie er dies auch das letzte Mal getan hatte. Zimmermann hatte sich vor wenigen Minuten in seiner eigenen Zelle erhängt. Zumindest hatte Saren dafür gesorgt. Ebenso wie er bereits dafür gesorgt hatte, dass alle Waffen die Zimmermann vorrätig gehabt hatte auf sein Schiff gebracht wurden. "Weitere Lügen von bezahlten Loyalisten?" sein Blick wanderte zu Anderson und Kai und er lachte laut und rauh. "Verehrter Rat - sind das die Beweise die ihr zulasst? David Anderson, der verschmähte ehemalige Spectre? Sein Hass gegen mich ist doch offensichtlich, da er über seine eigene Unfähigkeit auf Camala bis heute nicht hinwegkommt. Ein verschmähtes Kind des Rates. Und Kai Leng? Ein Verbrecher und Mörder? Jemand, der in der ganzen Galaxie als Auftragsmörder bekannt ist? Hören wir neuerdings auf Versager und Mörder? Das wäre mir aber neu!"
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 10:52 am
"Jetzt halt deinen verdammten Mund Arterius, es ist nicht so als hättest du schon genug Schande über die Spectre und unser Volk gebracht." Mischte sich nun eine weitere Stimme ein. Er war inzwischen in einen leichten Kampfpanzer gehüllt, der es ihm jedoch nach wie vor möglich machte sich schnell nach links und rechts zu bewegen. "Das ist unerhört, eine Ratssitzung, vor allem wegen solch heikler Themen darf nicht unterbro - " "Lassen sie es gut sein." Erwiderte der turianische Ratsherr nur knapp und nickte Veros kurz zu. "Er ist einer unserer Spectre und ist dafür autorisiert an solchen Treffen teilzunehmen, egal wann. Und was du Anschuldigungen betrifft." Vor dem Turianer öffnete sich ein orangefarbenes Holopad, welches sich kurz darauf mit den Datensätzen synchronisierte, die Natalee bereit gestellt hatte. Er überflog viele Dinge nur, jedoch machte zeitlich alles Sinn und da jeglicher Einsatz von Saren in den Berichten geschwärzt wurde, wäre es ein ziemlicher Zufall wenn man alle geheimen Operationen zufällig entdeckt hätte. Vor allem in einem so kurzen Zeitraum. "Saren, was sagen sie zu diesen Anschuldigungen? Ihnen sind bisher nur Beleidigungen und Ausreden eingefallen und wir haben sie im Vertrauen geschützt. Ich gebe ihnen jetzt die Chance diese Beweise zu erklären und dafür Stellung zu beziehen, andernfalls sehen wir uns gezwungen sie sofort in Gewahrsam zu nehmen." Die anderen beiden Ratsherren sahen irritiert zu Sparatus, nickten jedoch. Es hatte sich mit der Zeit so ergeben das vor allem er viel Zeit mit den Spectres verbrachte, sich selbst noch einmal mit ihnen beschäftigte. Umso mehr schmerzte es nun diese Anschuldigungen über Saren zu sehen und langsam wurde ihm klar, dass er jahrelang über Erflog und Wohlstand hinweg blind für das Offensichtliche geworden war. "Antworten Sie Arterius! Sofort!"
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 11:00 am
"Ich habe dem Rat jahrzehntelang gedient Sparatus! Ich habe ihrem Vorgänger gedient! Ich diene dem Stuhl auf dem Sie sitzen und nicht ihnen Emporkömmling!" fauchte Saren, sah jedoch wie einige der Ratswachen ihn aufmerksamer musterten. Hier durfte in der Regel niemand Waffen tragen, aber auch Veros Waffe war ihm nicht entgangen. "Ich habe stets nur dem Wohl der Galaxie gedient" meinte er schließlich und hob langsam die Hände während er sich im Raum umsah und die Anwesenden ansah. "Es ging mir nur einzig und allein um den Fortbestand dieser Galaxie um den Fortbestand der Starken welche es Wert sind sich in diesem Raum aufzuhalten" erklärte er und warf dabei Natalee einen eisigen Blick zu, während er Veros nicht einmal eines Blickes würdigte. "Sie haben keine Ahnung was für Opfer ich gebracht habe Ratsherren! Sie waren es, die stetig auf ihrem Stuhl sitzen und über Leben und Tod richten konnten, während ich ihr blutiger Schlächter war. Nicht mehr als ein Werkzeug, ihre blutbesudelten Hände und die Taten welche ich vollbracht habe um euren Willen zu erfüllen habt ihr gebilligt und weg gesehen. Und nun wo es zu heiß für euch wird wollt ihr das kranke Körperteil loswerden, das ich für euch darstelle. Aber ich bin kein Werkzeug mehr. Nicht für euch, für niemanden. Ich habe eine Bestimmung gefunden die über das, was ihr in euren begrenzten Gehirnen zu verstehen glaubt hinaus geht!"
Natalee Lewis Captain
Anzahl der Beiträge : 318 Anmeldedatum : 07.09.13
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 11:14 am
Sie sah die Hand des Spectres zu seinem Gürtel wandern, sie sah das Aufblitzen von Metall, das Leuchten eines kleinen roten Punktes an seinem Gürtel, welches in seine Hand überwanderte. Sie sah, wie die Wachen des Rates ein paar Schritte nach vorn machten, um den abtrünnigen Spectre zu ergreifen und sie wusste, was folgen würde, wenn sie jetzt nicht eingriff. Alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen, Saren, der einen Schritt nach vorn machte und immer weiter ging - Veros, der ihn noch immer skeptisch beäugte, die Ratswachen, die ihm folgen und dabei doch viel zu langsam waren. Wenn sie nicht eingriff, würde der Rat hierbei drauf gehen - genauso wie es Anderson, Kai und Veros tun würden. Sie musste eingreifen, musste reagieren, bevor ihnen etwas geschehen konnte und noch bevor ihr Verstand vollends alle Konsequenzen ihres Handelns erfasst hatte, setzte sie sich in Bewegung und stürzte Saren nach. Sie erwischte den Turianer noch am Arm, wirbelte ihn mit mehr Kraft, als man es ihrem Körper zugetraut hatte, zu sich herum und sah in das hämisch lächelnde Gesicht des anderen. Seine dunklen Augen, die sie abfällig musterten und die unverhohlene Wut darin, die sich zwischen all den indoktrinierten Gedanken noch immer aus ihm empor fraß. Sie sah seine Handbewegung, die zu seinem Gürtel ging und Erkennen trat in ihre Augen als sie die Granaten an seinem Gürtel registrierte. Es waren genug, um diesen ganzen Raum in Schutt und Asche zu legen - genug, um jedes einzelne Leben hier zu beenden. Wenn sie einen einzigen Fehler machte, bedeutete das ihrer aller Ende und damit auch gleichzeitig die Rückkehr der Reaper, die nun niemand mehr stoppen konnte. Sein Schiff würde zur Citadel kommen und die anderen aus ihrem System rufen - würde ihnen das Zeichen dafür geben, dass es Zeit war, mit der Ernte zu beginnen. Adrenalin pulsierte in ihren Venen, jagte durch jede einzelne Ader ehe sie ihn zurück stieß und biotische Energie seinen strauchelnden Schritten folgen ließ, welche ihn einnahm und empor hob. Die Bomben zündeten an seinem Gürtel und in seiner Hand, tickten laut ehe plötzlich Stille in dem Ratssaal lag. Sekunden lang schien keiner von ihnen zu wissen, was hier vor sich ging. Dann detonierten die Granaten in der biotischen Kuppel, die den einstigen Spectre umgab und wütende Flammen züngelten unter der biotischen Energie, welche Natalee mit aller Macht versuchte aufrecht zu erhalten während sie die Zähne zusammen biss und immer neue Energie dort hinein fließen ließ, um den Druck und der Sprengkraft entgegen zu wirken, die Saren bei sich hatte. Sie würde nicht zulassen, dass der andere Unschuldige in den Tod riss - sie würde nicht zulassen, dass er den Rat umbrachte und damit ihrer aller Chance auf Freiheit und Frieden zunichte machte. Immer wieder zuckten Blitze über die Oberfläche der Kuppel und dann war es vorbei. Ihre Kraft ließ nach und benommen stolperte sie einen halben Schritt zurück, tastete nach dem Pult und hielt sich daran fest während der deformierte Körper des Spectres zu Boden fiel und dort liegen blieb. Stille lag in dem Raum bis sich keuchendes, rasselndes Atmen von dem Turianer empor bahnte und ihnen damit eine viel grausamere Nachricht mitteilte. Saren lebte. Immer noch.
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 11:28 am
Die Flammen hätten ihn verzerren sollen, das wusste Saren und als Natalee ihn in jene Kuppel eingesperrt hatte, hatte er geglaubt sein Opfer wäre umsonst gewesen. Die Granaten in seiner Hand waren Explodiert, hatten ihn erfasst, das Feuer hatte an seiner Substanz geleckt und ihn gegen die Außenwände der Kugel geschleudert, deren biotische Energie ihm Fetzen von Haut und Muskeln abgezerrt hatten. Er hatte gespürt, wie das Leben aus seinem Leib gerissen worden. Er hatte gespürt wie er gestorben war, hatte gespürt wie sein Ich darum gefleht hatte aus der fleischlichen Hülle entlassen zu werden, welche es nun noch gefangen hielt. Doch dann, im Zenit der Schmerzen die seinen Verstand verschlungen hatten herrschte Stillstand. Er hatte noch den Boden gesehen, der so rasend Schnell auf ihn zukam, ehe ihn Schwärze umhüllt hatte. Doch etwas in ihm hatte nicht sterben wollen, ein Funke Leben war noch übrig und dieser hatte gereicht. Genügt um einen einzelnen, dröhnenden Befehl durch seinen Körper zu jagen. Einen Befehl gegen den sich seine ganze Materie sträubte, geradezu elektrisch auflud. Es ist noch nicht vorbei. Ein Ruck war durch seinen Körper gegangen, während er sich langsam aufrichtete. Staub und Asche rieselten zusammen mit Stücken von verbranntem Fleisch von seinem Körper, enthüllten den Zuvor getarnten geth-Arm während Saren spürte, dass Kabel in seinem inneren Wuchsen, sein Herz weiter dazu zwangen zu schlagen, seine Lungen zusammenpressten und auseinander zogen. Es war ein unheimlicher Schmerz und Saren glaubte man würde ihm mit aller Gewalt im Brustkorb hämmern. Es fühlte sich an, als würden Lebenserhaltende Maschinen in seinem Panzer schlagen. "Es ist noch nicht vorbei" tönte er mit einer dunklen Stimme, deren metallischer Klang von den Ersatzteilen kündeten, welche die Reaper-Technologie verursachte, nachdem das eingeatmete Feuer das innere seiner Luftröhre verbrannt hatte. Er stolperte zurück, während ein großer Gleiter durch die Fensterscheibe brach, rannte weiter vorwärts und gerade als ihm einige Schüsse nachgesetzt wurden, wie an der harten, verkohlten Rüstung abprallten sprang er. Er spürte wie sich seine Beine mit dem Gleiter verbanden, welcher nun mehr auf seine Intuition als auf sein Gewicht reagierte. Er sah noch einmal zu Natalee, zog die Lefzen hoch und entblößte ein blaues Leuchten, das aus dem inneren seines Schädels zu glimmen schien. Dann flog er fort, die Schüsse der Pistolen prallten an dem Schild des Gleiters ab und mit letzter Kraft entkam er der Todesfalle im Ratsturm.
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Do Nov 21, 2013 11:47 am
Veros hatte Versucht zu den Gürtel mit den Granaten zu sprinten, jedoch hatte die junge Frau zuvor bereits eine stabilde barriere um Saren aufgebaut welche die gesamte Explosion in Schach hielt. Ein paar Sekunden lang schien es daraufhin als würde die Welt die Luft anhalten, man konnte nichts höhren bis auf das leichte Wabern, das die Energiekugel von sich gab, ehe sich das blaue Feld langsam wieder auflöste und den Rauch entließ. Jedoch sackte keine verrußte Leiche zu Boden. Stattdessen starrten ihn kurz darauf grell leuchtende, blaue Augen an, gefolgt von einem Gesicht, das nur entfernt an den Saren erinnerte, den er kannte. Ein Schuss, zwei Schüsse - innerhalb kürzester Zeit war Veros Thermoclip leer und er legte den nächsten ein, Schoss weiter. Doch hielten die Schilde nach wie vor. Als er sich mit seinem Gleiter dem Ausgang näherte, ließ Veros die Waffe einfach zu Boden fallen und öffnete noch im Lauf sein Scharfschützengewehr, presste es gegen seine Schulter und legte auf den Kopf des Turianers an. Das Fadenkreuz tanzte wild hin und her, während er versuchte den passenden Zeitpunkt abzuschätzen - der Schuss hallte ein paar Sekunden nach und brauchte ebenso lang um bei seinem Ziel anzukommen - Saren hatte sich ein letztes mal umgedreht und er hatte ihm wohl einen kleinen Teil seines Kieferknochen weggeschlossen, jedoch nicht wie erhofft gen gesamten Schädel. Die Stille die danach herrschte wirkte fast aufgesetzt und verwirrt und überrascht zu gleich sah Veros erst zu den Ratsherren, dann zu Natalee. Man konnte die Frau nur schwer verwechseln, sie war definitiv diejenige, die er begleiten sollte, jedoch hatte sich die Frage danach ob Saren überhaupt schuldig war inzwischen erübrigt, weshalb der Besuch auf der menschlichen Kolonie wohl ins Wasser fallen würde. "Sie sind ziemlich gut." Gab er ehrlich von sich, schnappte mit einem letzten Lachen nach Luft ehe er sein Scharfschützengewehr wieder auf dem Rücken verstaute. "Um ehrlich zu sein haben sie meinen Job grad besser gemacht als ob selbst es gekonnt hätte."
Natalee Lewis Captain
Anzahl der Beiträge : 318 Anmeldedatum : 07.09.13
Thema: Re: Ratsturm Fr Nov 22, 2013 10:23 am
"Sie waren nur zu langsam", ließ Natalee den Turianer lediglich wissen und schenkte selbigem ein knappes, erschöpft wirkendes Lächeln ehe sie sich durch die dunklen Haare strich und nicht so recht wusste, was sie von alledem jetzt halten sollte. Saren war fort und hatte all seine Kontrolle nun vollkommen an die Reaper verloren, aber statt Erleichterung darüber zu spüren, dass sie dem Rat nun endlich hatte beweisen können, dass der Spectre wirklich gegen sie arbeitete, aber anstelle dessen fühlte sie jetzt das drückende Gefühl von Schuld in ihrem Inneren aufkeimen. Was war, wenn Saren vorher noch irgendwo in seinem Inneren er selbst gewesen war? Was, wenn sie nun Schuld daran hatte, dass der andere alles verloren hatte und die Reaper ihn nur noch als ihren Agenten steuerten? Er würde jetzt härter und strikter als jemals zuvor gegen sie vorgehen, gerade nach den Ereignissen im Ratsturm und schluckend wanderte ihr Blick noch einmal hinüber zu Kai und Anderson. Sie durfte vor ihnen beiden nicht deutlich machen, dass sie tief in ihrem Inneren inzwischen Furcht davor empfand, was ihnen jetzt bevorstehen würde. Sie durfte den beiden Männern nicht zeigen, dass sie tief in sich schauderte und so straffte sie ihre Haltung wieder, auch wenn sich die Welt vor ihren Augen zu drehen begonnen hatte. Die biotische Energie, welche sie so unvermittelt und so plötzlich hatte wirken müssen, zerrte noch immer an ihr - sie war es nicht gewöhnt mit der Biotik jemanden schützen zu müssen, denn alles, was ihr beigebracht worden war, war wie sie damit jemanden zu töten vermochte. Die Stase, welche sie trotz der Explosionen in deren Inneren aufrecht erhalten hatte, machte sie müde und hungrig während sie spürte, wie auch das Adrenalin, das langsam ihre Adern verließ, dafür sorgte, dass eben dieses Gefühl der Erschöpfung sich weiter durch ihren Körper zog. "Wir werden Saren jagen und wir werden ihn aufhalten. Er weiß, dass wir ihm folgen und was wir tun werden. Er wird uns vielleicht sogar einen Schritt voraus sein, aber das wird uns nicht aufhalten. Wohin auch immer er gehen wird, wir werden ihm folgen", ließ sie Anderson und Kai wissen und nickte den beiden Mitstreitern noch einmal knapp zu ehe sie ein entschiedenes Lächeln folgen ließ und sich nur einen kurzen Moment lang zu dem Rat zurück drehte, nur um dann langsam einen Schritt nach vorn zu setzen, um ihr Gleichgewicht kämpfend, um nicht die Wirkung ihrer Worte mit der Schwäche ihres gesamten Körpers zunichte zu machen. Sie mussten los - sie hatten keine Zeit, wenn sie Saren stoppen wollten und wenn sie dem glauben konnte, was vor dem Treffen auf ihrem Universalgerät angekommen war, dann hatte Cerberus inzwischen bereits den nächsten protheanischen Sender gefunden, der ihnen vielleicht dabei helfen würde, den Turianer zu finden. "Wenn Sie uns begleiten möchten, Spectre, dann sollten Sie sich dieses Mal beeilen", ließ sie den anderen Turianer lediglich leichthin wissen, nachdem sie diesen zuvor ignoriert hatte. Der Spectre würde ihnen helfen, wenn sie in gefährlichere Bereiche fliegen würden - er würde ihnen Berechtigungen besorgen, an die sie sonst nicht herankommen würden und er würde im Kampf eine äußerst wirkungsvolle und mächtige Unterstützung sein.
tbc: auf zum Protheaner-Sender
Natalee Lewis Captain
Anzahl der Beiträge : 318 Anmeldedatum : 07.09.13
Thema: Re: Ratsturm So Jan 05, 2014 1:11 am
Von jetzt an war sie nicht mehr als eine Gefangene des Rates, die gerade vor diejenigen gebracht wurde, die über ihr künftiges Leben entscheiden würden und woher sie den Stolz nahm, den Kopf noch immer erhoben zu halten während sie flankiert von zwei Spectre den langen Gang entlang lief, indem man bereits auf sie wartete, wusste sie selbst nicht mehr. Vermutlich war es der Trotz oder aber der Wille nicht mit zusammengesunkenen Schultern unterzugehen, der sie jetzt am Leben hielt und sie dazu brachte, Schritt um Schritt nach vorn zu treten - näher zu der Tür hin, die noch einige Meter vor ihr lag. Veros hatte sie in Handschellen gelegt, das Metall drückte unangenehm auf ihren Gelenken und sie spürte in ihren Knochen, dass die Fesseln ihr die Möglichkeit nahmen, nach einer Energie zu greifen, die sie sonst stets in sich wie ein unstetes Feuer lodern gespürt hatte. Einsamkeit war das Erste, womit sie dieses Gefühl beschreiben konnte - es war, als würde etwas von ihr selbst fehlen, als hätte man etwas von ihr fort genommen und es eingesperrt, fern von ihr, um sie davon abzuhalten, sich selbst zu befreien, selbst wenn sie das gar nicht vor hatte. Fühlten sich so die Menschen, die nicht dazu in der Lage waren, Biotik zu wirken? Hatten sie sich etwa bereits an die befremdliche Einsamkeit im Herzen gewöhnt, mit der sie nun zu kämpfen hatte? Veros hatte sie vom Schiff gebracht bevor sie überhaupt an der Citadel hatten andocken können, war gemeinsam mit ihr zu der Andockstelle der Spectre geflogen, wo man sie bereits erwartet hatte. Der Rat hatte offensichtlich nicht riskieren wollen, dass irgendetwas davon an die Öffentlichkeit dringen konnte und mit Grauen dachte sie nun daran, was dem Team blühen würde, wenn sie an der Citadel andocken würden. Der Deal stand, wenngleich sie sich auch nicht sicher war, ob der Rat sich so ohne Weiteres darauf einlassen würde - davon absehen würde, Kai und Hunter und all die anderen ebenfalls wegzusperren, wie sie es nun mit ihr vor hatten. Sie hatte sich selbst von den Wenigsten auf dem Schiff verabschieden können, es war gerade einmal genug Zeit gewesen, um Robert zu bitten, sich um das Team zu kümmern und sich von ihm zu verabschieden - gerade einmal genug Zeit, um Nathan Lebwohl zu sagen und ihn zu bitten, keinen Unsinn zu machen. Gerade einmal genug Zeit, um ihn ein letztes Mal zu küssen, bevor man sie fortgebracht hatte. Der Abschied schmerzte noch immer in ihrem Herzen, erinnerte sie sich doch nur allzu gut an den Schmerz, der in den Gesichtern der anderen gestanden hatte, als man sie in Handschellen gelegt hatte. Jäh wurden ihre Gedankengänge unterbrochen als man sie grob an der Schulter nach vorn stieß, nachdem sich die Tür vor ihnen geöffnet hatte und einen großen, kalten Raum offenbarte, der ihr einen eisigen Schauder über den Rücken jagen ließ. Sie wollte hier weg - wollte wieder zurück zur Vancouver, zu ihrem Team und ihren Freunden - sich irgendwohin flüchten, wo sie in Sicherheit war und wo man sie nicht so behandelte, wie es ihr hier zu teil wurde.
Robert Eversman Lieutenant Commander
Anzahl der Beiträge : 45 Anmeldedatum : 04.12.13
Thema: Re: Ratsturm So Jan 05, 2014 5:29 am
Er war in einem der privaten Büros, mit einigen namenhaften Politikern die scheinbar das übernahmen, wofür der Rat keine Zeit fand. Er war bereits erleichtert darüber gewesen das bis hier alles reibungslos verlaufen war, nun zumindest, wenn man den Zwischenfall mit Oleg nicht mitzählte. Letztlich hatte man jedoch jeden der Cerberus Loyalisten in eine der Zellen geschafft. Auf dem Weg dahin, von zahlreichen Zivilisten umringt hatte er sich jedoch nicht wirklich wie Jemand gefühlt, der diese Aufmerksamkeit verdient hatte. War es Verrat, wenn man Radikale an eine öffentliche Stelle übergab, damit sie niemand anderem mehr Schaden konnten? Es hatte sich nun einmal etwas geändert, Cerberus gab es nicht länger und jeder der daran festhielt, war ein verurteilter Verbrecher. Als Soldat fragte man nicht nach dem Warum oder dem Weshalb. Was heute Gut war, konnte schon morgen Böse sein, dass hatte er sich schon relativ schnell verinnerlicht und jeder Soldat der dies nicht begreifen konnte, was mehr eine Gefahr für die Allgemeinheit als ein Symbol der Sicherheit. Denn letztendlich, warum hielt man an Cerberus fest? Er konnte es nicht verstehen, es war rückständig und dumm sich etwas so zu verschreiben, es war ... er konnte es vermutlich einfach nicht verstehen. "Es freut mich das sie mit meiner Arbeit zufrieden sind Abgeordneter und ich hoffe, dass ich ihnen und dem Rat auch künftig weiter zur Verfügung stehen kann. Mit ihrer Erlaubnis, ich würde die Vancouver gern wieder vollständig besetzten und damit den Rest von Cerberus aufspüren und ihnen nach und nach ausliefern."
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm So Jan 05, 2014 5:46 am
"Ja, sie haben ihren Teil wirklich gut gespielt" stimmte der Salarianer zu und tippelte mit seinen Fingern auf dem Schreibtisch und spürte das harte, kalte Metall unter seinen Händen während er Robert aus großen Augen ansah. "Sie haben die Cerberus-Loyalisten gefangen genommen und dem Rat übergeben, wie es ihre Pflicht als Soldat war und der Rat bedankt sich bei ihnen, dass sie auch diese schwere moralische Entscheidungen getroffen haben. Aber wie sie wissen geht die Zukunft und die Sicherheit der vereinten Galaxie vor Kameradschaft und Soldatenehre" er räusperte sich. "Die Vancouver wird mit sofortiger Wirkung vom Rat beschlagnahmt und als Zeichen der vereinten Galaxie neu auferstehen. Jedoch bekleiden Sie nicht den Rang des Captain Lieutenant Eversman. Und wir sind auch nicht in der Lage ihnen einen solchen Rang zu geben. Die Vancouver bekommt einen neuen Captain - einen Salarianischen Captain um genau zu sein. Um unseren guten willen zu zeigen werden sie jedoch ebenfalls weiterhin auf der Vancouver dienen dürfen und damit den menschlichen Teil der Crew verstärken. Der Rest wird sich aus Salarianern, Turianern und Asari zusammen setzen. Männer und Frauen mit denen und unter denen sie dienen. Desweiteren erlässt der Rat ihnen sämtliche vorworfene Delikte. Sie können stolz auf sich sein"
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Di Jan 07, 2014 8:57 am
Hunter spürte die Kälte, welche ihn umfing und bis aufs Mark vordrang. Eisige Kälte, die sich durch jede Pore seiner Haut bohrte und bis tief in die Knochen vordrang, welche sie zersetzte. Seine Gedanken gingen schwer und waren glasig wie gefrorener Vodka, während er versuchte den Blick seiner weißen Augen auf irgend einen Punkt im Raum zu richten, welcher nicht von einem roten Schleier des Schmerzes verzerrt wurde. Er hing, das spürte er - hing an irgend einer Konstellation während Werkzeug an Schrauben zehrten, Finger auf Tastaturen einschlugen. Er hörte Stimmen, konnte jedoch weder einordnen was sie sagten, noch wen sie ansprachen. Ja er erkannte ja nicht einmal, ob die Stimme männlich oder weiblich war. Schmerz war etwas gewesen, das er über ein Jahrzehnt nicht gekannt, nicht gefühlt hatte doch nun - nun spürte er den Schmerz und ihm war, als wäre es der gleiche Schmerz der ihn auch damals im nahen Osten beinahe um den Verstand gebracht hatte. Die Kälte schlug um in ein brennendes Feuer, das von seinem Brustkorb ausging, als sich Verankerungen, die man mit Fleisch und Organen verbunden hatte lösten und sich der Brustpanzer des Cyborgs öffnete. Starke Hände griffen nach ihm, striffen über die gewellte, rosig-bleiche verbrannte Haut welche sich wie ein Knäuel aus verdorrten Fleisch über seinen verbliebenen Körper zog. Er stöhnte auf, als man ihn auf eine Bahre legte. Kein Bett. Eine aus Blech und Stahl bestehende, harte Bahre. Er sah für einige wenige Augenblicke klarer, als das Adrenalin durch seine Venen pulsierte, sah den mechanischen Teil seines Körpers - seinen Körper, der alles war was er nocht hatte und der sich immer weiter von ihm fort bewegte, auseinander genommen wurde, während er von einigen Ärzten auf der Bahre hinaus getragen wurde. War es das, was er verdient hatte? Die Strafe für all die Leben die er genommen hatte? Als lebender Leichnahm die letzten Stunde seines daseins zu verbringen? Bereits jetzt spürte er das Kammerflimmern, spürte wie seine verkümmerten Lungen ohne die Druck unterstützung seines Anzugs in sich zusammen fielen und ihn in Schnappatmung verfallen ließen. Er sah ein helles Licht, OP-Besteck und spürte einen gellende Schmerz in seinem Gesicht als man ihm den metallenen Kiefer abnahm. Die Schmerzmittel halfen nicht, er war stärkere gewohnt - ständigen Zugang dazu gewohnt. Er schloss die Augen und betete - zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren betete er. Er flehte um Hilfe, darum das es vorbei sein möge und um seine Seele - betete, dass all dies bald vorbei sein würde. Was hätte noch kommen können? Was noch geschehen können? Die letzten Sekunden seines Lebens während das Herz so stark gegen die Brust schlug, das man den Puls von außen sehen konnte kamen Hunter so unendlich lang vor. Was hätte noch kommen können? - Noch mehr Krieg! Was hätte noch kommen können? - Endlich Frieden! Was hätte noch kommen können? - Kontrolle! Was hätte noch kommen können? - Freiheit
Elias starb bereits zum zweiten Mal in seinem Leben. Für Hunter, war es jedoch eine gänzlich neue Erfahrung, als er die Augen ein letztes Mal schloss.
Gerade wenn man soweit ist, anfangen zu können, muß man sterben.
Immanuel Kant (1724 - 1804), deutscher Philosoph
Der Erzähler Admin
Anzahl der Beiträge : 509 Anmeldedatum : 01.04.13
Thema: Re: Ratsturm Di Jan 07, 2014 9:39 am
Hortensius Sulla, der Archivar des Ratsturms blickte noch einmal auf den Glaskasten, der vor ihm auf der Schwebebahn lag und seufzte. Ein wirklich schönes Stück, das konnte man nicht anders sagen - wenngleich er auch verstand, dass es weggeschlossen wurde um zu einem späteren Zeitpunkt erforscht werden zu können. Momentan hatte der Rat keine Verwendung dafür und wahrlich andere Dinge zu tun. Mit einem Pling öffnete sich die Tür, nachdem er die Dekontaminationskammer hinter sich gelassen und sämtliche "gefährlichen Stoffe" gefiltert worden waren. Er befand sich gerade in dem Zellentrakt für hochgradig gefährliche Gefangene, als ihn einer der Wärter anhielt, der vor der Zelle einer jungen Frau Wache stand, deren schwarzes Haar ihr gesicht verdeckte. "Hortensius, hey wie gehts dir?" fragte die turianische Wache. "Senecca? Hey, du wurdest befördert? Glückwunsch ich meine - gut, ja mir gehts gut. Viel Arbeit wie immer, ich bring nur das neuste Artefakt runter in die Archive. Du weißt ja - seit dreißig Jahren mach ich nichts anderes" Senecca nickte und betrachtete die exotische Waffe, die unter dem Glas lag. "Was ist das denn?" fragte er und Hortensius lächelte. "Hochgeheim, scheint eine Art Schwert zu sein, Ultraschall nehmen die da oben an. Scheint aber nen ID-Lock zu haben den sie nicht aufbekommen, deswegen kommt es erstmal runter. Haben wir zusammen mit einer hoch entwickelten Cyborg-Rüstung von einem der Cerberus-Cyborgs bekommen!"
Gast Gast
Thema: Re: Ratsturm Di Jan 07, 2014 9:40 am
Veros musste schmunzeln, seit langem das erste mal. Schmunzeln über die Absurdität der Situation. Er hatte dem Rat in letzter Zeit einfach zu wenig an Initiative, ja sogar an Resultaten liefern können. Es war nicht das erste mal in der Geschichte der Spectre, wenn man ehrlich war, dann konnte man es inoffiziell fast als Rotationssystem bezeichnen. Wie dem auch sei, das er selbst einmal in diese Lage kommen würde hatte er nie erwartet, doch genau dieser Fall war eingetreten. Es tat ihn Leid um den menschlichen Captain der durchaus Züge des Mutes gezeigt hatte und in einem derart hohen Amt noch ein erstaunlich hohes Maß an Loyalität und Moral gehabt hatte. OB man ihn nun in einzelne Stücke zerlegen würde damit man heraus fand, weshalb die junge Frau derart stak auf dem Schlachtfeld war? Warum Cerberus ihr derart schnell und in einem so jungen Alter den Rang eines Captains und die Kontrolle über ihr Fortschrittlichstes Schiff gegeben hatten? Nun es war nicht mehr sein Verwaltungsbereich, das einzige worum er sich noch sorgte, war die Frage wie er die nächsten paar Minuten verbringen würde- Er selbst hatte dutzende von Leuten umgebracht, es war jedes mal etwas anderes. Das Wimmern und Flehen in den Augen zu sehen, der Gedanke darüber den Betroffenen einfach laufen zu lassen - es wollte weder selbst so dastehen, noch seinen Mörder etwas derartiges denken lassen. Wenn er Unterging, dann mit Würde und fast als hätte man es prophezeit, öffnete sich hinter ihm die Tür. Er drehte sich nicht einmal um, musste man den Lauf der Waffe sehen, von der man erschossen wurde?
Natalee Lewis Captain
Anzahl der Beiträge : 318 Anmeldedatum : 07.09.13
Thema: Re: Ratsturm Di Jan 07, 2014 11:03 am
Die letzten Stunden waren durchzogen von zahlreichen medizinischen Tests und Überprüfungen, Spritzen, die man in ihren Körper gestochen hatte und mit denen man ihr Blut abgenommen hatte, Proben aus ihrer Haut und dem Rückenmark und zahlreiche Scans, die man mit ihr gemacht hatte und von denen sie längst nicht wusste, wofür sie alle gut waren. Noch immer taten die Einstichlöcher in ihrer Haut weh, noch immer brannten die Enden und wann immer ihre Finger darüber strichen, zuckte Schmerz durch die entsprechenden Hautstellen. Immer wieder musste sie sich davon abhalten an den halb verkrusteten Wunden zu kratzen und Stunden später hatte sie bemerkt, dass sie wieder zugewachsen waren und nicht einmal mehr eine Narbe übrig war - genau das hatte letzten Endes die Wissenschaftler davon überzeugt, einfach mit ihrer Forschung weiter zu machen - mit den Tests, mit den Aufgaben, die sie immer wieder bewältigen musste und die sie inzwischen nicht einmal mehr hinterfragte, nachdem man ihr deutlich gemacht hatte, was geschah, wenn sie noch einmal den Mund aufmachte. Es war der Gedanke an ihr Team, der sie oben hielt, der sie immer wieder dazu brachte, sich gefügig zu zeigen um sicher zu gehen, dass ihnen nichts geschah. Dann allerdings kam das Schwert in Sichtweite und sie hörte verhangen noch die dumpfen Worte der Wärter vor der Zelle, in der man sie eingekerkert hatte - das Schwert eines Cerberus-Cyborgs. Sie musste den Kopf nicht heben, um ganz genau zu wissen, wem dieses Schwert gehörte und dennoch erhob sie sich langsam von ihrem Platz auf der kleinen Pritsche und trat zu den Gittern hervor, lenkte ihren Blick auf das Schwert, das dort unter dem Glas lag und schloss im selben Moment die Augen. Hunter. Schmerz regte sich in ihrem Inneren während sich ein faustgroßer Kloß in ihrem Hals absetzte und dazu führte, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Hunter. Er war ihr Freund gewesen - war derjenige, der sie verstanden hatte und mit dem sie hatte reden können, wenn ihr etwas auf der Seele brannte und wenngleich er auch in seinem zweiten Leben niemals die Freiheit erlebt hatte, die ihm gebührt hatte - das hatte er nicht verdient. Es war ihre Schuld. Ihre Schuld, dass sie hierher gekommen waren und ihre Schuld, dass Hunter jetzt tot war. Sein Blut klebte an ihren Händen und der Gedanke daran war ein Schlag ins Gesicht, der sie auf den Bogen zwang während heiße Tränen über ihre Wangen rannen. Was hatte der Rat getan? Sie hatte einen Deal gehabt ... Robert hatte versprochen auf das Team aufzupassen. Sie war doch nur hierher gekommen, um für die Sicherheit des Teams zu sorgen - für mehr nicht. Sie wollte nur ihre Freunde in Sicherheit wissen und jetzt lag da vorn der Beweis für Hunters Tod während die Wachen sich darüber unterhielten, als wäre es nicht mehr als ein Fundstück, das man in ein Museum brachte. Man hatte sie verraten, man hatte sie an der Nase herum geführt und ihre Freunde umgebracht - man hatte einen Dreck auf Ehre gegeben. Zwischen all dem Schmerz über Hunters Verlust regte sich langsam die Wut in ihrem Inneren, regten sich die Stimmen in ihrem Kopf wieder, die bislang geschwiegen hatten und die darum flehten, endlich frei gelassen zu werden - die ihr anboten ihr zu helfen, wenn sie sich an all jenen rächen wollte, die dafür verantwortlich waren, was Hunter geschehen war. Sein Tod würde nicht ungesühnt bleiben. Sie würde ihn finden, sie würde ihn beerdigen und sie würde jeden einzelnen langsam und qualvoll umbringen, der dafür verantwortlich war, was ihm geschehen war - jeden töten, der sie alle verraten hatte, aber vorerst ... musste sie hier raus kommen.