Thema: Re: Mannschafterquartiere So Dez 01, 2013 4:08 am
"Nur damit das klar ist - Sie werden sich erst anziehen, bevor ich Sie zu meinem Team lasse, Sutherland. Ich gebe Ihnen zehn Minuten, dann treffen wir uns alle im Hangar", schickte sie ihm mit einem letzten Kopfschütteln zur Antwort ehe sie sich zur Tür wandte und Josh noch einmal sacht auf die Schulter klopfte, um ihm anzudeuten, dass er sich ebenfalls in Bewegung setzen sollte. Es war so viel auf einmal, dass hier gerade vor sich ging - so viel, das es zu beachten galt und in irgendeiner seltsamen Art und Weise hatte sie das dunkle Gefühl, dass es hier weit mehr Augen gab, die auf ihr lagen, als jene des Brokers und die von Cerberus. Sie würde Oleg darüber informieren müssen, was hier vor sich ging, damit er wenigstens Bescheid wusste und im Stillen versuchte sie sich bereits auszumalen, was wohl geschehen würde, wenn er erfuhr, dass Sutherland befürchtete, dass es hier Spione gab und das ganze Schiff durcheinander brachte, nachdem er gerade erst fünf Minuten hier war. Er hatte Recht, das musste sie ihm nun einmal leider zugestehen. Wenn es wirklich Spione gab, dann schwebte jeder von ihnen in allerhöchster Gefahr und sie würde nicht noch einmal den Fehler machen und so arrogant sein, alle Warnungen in den Wind schießen, weil sie glaubte unangreifbar zu sein - es hatte sie damals ihr gesamtes Schiff genommen, Hunderte von Menschen umgebracht. Hier würde es anders werden - sie würde die Vancouver nicht verlieren, sie würde nicht ihr Team opfern. Selbst, wenn die Soldaten missmutig sein würden, sich beschweren würden - solange sie die Spione fanden und aussortierten, war alles gut und wenn Sutherland sich irrte, dann hatten sie wenigstens die Versicherung, dass alles gut war und sie in Sicherheit waren. "Los jetzt. Bewegung!", wies sie die beiden Männer noch einmal an ehe sie ihr Universalgerät aktivierte und das gesamte Team in einigen wenigen Minuten in den Hangar beorderte, um sich dort offiziell noch einmal mit ihnen zu besprechen - den Rest würde sie Sutherland überlassen.
tbc: Hangar
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Thema: Re: Mannschafterquartiere So Dez 01, 2013 9:29 am
"Mister Harland" drang Hunters mechanische Stimme von der Tür her, welche trotz Verriegelung für den Cyborg aufgesprungen war und nun einen Blick auf John freigab, welcher auf seinem Bett lag und in Selbstmitleid schwelgte. "Sie werden auf der Krankenstation erwartet. Höchste Prioritätsstufe. Ich bestehe darauf, dass Sie mitkommen. Diese Anweisung kommt sowohl vom Captain als auch Doktor Laura Evans, ich empfehle also das sie sämtliche bisherige Tätigkeiten einstellen und sich postwendend mit mir zur Krankenstation begeben!" erklärte er und sein Ton bewies, dass er keinerlei Widerworte dulden würde. "Mister Harland, ich werde mich nicht wiederholen" erklärte er weitehrin. Er war kein Dienstbote, führte jedoch Aufgaben die man ihm gegeben hatte stets aus. Zur Not würde er Harland am Kragen in die Station schleifen.
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Thema: Re: Mannschafterquartiere So Dez 01, 2013 9:43 am
Vielleicht war es unüberlegt gewesen einfach so zu verschwinden. Natalee war die letzte, die dafür etwas konnte und er hatte ihr damit keine Vorwürfe machen wollen. Nur war die Situation zu plötzlich, zu schnell gekommen als das er sie wirklich verarbeiten konnte - und auch jetzt drehte sich sein Kopf und er wusste nicht, was er denken sollte. Er wusste nun was diese Kopfschmerzen zu bedeuten hatten, auch wenn er die Auflösung davon im Nachhinein lieber verdrängt hätte. Er wusste nicht wohin mit sich, was er noch für einen Stellenwert hier auf diesem Schiff erfüllte - er war nie mehr als ein ganz normaler Soldat gewesen, der sein Glück jetzt noch in der Technik suchte. Genauer gesagt war er nicht einmal ein richtiger Soldat, man hatte ihn einfach mit auf das Schiff genommen. Jetzt jedoch einfach aufzugeben wirkte feige und selbstsüchtig - zumal Natalee sich bei ihm dafür bedankt hatte das er mitgekommen war, auch wenn er nach wie vor nicht wusste wofür sie sich dann bedankt hatte. Es machte ihm Angst. Die Unwissenheit wie viel von ihm noch er sein würde wenn das ganze weiter voran schritt und wie lange man es, selbst bei Behandlung eindämmen könnte. Er hatte die Möglichkeit das ganze einfach hier und jetzt zu beenden. Er würde danach keine Gefahr mehr für irgend Jemanden darstellen und allein diese Gewissheit würden den Leuten auf dem Schiff sicherlich zu gute kommen ... "Ist gut, ich komme." Erwiderte Josh nur leise als Hunter mit einem mal in das Zimmer getreten war und ihm mit einem kühlen Blick anstarrte. Seine Uniform war zerzaust und die Weste, die man normalerweise über dem Hemd trug lag auf einem der Stühle, doch kümmerte er sich in diesem Moment nicht weiter darum. Er nickte Hunter nur kurz zu, während sein Kopf über der Frage kreiste, warum man ihn in der Krankenstation sehen wollte.
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Thema: Re: Mannschafterquartiere So Dez 08, 2013 11:19 am
Es war sinnlos - warum er darauf nicht früher gekommen war, war ihm schleierhaft. Es lag im Grunde auf der Hand, er war nicht vielmehr als ein Aushilfssöldner den man ab und zu gebucht hatte, wenn man eine günstige Reisebegleitung gesucht hatte, damit man sich allein nicht allzu unsicher fühlte. Er war für all das hier nicht gemacht. Wie viele Kämpfe hatte er denn Überhaupt miterlebt? Zwei? Maximal Drei - und was seine zeit bei den Kroganern anging, so hatte er mehr Glück als wirkliches Können gehabt. Durch ein wenig technisches Geschick hatte er sich dort das leben ungemein vereinfachen können, doch in dieser Zeit war ihm eines bewusst geworden - niemand hatte ihn gesucht um ihn irgendwann von der Oberfläche zu holen. Er hatte nicht viel gehabt, sein eigenes kleines Haus und der nur allzu verschwommene Traum davon, das es irgendwann einmal besser werden würde. Das dass Leben angenehmer werden würde, so, wie er es bei hunderten anderen Menschen auch sah. Er hatte nie verstanden warum. Warum er mehr Beobachter war als wirkliches Mitglied, als Teilnehmer von irgendetwas. Der Schmerz in seinem Schädel ließ ihn klarer Denken, brachte ihn dazu Dinge wieder aufzufrischen, die er selbst Jahrelang verdrängt hätte. Selbst jetzt - was tat er hier? Es würde Jahre dauern bis er das Wissen hatte um die Vancouver auch nur warten zu können, alle Menschen die hier waren, waren hoch qualifizierte Leute, ja fast schon Koryphäen auf ihrem Gebiet, während er jeden Tag versuchte ein Stück mehr zu den eigentlichen Soldaten dazu zugehören. Sie waren eine Spezial Truppe, die besten der besten - das hatten ihm mehrere Soldaten selbst versichert. Natürlich sprach man es nicht aus, die Frage was er hier eigentlich suchte und im Nachhinein, nun konnte er sie sich nicht einmal selbst beantworten. Vielleicht war es einfach nur der Wunsch nach Gesellschaft gewesen, nach Zugehörigkeit. Der Traum davon irgendwann einmal etwas großes erreichen zu können, irgendetwas wichtiges zu vollbringen - die Realität allerdings hatte ihn schlussendlich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt und ihm aufgezeigt wo sein Platz war. Er war niemand der auf dieses Schiff gehörte, zur Hölle er war vermutlich noch nicht einmal Jemand der zum Militär gehörte. Was würde also bleiben? Rückblickend betrachtet? Er hinterließ hier nichts, keine Angehörigen oder engen Bekannten - er würde sie Vermissen allesamt, nicht zuletzt Nathan und die Gespräche mit ihm. Er hatte den Mann für seine Lage und für das was er ihm Gegensatz zu ihm tat seit ihrer Begegnung bewundert, ebenso wie er jeden Anderen hier auf dem Schiff bewunderte. Es gab, so sagte man zumindest immer, einen bestimmten Stoff aus denen Helden in Geschichten - wie auch in echt gemacht werden. Einzigartige Individuen mit einem erstaunlich starken Willen, die allem trotzen konnten und die Gabe besaßen, immer einmal mehr aufzustehen als zu fallen. Nun für ihn, für ihn war die Geschichte an der Stelle zu Ende. Es wäre selbstsüchtig und egoistisch sich noch weiter an Bord aufzuhalten und zu versuchen, ein effektives Mitglied bei den Einsätzen zu sein. Letzten Endes würde er irgendwo angeschossen werden und man musste sich um ihn kümmern, weshalb sich Sanitäter oder Crewmitglieder in Gefahr brachten - war das die Art von Mitstreiter die sie hier brauchten? Er konnte gerade einmal gescheit mit einer Waffe umgehen - ganz abgesehen davon das er keine Ausbildung nachweisen konnte, die ihm auch nur ansatzweise eine Referenz bot um hier arbeiten zu können. Der Koffer aus Hartplastik schloss sich, wie der Buchdeckel einer verstaubten Geschichtensammlung, die man schon viel zu lange offen aufgeschlagen hatte, in dem Wissen, man würde ohnehin nicht weiterlesen. Es war nicht viel was er verstauen musste, alles was Bewandtnis und Erinnerung hatte passte auf einen 30 x 30 Centimeter großen Raum. Es würde andere Möglichkeiten geben sich zu engagieren, Möglichkeiten, bei denen er nicht andere Menschenleben aufs Spiel setzte - denn letzten Endes, was tat er hier? Mehr Belastung als wirklich Hilfe für die Crew zu sein was auf Dauer ein Los, das einem zum nachdenken brachte.