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 Einsatzzentrale

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Der Erzähler
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BeitragThema: Einsatzzentrale   Einsatzzentrale EmptyDo Sep 26, 2013 7:49 am

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Oleg Petrovsky
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BeitragThema: Re: Einsatzzentrale   Einsatzzentrale EmptySo Okt 27, 2013 7:03 am

"Du siehst wunderschön aus" meinte Oleg leise, während er zu Natalee sah, welche in ihrem Kleid vor ihm stand. Es war bereits eine gute Woche vergangen, seitdem man ihr die Implantate eingesetzt hatte und sie hatte sich wie erwartet besser erholt als jeder andere Mensch. Die Zeit saß ihnen im Nacken und dies war gleichbedeutend mit der Tatsache, dass Laura ihm immer wieder daran erinnerte, dass die Zeit ihnen im Nacken saß.
Nun waren mehrere seiner PR Leute auf der Chronos und er hatte Natalee im Laufe der letzten Wochen darauf vorbereitet, dass jener Tag einmal kommen würde und er hoffte, dass sie es mittlerweile mit sich vereinbart hatte. Heute sollten die Fotos gemacht werden, damit die Presse von ihnen berichten konnte. Nachrichten- und Klatschmagazine. Er hasste jene Menschen, hasste das ganze Brimborium ebenso wie Laura und wohl auch Natalee es hassen würde. Aber es gehörte nunmal dazu. Sie war seine Tochter und so wie er, wusste auch sie, dass die Reaper im Anmarsch waren. Sie war keine Waffe von Cerberus. Aber sie war eine Hoffnung und die... ja, die musste nunmal in die Welt hinaus getragen werden. Oleg hob mit seiner riesigen Hand ihr schmales Kinn an. "Bereit für die ganzen Löwen da draußen?" fragte er sie leise und lächelte.
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Natalee Lewis
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BeitragThema: Re: Einsatzzentrale   Einsatzzentrale EmptySo Okt 27, 2013 7:18 am

"Ehrlich gesagt ... nein", gab sie ihm zur Antwort und bemühte sich darum, ein aufrechtes Lächeln auf ihre Züge zu bringen, das ihr noch nie so schwer gefallen war, wie in diesem Augenblick. Sie spürte, wie ihre Handflächen schwitzig wurden, spürte das flaue Gefühl in ihrem Magen umso mehr, je näher sie beide dem Augenblick kamen, auf den sie in den letzten Wochen vorbereitet worden war, nachdem man ihr die Verstärker eingesetzt hatte. Noch jetzt ziepte die kleine Narbe in ihrem Nacken und wann immer einer der Ärzte kam, um eine Probe zu nehmen und die Kalibrierungen mit einer langen Nadel einzustellen, da schauderte sie und spürte das unangenehme Drücken in ihrem Nacken wieder aufs Neue. Zu Beginn hatte sie noch versucht, um diese ganze Geschichte herum zu kommen, hatte versucht auf Oleg mit Engelszungen einzusprechen, um ihn davon abzuhalten, sie zu den ganzen wichtigen Menschen mitzuschleifen, die sie kennen lernen sollte, um sich einen Namen zu machen, aber es hatte alles nichts gebracht. Sie war nicht darum herum gekommen und nun stand sie gemeinsam mit ihm in der Einsatzzentrale und kam sich vor, als wäre sie nicht mehr als ein Paradepferd, das auf eine Ausstellung sollte.
Noch nie hatte sie sonderlich viel Gefallen an PR-Arbeit gefunden, noch nie hatte sie begriffen, weshalb es notwendig war, sich gemeinsam mit Menschen oder anderen Spezies in einem Raum aufzuhalten, dort, wo sich die Gespräche nur darum drehten, dass sie die Schöpfer des Universums waren und was alles ohne sie nicht mehr funktionieren würde. Es waren alles geheuchelte Worte, viel zu hochgestochen, viel zu hinterlistig und vor allem viel zu falsch. Natalee mochte die einfachen Menschen lieber, diejenigen, die ihr die Meinung sagten, ganz gleich wie schön oder wie hässlich sie auch sein mochte, sie mochte die Art der einfachen Leute - ihre ehrliche Dankbarkeit für Hilfe und Unterstützung, die Hoffnung in ihren Augen, die Wärme und die Liebe, mit der sie anderen begegneten und nicht etwa das kalte Kalkül der höheren Gesellschaft, mit dem sie jetzt konfrontiert werden würde, aber sie wollte Oleg genauso wenig erneut fragen, ob sie das wirklich machen musste. Die Antwort würde dieselbe sein - dass es notwendig war, um sie bekannt zu machen, dass es notwendig war, damit man wusste, wer sie war, wenn man sie erst auf die ersten Missionen sandte.
"Mir wären die einfachen Leute immer noch lieber ... da muss ich keine Fotos machen oder ihnen ein paar einstudierte Sätze vorbeten, die ich auswendig gelernt hab ...", maulte sie noch leise hinterher und schürzte die Lippen, die trotzige Geste eines Armeverschränken vermeidend, weil sie ahnte, wie furchtbar kindlich sie damit wirken würde und dass sie damit wahrscheinlich einen großen Teil dazu beitragen würde, alles kaputt zu machen, was man über Stunden hergerichtet hatte, nachdem sie gerufen worden war. Sie wollte wieder zurück in ihre einfachen Kleider - in Hosen und Shirts, eine militärische Uniform, ihretwegen sogar ein Kleid, wenn es nur nicht mit diesem Umstand verbunden sein würde. "Aber das lässt du eh nicht gelten", schickte sie wenig später hinterher und zuckte leichtfertig mit den Schultern, ehe sie sich gänzlich geschlagen gab.
"Von daher hab ich wohl keine andere Wahl als das über mich ergehen zu lassen."
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Oleg Petrovsky
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BeitragThema: Re: Einsatzzentrale   Einsatzzentrale EmptySo Okt 27, 2013 7:29 am

"Glaub mir," meinte Oleg nur und schenkte ihr ein sanftes Lächeln, "ich verabscheue das alles mindestens so sehr wie du. Ich bin in einem kleinen Dorf im russischen Norden geboren. Ich habe mit all den noblen Leuten nicht mehr gemein als du. Glaub mir... aber leider ist die Gesellschaft nunmal so wie sie ist" erklärte er ihr und fuhr sich noch einmal über den Bart, um diesen perfekt glatt zu streichen. Auch er hatte heute einiges über sich ergehen lassen müssen. Bartpflege, Maske, Puderchen und Cremes, ja man hatte ihm sogar mit verdammten Collodium seine bestehenden Narben nachgefahren, damit diese auf den Fotos nicht durch das Blitzlicht verschwanden. Er hatte es für mehr als affig gehalten, aber die Visagisten hatten ihm erklärt, wie unglaublich wichtig es doch war.
Nun stand er vor Natalee, in seiner Paradeuniform, welche noch ein Stück weißer zu sein schien, als seine normale. Mit dutzenden Orden behängt. "Immerhin siehst du nicht aus wie ein Weihnachtsbaum" fügte er hinzu. "Also, wir gehen das alles nochmal durch. Wir beide werden gleich durch den Hangar gehen, dort sind unsere Hauseigenen Fotografen. Dann besteigen wir das Transportschiff und werden mit Eskorte zur Citadel gebracht. Dort werden wir die Versammlung über uns ergehen lassen. Ich weiß, dass ich es dir schon tausend Mal gesagt habe aber... bitte pass auf dich auf. Keine Alleingänge heute Abend. Glaub mir - ich bin da auch ziemlich eingespannt. Für unsere Sicherheit sorgen die Agents Leng und Young. EIn paar unserer anderen Sicherheitsleute behalten auch zusammen mit den anderen Sicherheitsfirmen den eigentlichen Saal im Auge. Es wird mit Sicherheit nichts schief gehen. Ich will nur, dass du dir keine Sorgen machen musst. Wenn du Fragen hast oder dir alles zu viel wird, komm einfach zu mir. Wir finden schon eine Ausrede, in Ordnung? Oh und... Rebecca, die Tochter des Erleuchteten wird auch da sein. Wenn sie unfreundlich sein sollte, dass... ist nichts persönliches. Sie ist nur etwas aufgebracht, weil ich in letzter Zeit nicht soviel Zeit für sie hatte. Also.. bereit?"
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Natalee Lewis
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BeitragThema: Re: Einsatzzentrale   Einsatzzentrale EmptySo Okt 27, 2013 7:43 am

"Und ich werde versuchen immer freundlich zu lächeln und so zu tun, als wäre es eine wirklich große Ehre dort sein zu dürfen. Ich werde davon sprechen, wie unglaublich das alles ist und dass ich mein Glück noch gar nicht in Worte fassen kann und was immer mir sonst noch einfällt, was ansatzweise genug geheuchelt wäre, als dass es glaubhaft wäre ...", begann Natalee noch herunter zu leiern und machte dabei eine möglichst leidvolle Miene, ehe sie leise lachend den Kopf schüttelte. Sie waren beide dort nicht zu Hause, würden es beide niemals sein, aber weder Oleg noch sie hatten eine Wahl und so würden sie sich beide der Abendveranstaltung hingeben müssen, dort ihre Zeit verbringen müssen, mit der sie doch einiges anderes anfangen könnten, als dort herum zu stehen, Sekt zu trinken und sich mit Fremden zu unterhalten.
Wenn sie jetzt ihren Blick über den anderen wandern ließ, dann blieb ihr gar nichts anderes übrig, als sacht darüber zu lächeln. Es hatte sich in der letzten Zeit so unglaublich viel verändert, denn wenn sie auch zu Beginn gedacht hatte, es wäre alles nur ein abgekartetes Spiel gewesen, das ihn dazu gebracht hatte, zu ihr zu kommen, so war dieser Glaube inzwischen gänzlich verschwunden. Er hatte sich so viel Zeit für sie genommen, trotz seiner Aufgaben auf dem Schlachtschiff, auf dem sie inzwischen schon seit einigen Wochen untergebracht worden war und mit jedem Treffen, ganz gleich, wie kurz es auch gewesen sein mochte, hatte sie ihn besser kennen gelernt, ihn zu schätzen gelernt und ihn inzwischen als Vater akzeptiert. Bei ihm vergaß sie, wer sie eigentlich war - er konfrontierte sie nicht damit und hatte es bisher doch noch immer geschafft, sie zu einem Lächeln zu bringen, das sie zuvor gar nicht hatte zeigen wollen. Das Schiff, auf dem sie jetzt noch standen, war eine Art Heimat geworden - ein Ort, an dem ihr Herz hing - bei all den Menschen hier, den Soldaten, mit denen sie gesprochen hatte und die sie zu mögen gelernt hatte. Sie hatte oft gemeinsam mit ihnen in der Kantine gesessen, sich die Zeit während der Abend in der Lounge beim Kartenspielen vertrieben, nachdem Richard es ihr beigebracht hatte und war stolz darauf, auch von ihnen akzeptiert zu werden, nachdem sich ihr Körper daran gewöhnt hatte, mit den Reizen umzugehen.
Jetzt jedoch ließ sie ihren Blick noch einmal über Oleg wandern und runzelte dann die Stirn ehe sie einen Schritt nach vorn setzte und ihre Hände ausstreckte, um die Uniform des Älteren zu richten und einen seiner Orden ein Stück nach rechts zu schieben, damit sie gerade saßen. "Und ich werde eine brave Tochter sein und kaum ein Glas Alkohol anrühren ... zumindest solange es kein russischer Wodka ist, den die eh nicht haben werden", neckte sie ihn lediglich leise und atmete noch einmal tief durch, bevor sie einen Schritt zurück machte und ihm zunickte. Jetzt oder nie. Wenn sie jetzt nicht gehen würden, dann würde sie vermutlich endgültig hier bleiben und sich in ihr Quartier verziehen.
"Bereit."

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