C-Sec-Hauptquartier

"Ich heiße John - John Bennett" stellte sich Matt mit dem neuen, falschen Namen vor. Er hatte in seinem Leben bereits so viele Namen gehabt, so viele Masken getragen, dass es ihm mittlerweile nicht mehr schwer fiel sich für jemanden auszugeben, der er nicht war. "Freut mich euch kennen zu lernen" erklärte er und lächelte in die Runde, gab sich alle Mühe leicht verunsichert, wenngleich auch recht sorglos zu wirken.
"Ich weiß zwar garnicht was wir hier genau machen sollen - das hat man mir noch nicht gesagt - aber... eine Frage vorweg. Sind wir hier... die Guten?" hakte er nach, schickte jedoch ein Lächeln hinterher, als habe er diese Frage nicht ernst gemeint.
"Nein wirklich, freut mich euch alle kennen zu lernen. Skylar, richtig?" fragte er an die Frau gewandt. "Ich verspreche dir, ich werde dich nicht enttäuschen!"

"Nein, wir sind nicht die Guten. Wir spionieren eine andere Organisation aus, die eigentlich unser gesamtes Volk leitet und dabei schieben wir nur dem Rat mehr Macht zu, damit die Turianer uns noch immer genauso arschig behandeln können wie kurz nach dem Erstkontaktkrieg - willkommen in der Wirklichkeit", lautete Skylars seelenruhige Antwort, ohne dass sie den Kopf hob. Vielmehr war all ihre Aufmerksamkeit auf die Waffe gerichtet, die vor ihr auf dem Tisch lag und die sie inzwischen während des kurzen Gesprächs zwischen Pierce, dem Spectre und Bennet wohl bereits zum zwanzigsten Mal auseinander und wieder zusammen gebaut hatte. Sie hasste diesen Job hier und sie hielt noch immer nichts von ihrem großen, tollen Anführer, der glaubte, er würde alles besser entscheiden können als jeder andere Agent - Pierce war ein Großmaul, das sich entweder durch Daddy hoch bezahlen hatte lassen oder der sich eben hochgeschlafen hatte, nachdem er sich eine Tüte über den Kopf gezogen hatte, damit man sein hässliches Gesicht nicht mehr sehen musste. Er war im Kampf nicht einmal besonders gut gewesen - er war ein durchschnittlicher Soldat mit durchschnittlichen Befähigungen und egal, wie sie es auch drehte und wendete, sie fand absolut nichts, das es rechtfertigte, dass er der Leiter der Mission war.
"Und was das enttäuschen angeht", setzte sie noch einmal an und ließ ihren Blick für einen kurzen Moment über den Neuankömmling wandern ehe sie die Augenbrauen ein Stück weit in die Höhe zog und sich ein beinahe spöttisches Lächeln auf ihren Lippen abzeichnete. "Schau dir unseren Leiter an - da wird es schwer, meine Erwartungen an diese Zusammenarbeit noch zu unterbieten. Also - willkommen im Team."

"Gray nur weil sie statt einem zwei X Chromosome haben macht sie das in der Truppe hier noch lange nicht besondern. Ich hab ihnen mehrmals eine Verwarnung gegeben, denken sie sich von mir aus was sie wollen aber im Dienst halten sie gefälligst ihre verdammte Klappe, ansonsten können sie sich wieder hinter den Schreibtisch klemmen von dem sie kommen und Einsatzberichte durchprüfen." Das ärgerliche daran war, das Gray eine durchaus kompetente Taktikerin war, wenn sie erst einmal damit fertig war ihren Hass und Ärger über die derzeitige Situation etwas Luft zu machen. "Sie kennen den Weg zum Büro. Also, denken sie das sie es schaffen von irgendjemanden Befehle entgegen zu nehmen, ohne das sie direkt wieder in das Verhalten ihrer College Zeit verfallen?" Als einen Augenblick lang Ruhe herrschte, nickte er erleichtert und sah kurz darauf zu Matt. "Danke ... Jedenfalls John, was sie da von Agent Gray gehört haben ist ziemlich stark und überspitzt ausgedrückt, aber nicht gänzlich an der Wahrheit vorbei. Wobei ich das ganze ein wenig anders sehe, wenn Cerberus zu schnell expandiert werden sie irgendwann zu einer zu großen Gefahr für alle Völker, wir Menschen sind nun einmal besitzergreifende, selbstgefällige Arschlöcher, von daher können wir uns das noch ein paar Jahre ansehen und uns dann alle den größten Krieg ansehen den die Menschheit bisher hatte, oder wir halten das Kräftegleichgewicht."
Seine Hand ging über sein rasiertes Kinn, während er Matt noch einen Augenblick lang fragend ansah. "Haben sie irgendwelche Kampferfahrungen im Laufe der letzten Jahre gemacht oder zumindest ein gewisses Verständnis für die Grundzüge von militärischer Taktik?"

"Ähm..." meinte Matt nervös, stotterte beinahe, während er sich an der Wange kratzte und zum Boden sah. Was war das denn? Ärger im Paradies? Es schien beinahe, als wäre Skylar einen zweiten Blick wert, vor allem wenn er über sie an Informationen über C-Sec kam. Wenngleich er auch glaubte, dass Jacob dahingehend etwas freizügiger sein würde. Aber das musste er auf später verschieben. Er blickte wieder auf, hielt dem prüfenden Blick von Jacob jedoch nur kurz stand, ehe er leise sagte:
"Naja, ich... habe mal Karate gemacht. Da war ich... sechs oder sieben oder so, hat mir jedoch nie viel Spaß gemacht. Abgesehen davon... nein. Ich habe keinerlei militärische Erfahrung - oh, außer im gefoltert werden. Da habe ich wirklich einschlägige Erfahrungen gemacht. Auch wenn ich auf diese Weiterbildung durchaus hätte verzichten können" erklärte Matt seufzend und sah Jacob an, welcher nicht all zu glücklich über diese Offenbarung sein dürfte, wie Matt schätzte.

"Wie Mylady wünschen", spöttelte Skylar lediglich mit einem höhnischen Lächeln auf den Lippen, nachdem Jacob sie zurecht gewiesen hatte und ließ ihren Blick hinüber zu der Uhr wandern, die an einer der Wände hing und ihr leidlich davon berichtete, dass sie noch viel zu lange mit diesen Vögeln zusammen sitzen musste, bevor sie wieder so etwas wie Freizeit genießen konnte, andererseits ... sie hatte noch genug Papierkram auf ihrem Schreibtisch, den sie zu bearbeiten hatte, bevor das Team zu seiner ersten Mission aufbrechen konnte und sie hatte ebenfalls noch genügend Gespräche mit möglichen Informationsquellen zu führen, um an weitergehende Informationen zu kommen, die ihnen weiterhelfen konnten - entgegen Pierce Meinung, sie würde lediglich Gift und Galle spucken können. Als Bennet nun jedoch seine leise Antwort gab, begann die Agentin leise zu lachen und schüttelte den Kopf ehe sie sich mit einer Hand einige braune Strähnen hinters Ohr zurück strich und sich dann schließlich von ihrem Platz erhob und ihre Waffe mit einer einzigen Handbewegung wieder zurück in das Holster, das um ihre Hüfte lag, schob. 
"Wow, sieht so aus als würden wir mit dem Karate-Kid richtig professionell werden. Ich bin beeindruckt", schickte sie noch hinterher und trat mit einigen wenigen Schritten zur Tür, sich erst dort wieder umwendend, um Pierce noch einmal zu mustern und sich dann theatralisch vor ihm zu verneigen. "Ich hab noch Papierkram zu erledigen. Wenn Mylady es also erlaubt, dann werde ich mich aus dem Thronsaal entfernen", ließ sie den anderen wissen und zuckte mit den Schultern ehe sie sich wieder herumdrehte. "Wir sehn uns nachher zum Training, Jayden. Viel Spaß, Bennet."

"Dan...ke?" fragte John und sah der davon rauschende Skylar verwirrt nach. Er konnte ihr trotz des wütenden Auftritts eine gewisse Eleganz nicht absprechen.
Scheinbar war sie das schwache Glied in dieser Kette - hier konnte er ansetzen. "Also, was wird meine genaues Aufgabengebiet sein?" fragte er und hob die Brauen. All dies hier wirkte so unstrukturiert, dass es ihm nicht schwer fiel den verwirrten und verwunderten Neuankömmling zu Mimen.
Es war schon seltsam - da stampfte der Rat eine geheimes Sondereinsatzteam aus dem Boden und dann bestand dieses nur aus drei Leuten, welche sich untereinander nicht einmal wirklich grün waren. Eine wirklich sehr seltsame, unbeständige Truppe. Matt war sich sicher, dass dies Lillie auf jeden Fall interessieren würde.

Jacob umging Sklyars letzten Kommentar nur mit einem Kopfschütteln. Er wussten noch immer nicht wie er nun mit ihr verfahren sollte, im Grunde brachte sie nur Unruhe in das Team, sicherlich sie verstand sich mit jedem bis auf Jacob selbst doch wenn er vor der Wahl stand, dann würde er sich dafür entscheiden das sie ging und nicht er. Erste Zweifel kamen in ihm auf, ob es wirklich eine kluge Entscheidung gewesen war das Angebot hierfür anzunehmen. Es war eine Chance für seine Karriere, doch gleichzeitig auch ein enormes Risiko denn wenn Jemand später Fehler in seiner Arbeit finden würde, dann wäre dies definitiv Skylar. 
Er würde sich nachher noch einmal eingehend mit ihr unterhalten, beschloss er schließlich und je nachdem wie dieses Gespräch verlaufen würde, würde er sich entscheiden. "Dein Aufgabengebiet wird das sein, was du am besten kannst. Hacken. Wir haben keinen IT Spezialisten in der Gruppe und bei dem heutigen Stand der Technik ist es schwer einen Fachmann zu finden der auf dem neusten Stand ist. Ich werde veranlassen das man mit dir ein paar Übungen machen denn, nimm es mir nicht übel aber ich hätte gern mehr als nur dein Wort bevor wir in den ersten Einsatz gehen. Später wirst du dann Skylar assistieren und alles übernehmen, was die Technik betrifft. Für heut wird aber deine eigentlich Aufgabe sein dich hier eintragen zu lassen. Ich weiß nicht inwieweit du schon eingewiesen wurdest aber was wir hier tun, ist streng vertraulich. Normalerweise geht man erst eine Woche in den Routinecheck, da werden alle wichtigen Daten geprüft, bei dir ..." Und genau deswegen hasste er die spontane Art der Spectre. "Wird das noch nachträglich gemacht werden. Meld dich also bitte nachher noch an der Rezeption vorn und sag das ich dich schicke."

"Gut. Okay das hört sich... machbar an?" meinte John, noch immer unsicher ob er all die verwirrenden, ineinander verwobenen Bürokratischen Irrwege wirklich beschreiten wollte. "Ähm du... also, ich meine - Mister Pierce, Sir. Wäre es möglich, dass sie mir was die Sache mit dem Eintragen angeht etwas unter die Arme greifen?" hakte John nach und sah seinen neuen Vorgesetzten reichlich hilflos an.
"Ich meine, ich weiß nicht einmal genau was ich sagen soll, wenn man mich berechtigter Weise fragt, wofür, wo und als was ich mich eintragen möchte. Ich meine - ich kann ihnen alle Daten geben, kein Problem. Aber, was soll ich den Schalterbeamten denn sonst noch sagen? Aus Erfahrung weiß ich, dass sie nur Antworten auf Probleme haben, die auch auf einem Stempel gedruckt sind" erklärte er und lächelte nervös. "Bitte?"

Jacob knirschte kurz mit den Zähnen und verzog das Gesicht, ehe er leicht mit dem Kopf schüttelte. "Ich kann schlecht die gesamten Einträge machen und wenn ich dich hier nach wie vor einfach so lasse, ohne das du bei uns gemeldet bist wird dich vermutlich in ein paar Stunden der Sicherheitsdienst vor die Tür schmeißen, egal was du nun sagst." Er selbst hatte diese bürokratische Hölle mehrmals ertragen dürfen, denn dadurch das er diese Gruppe hier leitete, hatte man ihn noch einmal extra registrieren müssen. "Da mussten wir alle durch, das packst du schon. Meld dich vorne an der Rezeption, lass dich eintragen und danach wird man dich in einen der Testräume führen, wo du zeigen darfst was du betreffend des Hackens alles auf dem Kasten ich. Ich schau während dessen wie wir das betreffend deiner Unterkunft machen, entweder du suchst dir irgend ein Hotel oder wir nehmen eine von den Wohnungen, die der Rat seinen Mitarbeitern stellt. Was du nun nimmst bleibt dir überlassen." 
Er rückte seine Waffe kurz zurecht, welcher gesichert und mit einem Gurt gefestigt an seiner Seite hing. So irritiert Matt auch war, im momentan brachte er Jacob mehr Probleme als wirklich Hilfe. All die Tests bis man ihn für tauglich erklären konnte, würden gut und gern zwei bis drei Tage dauern. Ein Rückschritt, den er nur ungern bereit war einzugehen, zumal Skylar ihm nach wie vor bei jeder Minute der Untätigkeit mit bissigen Kommentaren im Nacken lag.

Langsam trat Ethan in den kleinen Raum, welcher Jacobs Team einst zugeteilt worden war und wunderte sich noch immer darüber, dass die Tarnung des Brokers so tadellos funktionierte. Er streckte sich, fuhr über das kalte Metall des Tisches, welches dank der zuvor eingeschalteten Klimaanlage so eisig kalt war, dass es in den Fingern stach. Er hatte von dem Tod des ehemaligen Anführers gehört und vermutete, dass der Broker nicht gänzlich unbeteiligt an dem ganzen war. Daraufhin hatte C-Sec als Standartmaßnahme den Raum runter gekühlt um Beweise zu sichern und nun wurde der Raum erst seit einer guten halben Stunde wieder beheizt. Was den Tisch erklärte, auf dem man Fischstäbchen hätte lagern können. Er war bereits einen Tag zuvor dort gewesen, jedoch hatte man ihm gesagt das sich sein Team frei geholt hatte - Konflikt- und Trauerbewältigung hatte man ihm gesagt und er hatte sich verständnissvoll gezeigt. Heute jedoch wartete er nun darauf, dass die anderen antanzten - inklusive Leon, der noch ein paar Croissants hatte besorgen wollen. Ethan wollte sich nicht als Kumpel darstellen, aber eine gewisse Aufmerksamkeit durfte man dem neuen Team durchaus zusprechen. Als die Tür aufging hob er den Kopf. "Agent Gray, nehme ich an?" fragte er, lächelte und stand auf um ihr die Hand zu reichen, welche sie mit einem festen, ehrlichen Händedruck nahm. Einen Händedruck, den er erwiderte. "Agent John Mars" stellte er sich vor.

Leon klemmte sich die Stange Zigaretten, die er bei einem kleinen Discounter gekauft hatte, welcher von einem Salarianer betrieben wurde gekauft hatte. Inzwischen waren die kleinen Nikotinstangen nicht mehr allzu teuer, ebenso hatte man das Rauchverbot auf der Citadel aufgehoben und auch wenn dies inzwischen etwas war, das komplett aus der Mode gekommen war, so hatte er doch immer wieder eine gewisse Erleichterung verspürt wenn er sich damals eine Zigarette angezündet hatte. Es war für ihn ein Ritual gewesen, das er jedoch als er auf die Halcyon gekommen war, aufgeben musste, zusammen mit einigen Anderen. 
Die frischen Croissants, welche in einer braunen Tüte lagen, hielt er in der Anderen Hand, an welcher er noch immer die Wärme der frischen Backware spürte und allein bei dem Geruch lief ihm das Wasser im Mund zusammen. An dem Eingang der C - Sec Zentrale scannte man ihn kurz, ehe man ihn mit einem verwunderten Blick auf seinen Einkauf durch die Tür lies. 
"Hey." Begrüßte er die beiden Anwesenden, verwundert darüber, das er überhaupt Jemanden außer Ethan antraf. Nach der, doch recht spontanen Krankschreibung gestern hatte er angenommen das er noch für ein paar Tage nichts mehr von den beiden hören würde, doch scheinbar hatte er falsch gedacht. "Ma'am ... ich würd' ihnen gern die Hand geben aber."
Er versuchte zu aller erst, die Stange Zigaretten unter seinem Arm zu behalten und die Hand ein Stück zu heben, letzten Endes jedoch purzelte diese dadurch nur zu Boden. Mit einem leisen Grummeln packte er sowohl die Croissants wie auch die Zigaretten auf den Tisch, ehe er erneut freundlich nickte. "Ian Cooper, freut mich."

Skylar hob den Blick, um die beiden neuen Agenten zu begrüßen, doch im selben Moment blieb ihr die Luft weg während ihre Augen starr auf dem Gesicht des Älteren der beiden lag. Das konnte nicht sein - vermutlich täuschte sie sich einfach. Sie hatte Gerüchte gehört, hatte die Fahndungsbilder gesehen, die man an jeden Agent herausgegeben hatte, der im inneren Dienst oder im Außendienst wie sie war und angesichts eben dieser Bilder bestand definitiv kein Zweifel. John Mars. Von wegen. Für einen kurzen Moment lang glitten ihre Augen zurück zu Jayden, der bislang noch vollkommen ruhig war und noch nichts von dem Glück, das sie beide gerade hatten, zu ahnen schien. Der Mann, der da gerade vor ihr stand, war Ethan Falcon, einstiger FBI-Agent, Verräter und offensichtlicher Anführer der Rebellenbewegung, die ihnen schon länger auf der Erde zu schaffen machten. Für den Mann vor ihr bestand ein direkter Liquidierungsbefehl, ohne Rückfragen und ohne weitere Konsequenzen.
"Freut mich Sie kennen zu lernen", begrüßte sie ihn dennoch mit klopfendem Herzen und versicherte sich mit einer kurzen Handbewegung darüber, dass ihre Waffe noch an ihrer Seite war - sie hatte sie geladen, aber bislang gesichert bei sich geführt - jetzt war die Frage, wie schnell sie damit war sie zu ziehen und auf den anderen zu zielen. "Mr. Falcon", ließ sie wenig später folgen und eröffnete ihm damit, dass sie sehr genau wusste, wer ihr Gegenüber war ehe sie einen Schritt zurückwich und es nicht wagte, auch nur zu blinzeln, aus der Befürchtung heraus, der andere würde die Millisekunde nutzen, um sie anzugreifen. Wie automatisch hatte sie sich vor Jayden geschoben und unterdrückte nur mit Mühe den Drang, sofort nach ihrer Waffe zu greifen während sie aus den Augenwinkeln heraus wahrnahm, wie der andere Agent sichtlich verwirrt bei der Szenerie stehen geblieben war - sah ganz so aus, als wüsste er nicht, mit wem er zusammen arbeiten würde. Das implizierte in jedem Fall erst einmal, dass sie ihm mehr trauen konnte als Falcon.

Ethans Pupillen weiteten sich vor Schreck, als Agent Gray seinen richtigen Namen nannte - wie zur Hölle konnte das denn sein? Hatte der Broker ihn etwas über den Tisch gezogen? Das war die einzige Erklärung - dies war also tatsächlich eine Selbstmordmission. Wer auch immer Agent Gray war - niemand durfte wissen wer er wirklich war. Denn auch wenn der Broker viel macht hatte - wenn Cerberus spitz bekam wen der Rat hier deckte, würde dieser Ethan ohne mit der Wimper zu zucken ins Feuer werfen. Ethan spürte, wie sein Herz schneller schlug und sich in seinem Kopf die Gedanken gegenseitig umkreisten wie hungrige Wölfe. Was sollte er denn jetzt tun? Liquidieren konnte er das Ziel mit Sicherheit nicht, denn wenn er erst anfing Agenten von C-Sec zu töten, würde er niemals wieder hier heraus kommen. "Bitte?" fragte Ethan schließlich, versuchte gute Miene zu bösem Spiel zu machen. "Nein, Mars Miss Gray. John Mars" wiederholte er, als glaubte er die andere hätte ihn nicht richtig verstanden. Er musste hier weg und das innerhalb der nächsten Stunde.

"Ähm.." Nervös sah Leon zwischen den beiden hin und her, während er leise mit den Zähnen knirschte und verwirrt mit den Händen rang. Was sollte er den bitte tun? Er hatte keine Möglichkeit irgendetwas zu machen, er stand vollkommen Fassungslos da und ... verdammt woher wusste die Frau denn bitte schön, wie das es Ethan war? 
Wie war im Grund egal, zumindest schien sie es zu Wissen und Ethan schien unfähig zu sein irgendetwas zu tun, was sie aus dieser Lage brachte. Sie konnten hier nicht einfach verschwinden, ihnen wurde klipp und klar gesagt das sie diesen Auftrag auf gar keinen Fall versauen dürften, ansonsten ... nun was man Lisa dann antun würde, wollte er sich gar nicht vorstellen. "Jetzt mach doch irgendetwas du Idiot." Dachte er sich leise, ehe er letzten Endes einfach einen Stuhl griff und diesen kurzerhand über den Kopf der jungen Frau zog. Eher durch den Schwung als durch den Aufprall löste sich sich kurz darauf ein Stuhlbein, woraufhin Leon den Stuhl fallen lies, diesen mit den Füßen in Jaydens Richtung stieß um diesen aus dem Gleichgewicht zu bringen, ehe er das Stuhlbein aus der Handbewegung heraus warf und dieses mit einem leisen Scheppern den Kopf des anderen traf. 
Es war vollkommen überstürzt gewesen, dachte er sich im nächsten Augenblick. "So eine Scheiße!" Fluchte er daraufhin und krallte sich mit beiden Händen in seinen Haaren fest. "Jetzt schau mich nicht so an, was hätte ich denn machen sollen!" 
Ging er kurz darauf Ethan an.

"Leon! Verfluchte scheiße was sollte das?" fauchte Ethan zu Leon gewandt an und starrte diesen verwundert an. "Ist dir eigentlich bewusst, dass du gerade unseren Auftrag versau hast? Du hast sie beide angegriffen! Das war unser Team! Wie sollen wir denn jetzt bitte den Auftrag weiter führen? Wenn Sie verdammt nochmal aufwachen werden sie mehr Fragen stellen als zuvor! Und was du hättest machen sollen? Ruhig bleiben und so bald wie möglich den Broker kontaktieren - der hätte sie dann beseitigen können. Ist dir eigentlich bewusst, dass wir mitten im C-Sec HQ sind? Wir können die beiden also kaum hier raus schmuggeln! Würdest du nur einmal überlegt anstatt impulsiv handeln! Ich habe mich auf dich verlassen!" fluchte er und spürte, wie sein Herz schneller schlug, wie dieses gegen die Brust trommelte. Was würde jetzt mit Lisa geschehen? Leon hatte alles nur noch schlimmer gemacht. "Fuck!" fluchte Ethan, unterdrückte einen Schrei. Mit einigen schnellen handgriffen öffnete er sein Universalgerät und tippte die Nummer ein, welche - wie man ihm eingetrichtert hatte er niemals wählen sollte. Die direkte Verbindung zum Broker - jenen Notknopf, welcher nur in absoluten Ausnahmesituationen betätigt werden durfte.

Eine ganze Weile lang geschah gar nichts, von draußen drangen noch immer ruhige Stimmen in den kleinen Raum hinein, die von den Beamten herrührten, die hier in dem großen Gebäudekomplex ihrer Arbeit nachgingen und bislang noch nichts von dem Vorfall bemerkt hatten. Dann allerdings ertönte eine laute Alarmsirene, die durch die Räume pfiff und plötzlich kehrte Hektik in das Gebäude ein - ruckartig wurden Taschen gepackt während sich die Büroangestellten des Hauptquartiers auf den Weg nach draußen machten, offensichtlich verunsichert durch den plötzlichen Alarm, der ausgelöst worden war und von dem bislang noch niemand wusste, ob er begründet war oder nicht. Ein leiser Gong ertönte von Ethans Universalgerät als sich eine kleine Karte darauf abzeichnete, die den unmittelbaren Weg hinab in die Keepertunnel anzeigte und die in einem unheimlichen Licht den Raum erhellte, nachdem selbst die Notfallbeleuchtung ausgefallen war.
"Folgen Sie der Karte", wies eine Schrift auf, die sowohl auf Leons, als auch auf Ethans Universalgerät erschien und nur langsam wieder verschwand ehe sie durch neue Worte ersetzt wurde. "Danken können Sie mir später" folgte es ehe das Bild der Karte wieder auf dem holografischen Display erschien und zwei kleine blaue, ebenso wie zwei rote Punkte auf der Karte auftauchten.

Ethan atmete erleichtert auf, dass der Broker ihnen überhaupt half. Wenngleich es auch gut sein konnte, dass sie in den Keeper Tunneln einfach verschwanden, war dies die einzige Möglichkeit die sie überhaupt hatten. "Versteck den Stuhl irgendwo - sie werden ihn zwar finden, aber wir müssen den ja nicht auf dem Präsentierteller servieren" befahl Ethan und sah den anderen noch immer wütend an. Es ging ihm weniger um sich selbst, weniger um den Auftrag - Leon hatte Lisa erneut in Gefahr gebracht und langsam verlor Ethan die Geduld mit dem anderen. Wenn Lisa starb würde er ihm das niemals verzeihen. "Und bevor du wieder irgendetwas dämliches machst hörst du bis wir hier draußen sind nur auf meinen Befehl! Verstanden?" fauchte Ethan und warf sich Jayden über die Schulter, als würde er einen nassen Sack transportieren. "Nimm du Gray! Wenn die ausplaudern was passiert ist kommen wir nicht mehr aus dem Ratssektor!" erklärte er und lugte aus der Tür, wartete bis die Luft rein war und schleppte dann Jayden mit sich herum, er warf noch einen Blick über seine Schulter und huschte dann von Ecke zu Ecke, war dankbar darum, dass die Kameras bei dem Notsignal abgeschaltet wurden um nicht durch überhitzung zerstört zu werden und rannte weiter. Er spürte die Müdigkeit in seinen Knochen, doch das was ihn weiter trieb war der Gedanke an Lisa. Er hoffte, betete, dass er sie lebend wiedersehen würde.
Die Keepertunnel waren eng und Jayden vor sich her zu schieben alles andere als einfach. Der Bewustlose holte sich mehrere blaue Flecke, kleine Schnittwunden und plumpste schließlich einen Meter in die Tiefe, als sie aus dem Wartungstunnel in den Fahrstuhlbereich kamen. Dort stemmte Ethan mit aller Gewalt die Fahrstuhltür auf, zog Leon hinaus und dankte allen Göttern dafür, dass sie den Mitarbeiter- und Warenaufzug bekommen hatten anstatt den Besucher aufzug direkt daneben. Vor ihm standen einige hohe Containerkisten, welche ihm schutz boten - und dort, etwas abseits stand ein mattes, unauffälliges Shuttle mit offener Tür.

Leon war dem Anderen die gesamte zeit über still gefolgt, während der Druck immer und immer größer wurde. Es fühlte sich an als könnte jeden Augenblick irgend eine Soldat um die Ecke huschen und allein die Frage, was sie da eigentlich taten hätte sie bereits in Bedrängnis gebracht. Das Der Broker dass hier tatsächlich geschafft hatte, das nur wenige Momente nach dem all dies passiert war mit einem mal ein Shuttle dort stand bewies erneut, was für eine Macht der Informationsmakler eigentlich hatte, ein Grund mehr warum Leon sich Sorgen darüber machte, was danach geschehen würde. 
Beide schleppten das Rats Team in das kleine Shuttle, ehe sich Leon in die Führerkabine setzte und kurz Luft holte. Wenn er das alles noch einmal Revue passieren lies : Sie waren nicht einmal einen Tag, um ehrlich zu sein nicht einmal eine Stunde mit dem Team zusammen gewesen, welches Ethan eigentlich anführen sollte. Und innerhalb der letzten zehn Minuten hatte sie sie, nun gut eher Leon, die beiden K.O. geschlagen, man hatte sie durch einen Fahrstuhl und Wartungsschächte geschliffen und letzten Endes in ein fremdes Shuttle verfrachtet und nun hatten weder er noch Ethan eine Ahnung, was folgen würde. 
"Das ... ist super ... verdammt, richtig spektakulär sogar.." Höhnte er leise, jedoch leise genug damit Ethan dies nicht hören konnte, eher das Shuttle schließlich startete und sich kurz darauf mit diesem in den regulären Verkehr einband. 
"Illium?" Fragte knapp und Ethan gerichtet, wobei sein Blick noch immer die anderen Shuttles vor sich gerichtet war.

tbc. Illium

Er fühlte sich auch noch, nach Stunden in denen er bereits aufgewacht war, wie gerädert und sein Kopf pochte wie ein Kroganer auf eine der verdammten Kriegstrommeln seines Volkes. Er hatte ein paar Minuten lang gebraucht bis er registriert hatte, was eigentlich passiert war. Doch nachdem er es ein paar mal vor seinem Inneren Auge wiederholt hatte, war es einigermaßen klar, Irgend ein Kumpane von Zoe hatte ihn hinterrücks niedergeschlagen, was ihn nun jedoch mehr verwunderte war die Tatsache, das er noch immer lebte. "Sie hätten besser daran getan das ganze gleich zu beenden." Ob es nun Mitleid gewesen war, das ihn am Leben gehalten hatte oder einfach nur die Angst vor der CIA, in jedem Fall würden beide dafür nun den Kopf verlieren. Doch war es nicht einmal wirklich Hass oder Zorn der jungen Frau gegenüber. Sie war in einer Situation, in der sich die meisten Agenten früher oder später befanden, was der Grund dafür war warum es so wenige dienstalte Agents gab. 
Viele hatten genau aus diesem Grund bereits ihr Leben gelassen, die meisten hatten dabei geglaubt sie wären schlauer als der Rest, doch bisher hatte man noch jeden aufgespürt. Der Wärter, ein recht beleibter, circa fünfunddreißig Jahre alter Mann, hatte ihm bereits die Sachlage geschildert und vor wenigen Minuten hatte man ihm Mitgeteilt, das ein Freund ihn empfangen würde und dieser die Kaution zahlen würde. Das all dies später als "politisches Dilemma" gelten würde, war so klar wie der frühzeitige Herzinfarkt seines Wärters, unschlüssig war sich Jeff jedoch darüber, was er nun tun sollte. Man würde ihn zweifelsohne damit beauftragen, die beiden zu jagen. Er hatte das bereits viel zu oft getan, beide Liebenden stets mit einem gezielten ..
"Nicht ein Wort, kein einziges." Meinte er nur streng zu Casey, als dieser gerade seine Zelle betrat und sich kurz darauf das Gitter zur Seite bewegte, ehe der Wärter ihm sein Jackett gab und Jeff sich diesen fahrig über die Schulter strich.

Casey schnaubte nur, und rollte mit den Augen als wollte er sagen: Ist doch nicht meine Schuld, dass du dich hast Niederschlagen lassen
Er verfluchte sich selbst, dass er noch einmal selbst die oberen Stockwerke hatte auskundschaften wollen anstatt wieder auf direktem Weg zu Jeff zurück zu gehen. Andererseits, wer wusste ob die Situation dann nicht eskaliert wäre? Die CIA war unbegeistert gewesen, hatte Casey jedoch das Geld für die Kaution überwiesen, damit die beiden so schnell wie möglich von der Citadel verschwinden konnten um einen neuen Plan zu fassen. Casey drückte dem älteren also einen Umschlag mit den Rückflugticket in die Hand. Sie sollten sich erst einmal neu organisieren. Jetzt etwas auszurichten, so die Agency würde nur in einem Chaos enden. Sie könnten alle froh sein, wenn Zoe nicht plauderte und damit die CIA und Cerberus in Teufels Küche brachte. Das war ja ein großartiger erster Einsatz gewesen. Warum hatte Jeff ihn nicht einfach dableiben lassen? Dafür war es nun sowieso zu spät und soe wie Thomson drein schaute hütete sich Casey davor etwas in diese Richtung zu sagen

"Das darf doch wohl nicht wahr sein." Meinte er nur unbegeistert, als er auf das Rückflugticket sah. Normalerweise hätte in so einem Fall der zweite Agent übernommen und Jeff hatte darauf gehofft, das Casey nur kurz prüfen würde in welchem Stockwerk Falcon lag und danach auf direktem Weg zurück kommen würde, doch ihm für all dies jetzt die Schuld zu geben wäre nicht nur viel zu einfach, sondern auch schlichtweg falsch. "Als ob wir nicht wüssten wie wir mit solchen Situationen umgehen müssen." 
Er rieb sich noch einmal die inzwischen Blutunterlaufenen Augen, ehe ihm an dem vorderen Schalter seine Wertgegenstände Ausgehändigt wurden. Seine Waffe wanderte wieder in die dazu passende Tasche und die breite Uhr die daneben lag, dessen Ziffernblatt leicht im Licht der Deckenbeleuchtung aufblitzte und deren Schriftzug "Rolex" fast mehr Aufmerksamkeit auf sich zog als die eigentlichen Zeiger, wanderte wieder um sein Handgelenk. 
Als beide draußen angekommen war kniff Jeff aufgrund der hellen Umgebung kurz die Augen zusammen. Er konnte den Brief hier nicht öffnen, C Sec hatte überall Außenkameras und die war der CIA bereits einmal fast zum Verhängnis geworden. Also machte er sich, zusammen mit Casey auf den Weg in Richtung der großen Einkaufsmeile auf, in denen es auch zahlreiche Restaurantketten gab. "Ich geb dir daran keine Schuld, nur um das vorweg zu nehmen." Durchbrach er schließlich die Stille und sah für einen Augenblick ernst zu dem jüngeren Agent. "Hast du die Informationen betreffend Falcon weitergegeben? Wir haben zwar jetzt ein neues Problem dazu bekommen aber wenigstens den eigentlichen Grund unserer Anreise sollte geklärt sein."

"Natürlich hab ich das!" erwiderte Casey und sah den anderen an. Er konnte ja verstehen, dass dieser mehr als unbegeistert, ja gar entrüstet war, aber er war doch trotz allem nun wirklich kein Anfänger. Und ein Idiot schon garnicht. "Alles Informationen die wir haben. Ich habe sogar rausgefunden wann sie essen bekommen und wo das ganze zubereitet wird, falls du so zuschlagen willst!" erklärte er dem anderen und fuhr sich durch das volle Haar.
"Die Firma ist also informiert. Das Problem ist, dass wir hier auf der Citadel sind. Also großartig ausgefallenes Zeug können wir hier auch vergessen!" erklärte er schulterzuckend, ehe er verstummte da sie an einem grimmig drein schauenden Wachmann vorbei gingen. Schließlich stieß er die Tür zu den Außenbezirken auf und ließ den frisch zirkulierenden Wind herein, welcher ihnen um die Ohren blies, ehe er sich zu Jeff wandte. "Was tun wir jetzt?"

tbc: Flux Kasino

Daniel starrte auf den großen Roboter, welcher ihm Gegenüber stand und das Essen durch eine kleine Klappe schob. Er schloss die Augen, suchte in seinem Schädel nach der Antwort die sich ihm entzog. Wieso kam keine Nachricht an sein Universalgerät? Er hatte doch alles bis auf die letzte Sekunde durchgeplant. Seine Festnahme, sein Ausraster Laura gegenüber und schließlich der angebliche Diebstahl der Daten, welche bereits schon zuvor auf der gefakten und extra dort positionierten Festplatte gespeichert waren. Ein angeblicher Schlüssel um in den Server der Chronos einzudringen, welcher nur auf einen Proxy-Server einlud, der die Chronos nur wie ein Spiegellabyrinth nachahmte, welcher jedoch einen Zugriff auf das Netzwerk des Brokers erlauben würde.
Doch nichts kam, kein Schlüssel auf der Universalgerät, kein Zaubertrick mit dem er sich aus der Kiste befreien konnte. Wieso nicht? Sie musste um diesen Code zu entschlüsseln auf ihr eigenes System zugreifen, sie brauchte die nötige Rechenkraft, denn die Lösung hatte der Agent welcher aufgetaucht war und ihn überwältigt hatte nicht aus ihm heraus bekommen. Er schloss die Augen, ließ den Kopf gegen die Glaswand sinken. Was war in seinem Plan schief gelaufen? Er hatte sich noch nie geirrt. "Zwei plus zwei ergibt vier. Die Ratsherren" murmelte er leise vor sich hin und sein Herz setzte für einen Schlag aus. Was, wenn sie nicht ihr Netzwerk sondern die Server der Citadel genutzt hatte um seinem Code zu folgen. Dann wäre er nichtig, ungültig....
"Hat Sie mich.... tatsächlich übers Ohr gehauen..." flüsterte er leise und er lächelte knapp, starrte auf seine Hände. Wenn das wahr war, dann... kam er hier wohl nicht mehr raus.

"Alle getroffen, bei vier sogar ein Kopftreffer. So langsam machen sie sich." Hörte er von dem Mann, der für die Schussanlage von C - Sec zuständig war. Er war um die vierzig und hatte einen Bart, der bereits so lang war, dass er ihn mehrmals geflochten hatte. Am Anfang hatte Ryan sich gefragt warum man so Jemanden bei einer Organisation wie C- Sec behielt, doch spätestens nachdem der Mann ihm als damaligen Rekruten gezeigt hatte, was er mit einer einzigen Pistole alles anrichten konnte, hatte sich diese Frage erübrigt.
Inzwischen verstanden sich beide recht gut, was wohl in erster Linie daran lag, das Ryan inzwischen schon einige als im aktiven Dienst war und sich somit einen gewissen Respekt erarbeitet hatte.
Mit einem fixen Handgriff zog er die Lärmschutzkopfhörer von den Ohren, an welchen diese bereits breite, rote Striche hinterlassen hatten, ehe er seine Waffe entlud und diese daraufhin wieder in den Waffenschrank steckte. Es gab strickte Sicherheitslinien was Waffen auf der Citadel betraf und nur die Wenigsten durften, im aktiven Dienst sowie auch Privat eine schussbereite Waffe mit sich führen. Das Handtuch, welches er sich ein paar Stunden zuvor bereite gelegt hatte glitt über seinen Nacken und sein Gesicht. Es fühlte sich angenehm an den Schweiß, der inzwischen auch einen salzigen Beigeschmack im Mund hinterlassen hatte, fortzuwischen. Der Parkur den er direkt davor bestritten hatte, zehrte noch immer an seinen Kräften, jedoch lag er inzwischen nicht mehr keuchend am Boden wie er und auch alle anderen Rekruten am Anfang seiner Laufbahn. Jeder musste diesen einmal im Monat bestehen, um nach wie vor als tauglich angesehen zu werden.

"Ich habe fünf Kopftreffer verteilt Pfirsich-Gesicht" meinte Aquila von der Seite und die Turianerin trat langsam auf Ryan zu und räumte ihre eigene Pistole in den Waffenschrank. Sie nannte ihn bereits seit Jahren so - er war ein Mensch, sein Gesicht weich und nicht von Schutzplatten bedeckt wie das ihre und wenngleich C-Sec immer mehr Menschen in seinen Reihen aufnahm, so waren die meisten Menschen unter der Herrschaft von Cerberus doch zur Allianz gegangen anstatt als C-Sec Beamtert für den Frieden in der Hauptstadt der Galaxie zu kämpfen.
Aquila streckte sich und die Muskeln unter den ungepanzerten Stellen an ihren Armen spielten und warfen sanfte Schatten im künstlichen Licht.
Sie trug ein weißes Unterhemd, welches nur lapidar über ihrer Brust hing und diese bis aufs nötigste verdeckte. Sie war ein Kämpfer und als das sah sie sich auch. Ihr war es egal, wenn einige der anderen Turianer einen Blick in ihren Ausschnitt warfen oder sogar der ein oder andere menschliche Mann, wenngleich diese ihr viel zu weich und verweiblicht waren. Jede turianische Frau, so hieß es, sei taffer als ein menschlicher Mann. Sie grinste, wobei ihre Züge die trotz ihrer fremdartigkeit eindeutig weiblich waren sich zu einem Raubtierlächeln verzerrten. "Damit steht es diese Woche 5:3 für mich!"