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 Moskau, Russland

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Der Erzähler
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BeitragThema: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 8:50 am

Moskau, Russland Basilius-Kathedrale-Russland-Moskau
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Natalee Lewis
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 9:11 am

Eisige Kälte zog ihr um die Nase und ließ sie fröstelnd die Hände tiefer in die Tasche ihrer dicken Winterjacke schieben, die ihr allerdings noch immer nur bedingt dabei half, die Kälte vollkommen von sich fern zu halten während sie ein paar Schritte nach vorn machte, nur um gleich die Befürchtung zu haben, sie würde in dem Schnee versinken, der überall die engen Wege bedeckte und ein Weiterkommen erschwerte. Sie hatte Oleg hierher gebracht und ihm die Augen verbunden, bevor sie überhaupt die Erde angesteuert hatten - Richard war derjenige gewesen, der ihr geholfen hatte, alles vorzubereiten, nachdem sie den Soldaten über einige Stunden lang beredet hatte, bevor er klein bei gegeben hatte, weil er hatte Schlaf finden wollen. Mit dem Schlaf war es allerdings ohnehin so gut wie vorbei gewesen, denn als sie fertig gewesen waren mit der Planung, war es bereits hell geworden und die Sonne war auf der Citadel aufgegangen - ihr war gerade genug Zeit genug geblieben, um ein paar dicke Kleider in einem der Shops zu kaufen und die in dem Shuttle zu verstecken, das Oleg, Richard und sie wenig später betreten hatten.
Stunden später erst waren sie auf der Erde mitten in tiefem Schnee gelandet und Natalee hatte ihre Entscheidung zum ersten Mal bereut, als sie die Minusgrade gespürt hatte, die hier herrschten und die ihr trotz der Kleidung durch Mark und Bein drangen. Sie hatte Kälte seit jeher gehasst, hatte sich schon immer wesentlich lieber in der Sonne aufgehalten, selbst wenn es das heiße Wetter Tuchankas sein sollte und sie Dreschschlunde besiegen musste. Aber das hier war wichtig gewesen, vor allem nachdem sie Oleg während der letzten Wochen ein wenig besser kennen gelernt und bemerkt hatte, wie lange er schon nicht mehr hier war. Sie hatte absichtlich das Heimatdorf des Älteren ausgesucht, zu dem sie ihn gebracht hatte und mit einigen wenigen Schritten kehrte sie wieder zu Oleg zurück und streckte sich nach oben, um ihm die improvisierte Augenbinde abzunehmen und ein Lächeln auf ihr Gesicht zu bringen.
"Wir sind da", sagte sie leise, als sie die Augenbinde zur Seite zog und einen Schritt zurück machte, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich überhaupt erst einmal zu orientieren, während sie gespannt darauf wartete, wie er darauf reagieren würde und sich jedes weitere Wort verbiss, selbst wenn ihr das momentan noch schwer fiel. Es gab so viel, was sie ihm sagen wollte - sie wollte ihm erklären, warum sie ihn hierher gebracht hatte und warum sie es ihm nicht hatte sagen können, aber momentan war es sinnvoller die Umgebung auf ihn wirken zu lassen.
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Oleg Petrovsky
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 9:22 am

Oleg blinzelte zuerst, während ihm die nur all zu bekannte Kälte aus Kindertagen durch die Kleidung kroch und ihn leise ins Fleisch stach, wenngleich dies auch nunmehr ein angenehmer Schmerz war, denn eine tatsächliche Pein. Er war schon seit über vierzig Jahren nicht mehr hier gewesen, hatte mit sechzehn Jahren dieses Dorf verlassen und dann war dann erst wieder kurze Zeit später mit zweiundzwanzig einmal hier gewesen um sich von alle dem zu verabschieden, ehe er sich der Allianz angeschlossen hatte.
Er fuhr sich über den dunklen Bart, schob noch einmal die Fellmütze zurecht und lächelte ein breites, ehrliches Lächeln welches sich über sein ganzes Gesicht zog. "Natalee... das ist..." er rieb sich die Hände, lachte. "Ziemlich kalt. Wie zur Hölle, ich hätte die alten Häuser doch selbst nicht mehr gefunden.. wie hast du?" seine Augen leuchteten, als er zu einer alten Hütte deutete, in welcher Holz aufgebahrt wurde. "Da habe ich mir mit acht den Arm gebrochen! Ich bin aufs Dach geklettert um Äpfel von einem daneben stehenden Baum zu klauen und bin durch die Schindeln gerasselt. Das war nicht schlimm - der alte Purnik, dem der Schuppen gehörte war so erbost, dass er mir mit seinem Geshtock den Arm gebrochen hat!"
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Natalee Lewis
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 9:33 am

"Ich hab die ganze Nacht gemeinsam mit Richard dran gesessen, um das alles hier zu planen und die warmen Sachen zu kaufen - was dieses kleine Dörfchen hier angeht - ich hab im Extranet nachgesehen und da alles gefunden, was ich gebraucht hab", erklärte Natalee während die Jüngere langsam neben ihn trat und ihren Blick noch einmal über die einfachen Häuser wandern ließ, die hier nebeneinander standen und von denen das seltsame Gefühl von Heimat auch durch ihre Adern rann und ein warmes Gefühl in ihr aufsteigen ließ, das sie selbst nicht genau beschreiben konnte. Sie war niemals hier gewesen, war niemals in Russland gewesen, geschweige denn in einem kleinen Dorf wie diesem hier, aber dennoch - alles hier wirkte, als wäre es in der Zeit stehen geblieben und als wäre der technologische Wandel der Großstädte an diesem Dorf einfach vorüber gegangen, ohne dass es etwas davon bemerkt hatte. Die Menschen hier hackten noch Holz an einer Ecke, um ihren Kamin damit zu befeuern, aus den alten Schornsteinen stieg schwarzer Rauch in den Himmel hinauf und aus einem halb geöffneten Fenster drang weißer Dampf zu ihnen hinüber, der den Geruch von gebratenem Fleisch und Kartoffeln trug.
"Und was den Grund angeht, warum ich dich eigentlich hierher geschleift habe ...", begann sie dann und schielte zu ihm hinauf ehe sie ein schmales, fröhliches Lächeln folgen ließ, das auch ihre Augen erhellte. "Du hast gesagt, du warst seit Ewigkeiten nicht mehr hier und hast die Leute hier besucht. Über den gesamten Dienst auf dem Schiff, die ganze Verantwortung über deine Männer und dem, was Cerberus noch alles vor hat und erreichen will, dem ganzen Ärger mit mir ... naja ... wenn wir so viel um die Ohren haben, dann vergessen wir ab und an, wer wir eigentlich sind und woher wir eigentlich kommen und genau das will ich nicht", erklärte sie und rieb noch einmal ihre kalten Finger aneinander, den kurzen Moment nutzend, um ihre eigenen Gedanken noch einmal zu ordnen, bevor sie selbige in Worte fassen konnte.
"Ich will nicht, dass du vielleicht einmal vergisst, wie das Leben hier ist. Admiral zu sein ist nur ein Job, aber - und das darfst du wirklich nicht vergessen - du bist noch immer ein ganz normaler Mensch unter der Uniform, der Rüstung und den ganzen Orden. Daran wollte ich dich nur erinnern."
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Oleg Petrovsky
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 9:50 am

"Das... danke" meinte Oleg ernst und nickte langsam, während er der anderen seine große Hand auf die Mütze der kleineren legte und ihren Kopf somit leicht hinunter drückte. "ich glaube du hast recht. Manchmal ist es wichtig, sich zu erinnern" erklärte er leise, während er zusammen mit ihr die verschneite Straße entlang marschierte. Es war Herbst, aber hie im Norden Russlands bedeutete dies bereits schon hohen Schnee und während sie die kleinen Wege entlang Schritten sah Oleg immer wieder bedeutende Orte seiner Jugend.
Schließlich blieb er an einem Haus am Ende der Straße stehen, betrachtete dies eine ganze Weile, während er langsam zu dem Haus hintrat, sich die Tür ansah und klopfte. Doch statt einer Antwort glitt die Tür knarzend auf und Oleg betrat langsam das Haus, wies Natalee an ihm zu folgen. Innen war es fast komplett leer. Nur Staub, Dreck und einige alte Herbstblätter lagen auf dem Boden. Einige Schränke waren mit einstmal weißen Laken abgedeckt, welche mittlerweile Grau und von Motten zerfressen waren. Langsam betrat er die alte Holztreppe, welche bedrohlich knarzte, aber hielt. Er betrat das obere Stockwerk, glitt durch die Gänge als würde er sich auskennen und blieb vor einer alten, weißen Tür stehen von der die Farbe abblätterte. Langsam stieß er sie auf und betrat ein altes Zimmer. Das Fenster war gesprungen und kaputt, etwas Schnee lag unter dem Fenstersims und langsam beugte sich Oleg vorne über, strich den Schnee zur Seite und hob ein altes, aus Holz geschnitzte Spielzeugwaffe auf.
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 10:03 am

Ein wenig stolz auf sich selbst und darüber, dass alles wirklich so gut funktioniert hatte, war sie ihm durch die verschneiten Gassen gefolgt, hatte sich darum bemüht nur die Schneise zu benutzen, die Oleg sowieso schon in dem hohen Schnee hinterlassen hatte, um nicht in frischem Schnee vollkommen zu versinken und als er schließlich zielsicher auf eines der Häuse zugesteuert hatte, hatte sie sich ein wenig zurück fallen lassen. Er brauchte seine Zeit, um sich mit der Szenerie wieder vertraut zu machen, brauchte seine Zeit um den Wehmut vergangener Jahre zu überwinden und diese Zeit wollte sie ihm ganz bewusst auch lassen, wenngleich sie sich auch darum bemühte nicht vollkommen zurück zu fallen. Der Schimmer in seinen Augen und das Lächeln auf seinem Gesicht, das zum ersten Mal seit sie ihn kannte, wirklich ehrlich und fröhlich gewesen war, hatten ihr bewiesen, dass es die richtige Entscheidung war, hierher zu kommen und diesen Ausflug zu machen, ganz gleich wie viele Strapazen er wirklich verursacht hatte. Sie hatte am gestrigen Abend nur eine kurze Nachricht an das Schiff weiter geleitet, in welchem sie sich dafür entschuldigt hatte, dass sie Oleg mitgeschleppt hatte und dass sie spätestens am nächsten Abend wieder zurück sein würden - bisher war darauf noch keine Antwort erfolgt und im Stillen hoffte Natalee darauf, dass es niemand ihm zu Lasten legen würde.
Leise folgte sie ihm in das Haus hinein und ließ ihren Blick über die abgedeckten Möbel wandern, die hier umher standen und auf denen sich neben all dem Schnee auch der Staub der Jahrzehnte abgelegt hatte. Mit einem stillen Lächeln auf den Lippen schob sie ein paar der Laken zur Seite und ihr Blick fiel auf eines der Bilder, die mit zersprungenem Rahmen in einem der großen Regale standen. Behutsam streckte sie die Finger danach aus und wischte mit dem Stoff der Handschuhe den dünnen, fast gefrorenen Wasserfilm zur Seite, nur um dahinter die lächelnden Gesichter einer Familie zu entdecken, die zu einer Kamera zu sehen schienen. Hinter ihnen lag das Dorf, damals offensichtlich noch bewohnter als es jetzt der Fall war, aber noch immer stieg der Rauch in den blauen Himmel hinauf und noch immer sahen die Häuser damals genauso aus, wie die, durch deren Reihen Oleg und sie jetzt gegangen waren. Kopfschüttelnd wandte sie sich herum und trat dann die morschen Stufen hinauf, wo sie die Fußspuren des Älteren im Staub entdecken konnte und betrat schließlich leise hinter ihm das Zimmer, in dem er mit einer Spielzeugwaffe stand und versonnen für sich selbst lächelte.
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 10:11 am

"Die hat mein Vater mir geschnitzt" erklärte Oleg leise und hielt die kleine Waffe in die Höhe, welche zerbrechlich in seinen großen Händen wirkte. "Er hat mir immer Geschichten von meinem Großvater erzählt, der im Krieg gefallen ist. Einer der Generäle hatte einen absolut wahnsinnigen Schlachtplan - er hat seine Leute sehenden Auges in den Tod geschickt... ich glaube, das war der Moment in dem mir klar war, was ich einmal tun würde. Kriege würde es immer geben, hat mir mein Vater gesagt. Die Frage sei nur, wer die Männer führt. Es sei wichtig, die eigenen Männer wieder nach Hause zu bringen. Das sei man den Familien und Mütterchen Russland schuldig" erklärte er ihr leise und sah auf die kleine Pistole wie auf einen Schatz.
"Letztlich haben ihn ein paar Raufbolde in der Bar überfallen - waren irgendwelche durchreisenden. Haben Ärger gemacht und mein Vater wollte sie aufhalten. Sie haben ihn Besinnungslos geprügelt und mehrfach auf den Schädel getreten. Danach war er nie wieder der selbe und... er hats nicht mehr lange gemacht"
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 10:21 am

Ein leidliches Geräusch war Natalees einzige Antwort auf die Geschichte ehe sie betroffen die Augen niederschlug und sich einmal mehr fragte, ob das letzten Endes das Schicksal der ruhmreichen Männer und Frauen war, das sie erwartete, wenn sie Kriege gewonnen hatten. Es war ein kläglicher Lohn für einen Mann, der sein ganzes Leben dem Krieg gewidmet hatte - dem gewidmet hatte, was richtig und gut war und dem seine Männer und deren Familien immer am Wichtigsten gewesen waren. Es war ein Schande und es war absolut nicht richtig - es durfte so einfach nicht weitergehen, das durfte nicht noch einmal passieren, die Menschen mussten in Sicherheit sein, mussten wissen, dass es jemanden gab, auf den sie sich verlassen konnten und genau dieser jemand war jemand wie Oleg. Jemand, der all seine Ideale niemals vergessen hatte und der noch immer an alten Richtlinien festhielt, die niemals ihre Gültigkeit verloren hatten - er wollte den Menschen helfen, wollte für sie ein Ansprechpartner sein und ihnen soweit helfen, wie es eben nur in seiner Macht lag. Es war das Richtige, was er tat und einmal mehr war Natalee dankbar dafür, dass er auch für sie die Verantwortung übernommen hatte und sie jetzt auf den richtigen Weg brachte.
Sacht streckte sie die Hand aus und legte sie auf die seine, die noch immer das hölzerne Spielzeuggewehr umschlossen hielt, als wäre es sein größter Schatz. Es war seltsam, dass sie einen Stich in ihrem Herzen fühlte, wenn sie jetzt die Geschichte hörte und sie mochte sich nicht vorstellen, wie es ihm damals als Junge gegangen war, als er den Vater verloren hatte, aber es hätte nichts besser gemacht, wenn sie jetzt ausgedrückt hätte, wie unglaublich leid ihr all das tat und dass es nicht das Richtige gewesen war. Dass sein Vater es nicht verdient hatte, so behandelt zu werden und sie hoffte, dass er diejenigen gefunden hatte, die ihm das angetan hatten. Es gab ein altes Sprichwort, das ihr seit jeher im Gedächtnis geblieben war und das hier auch einmal mehr seine Gültigkeit bewies - Auge um Auge und die ganze Welt wird blind sein. Rache änderte nichts, es brachte keine Menschen zurück ins Leben und letzten Endes fühlte man sich danach nicht einmal besser, denn die Leere über den Verlust blieb nun einmal. So blickte sie nur erneut hinauf zu Oleg und musterte sein Gesicht noch einmal ehe sie zu ihren einzigen leisen Worten ansetzte "Ich bin mir sicher, dass dein Vater auf dich achtet und stolz ist, so einen Sohn zu haben."
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 10:37 am

"Ich denke schon" meinte Oleg leise und legte die Pistole langsam wieder auf den Boden. Manche Dinge blieben besser dort wo sie hingehörten. Und manche Erinnerungen, waren ebenfalls gut im Unterbewußtsein aufgehoben, wo sie prägten ohne zu quälen.
"Danke, dass du mit mir hergekommen bist" meinte er leise, während er den Blick hob und Natalee mit seinen dunklen, beinahe schwarzen Augen ansah. Er war nie ein rührseliger Mensch gewesen und gerade Natalees Anwesenheit sprach seine Emotionale Seite an - eine Seite, mit der er nie gut klar gekommen war und mit der er auch noch immer haderte. Er wollte gerne ausdrücken wie viel es ihm bedeutete, aber... er konnte nicht und vielleicht... vielleicht war es auch besser so.
Er räusperte sich, fuhr sich mit der riesigen Hand durch den Stiernacken und sah durch das Fenster, von wo aus man mehrere hundert Meter entfernt das Shuttle sehen konnte.
"Aber wenn wir sowieso schon hier sind - könnten wir auch gleich Moskau besuchen"
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 10:49 am

"Nicht dafür", wehrte Natalee lediglich kopfschüttelnd ab und ließ noch einmal ihren Blick durch das kleine Zimmer wandern, auf dessen Boden noch die alte Spielzeugwaffe lag und unschuldig das helle Licht der Sonne, das von draußen durch die zerbrochenen Fensterscheiben hinein fiel, widerspiegelte. Er brauchte nicht zu sagen, was es ihm bedeutete und wie sehr ihn das hier dennoch mitnahm, auch wenn er davon kaum etwas nach außen hin äußerte - sie sah es ihm inzwischen an und wenngleich sie ihn auch nur hatte erinnern wollen, was wirklich wichtig war, so bedauerte sie es doch, dass sie dabei auch noch dafür gesorgt hatte, dass er sich an die unschönen Seiten seiner Kindheit und den Schmerz wieder hatte erinnern müssen, aber vielleicht gehörte genau das dazu, um zu lernen.
Sie selbst hatte während der Simulation so viel Schmerz ertragen müssen, so viele Wesen verlieren müssen, die ihr am Herzen gelegen hatten, dass sie sich geschworen hatte, es nie wieder geschehen zu lassen - sie war an diesem Verlust gewachsen und die Toten, die auf sie hinab geblickt hatten, hatten sie seither immer beschützt und darauf geachtet, dass sie den Weg nicht verlor, den sie ging. Sie alle waren nur Abbilder real existierender Menschen gewesen, keiner von ihnen hatte wirklich existiert, aber das hatte die Botschaft nicht weniger wichtig gemacht. Es waren Dinge, die ihre Sicht auf die Welt verändert hatten und die ihr auch jetzt dabei halfen, mit Situationen besser zurecht zu kommen - Dinge, die sie auch Oleg näher bringen wollte, auch wenn sie glaubte, dass er sie schon längst kannte.
So blieb ihr jedoch nicht anderes übrig als langsam das Zimmer zu verlassen und die Treppen wieder hinab zu gehen, die sie zuvor Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit getragen hatten und die etwas ganz eigenes aus der Stimmung gemacht hatte - etwas, was sie ganz und gar nicht erwartet hatte, als sie gemeinsam diese Reise angetreten waren. Noch einmal durchlief sie die engen Gänge, die zwischen den abgedeckten Möbeln gebaut waren und streckte ihre Hand erneut nach dem kleinen Foto aus, nahm es dieses Mal behutsam auf ehe sie zurück zu Oleg kehrte und es ihm mit einem sanften Nicken in die Hand drückte. Sie brauchte hier kein Wort zu sagen - er würde es verstehen, dessen war sie sich sicher und noch während er im Raum stehen blieb, trat sie bereits zur Tür und öffnete selbige.
Erneut blies ihr der kalte Wind der russischen Landschaft um die Nase und brachte sie dazu die Augen für einen kurzen Moment zu schließen, um tief einzuatmen. Es würde besser werden - sie würden etwas erreichen, sie würden dafür sorgen, dass es den Menschen besser ging. Es musste endlich anfangen. Als sich Oleg auch nach wenigen Sekunden nicht bewegte, wandte sie sich noch einmal über die Schulter zurück und lächelte weich.
"Lass uns gehen ... Dad."
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Oleg Petrovsky
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BeitragThema: Re: Moskau, Russland   Moskau, Russland EmptyDo Okt 31, 2013 11:04 am

"Ich war auch wirklich schon ewig nicht mehr hier" sinnierte Oleg, während er zusammen mit Natalee über den Roten Platz marschierte und der Wind noch immer wie das ewige Eis durch seine Kleidung zu dringen drohte. Er unterdrückte ein Gähnen, da er befürchtete, dass sonst seine Zunge gefrieren könnte. Er genoss den kalten, schneidenden Wind insgeheim jedoch. Sein Vater war als er ein Kind gewesen war einmal im Jahr nach Moskau gefahren und später hatte Oleg hier studiert und die Offiziersakademie besucht. Er besah sich die blinkenden Lichter, welche sie von überall beleuchteten und alles in allem bereits jetzt schon eine beinahe weihnachtliche Stimmung verbreiteten. Der Kreml wurde bereits stark angeleuchtet und fungierte als Sinnbild der Macht, welche sich Russland noch immer zugestand, wenngleich Oleg durchaus wusste, dass ein Wort von ihm als Vertreter von Cerberus dafür sorgen konnte, dass ein neuer Präsident eingesetzt wurde. Aber er wollte nun nicht über die Arbeit nachdenken.

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