Time Square

Nathan fühlte sich beinahe erschlagen von all den Eindrücken, den Farben, den Geräuschen und vor allem der Geruch. Es war ein kühler, frischer Herbstmorgen, Halloween rückte näher und überall am Timesquare schien man sich bereits darauf vorzubereiten, wenngleich es auch noch eine gute Woche hin war bis die Nacht der Geister anbrach. Überall waren Halloween-Merchandise kram zu sehen, Kostüme wurden in den Schaufenstern beworben, welche von klassischen Horrorgestalten, über schlecht dargestellte Batarianer und Vorcha bis hin zu verdammt teuren Halsketten, welche Nathan noch kannte, welche jedoch nur ein einziges Gesicht einprogrammiert hatten, welches entweder ein früherer Präsident oder eine Horrorgestalt zu sein schien, welche Nathan nicht kannte jedoch ziemlich neu wirkte, wenn er sich die Kinoplakate ansah, an welchen er vorbei kam und welche ebenso jenes Monstrum zeigten. Er kam kurz auf die Schnapsidee Natalee ein übergroßes Kostüm in Form eines Kroganers zu schenken, verwarf diesen jedoch wieder als er sich bildhaft vorstellte wie Natalee auf diesen "Scherz" reagieren würde.
"Der hier sieht doch ganz gut aus" meinte er und zeigte zu einem Store von Tom Tailor.

"Klar." Mit einem kurzen Schwenk waren die drei in dem riesigen Geschäft angelangt, welches drei ganze Stockwerke fasste. "Ach du Scheiße." Er hatte sich bisher aus den Großstadt - Shoppingmeilen zurück gehalten und spätestens jetzt wusste er, warum. Die schiere Fülle an Kleidung erschlug ihn fast im ersten Moment, die Schränke verliefen bis zur Decke und jedem zweiten Meter konnte man Greifhaken oder kleine Leitern erkennen, um an eben jene Kleidung zu kommen. "Ich glaube fast wir sollten uns irgendwo einen Modeschwulen suchen, die lungern doch in solchen Ecken wie Fliegen um Obst oder?" Als er die ersten paar Schritte durch die Reihen machte war er überrascht, wie wertig doch Kleidung aussehen konnte wenn sie noch frisch aus dem Laden kam. Sein gesamter Kleiderschrank passte wenn er ehrlich war in eine Reisetasche. Meist war es seine Einsatz oder die normale Militäruniform die er trug, selbst im Krankenhaus hatte er die normale weiße, gestellte Kleidung genutzt die man ihm zur Verfügung gestellt hatte. "Gut ... ich würd sagen wir haben einiges an Arbeit vor uns." 
Es war schwer Nathan's Kleidungsstil einzuschätzen, zumal der andere gerade nicht einmal seine eigene Garderobe trug. "Also, ich denk das wichtigste ist das wir dir erst einmal ein paar dicke Jacken besorgen. Wärmer wird's in nächster Zeit nämlich nicht."

"Mhm" meinte Nathan und sah sich seufzend in dem großen Laden um. Was brauchte er denn alles? Pullover, Unterwäsche, einige Jacken, Schuhe, Hemden, Hosen, Wechselkleidung, Accesoires. Ein wahres Sammelsorium an Gegenständen und plötlich stellte sich Nathan zum ersten Mal, seit er in dieser verrückten und andersartigen Welt erwacht war die Frage, was wohl mit seinen eigenen Sachen, die er sicherlich mal besessen haben musste geschehen war. Irgendwo musste Cerberus ja die Kleidung aufbewahrt haben. Ebenso fragte er sich, wo er gewohnt hatte. Und abgesehen davon - er hatte ja offensichtlich ein Jahr für Cerberus gearbeitet. Aber auf welches Konto war all dies Geld denn nun überwiesen worden? Es brachte nichts darüber nachzudenken, beschloss er und sah schließlich erneut über die Lange Reihe an Kleidung, welche an dutzenden Stangen durch den ganzen Laden gespannt worden waren. Wie ein verkappter Indianer Jones auf der Suche nach Wollmänteln kämpfte er sich zusammen mit Richard durch das Dickicht an Hemden, Shirts und Hosen, ehe sie schließlich in der WInterabteilung ankamen. Dort griff Nathan nach einem kurzen Mantel welcher kaum über die Hüfte ging und einen breiten Kragen besaß, hielt sich diesen vor den Körper und sah Richard fragend an.

"Ähm .. ja? Klar?" Erwiderte Richard Achselzuckend, ehe er sich eine braunfarbene Lederjacke schnappe, ehe er diese ebenfalls Nathan zuwarf. "Okay also eine lassen wir dann doch weg, irgendwelche Flickenjeans oder alles andere, was in irgend einer Art und Weise diese seltsamen verbrauchten Modelock hat. wenn du sowas willst kannst du dir auch gern meine Klamotte schnappen." Er schob seine Hände zwischen zwei Berge von Jeans, ehe er zwei davon hervor holte, samt passendem Gürtel. Alles bisher gesammelte legte er einfach auf einen kleinen Tisch neben sich, wobei sich schon nach kurzem dort die Kleidung stapelte. "Okay also ... ich denk wegen nem' Anzug schauen wir nachher noch, damit wir das wenigstens einigermaßen getrennt haben. Wie ist's bei Schuhen? Ganz normale Herren Latschen oder Sneaker?" In gewisser Weise erinnerte das große Geschäft an eine Art Basar, nur das niemand ständig irgend ein Gammelfleisch in die Höhe hielt und "Kebab, Kebab!" schrie. Immer wieder drehte er seinen Kopf kurz über seine Schulter um zu prüfen, ob er Nathan nach wie vor sah. Bereits beim eintreten hatte er alle toten Winkel geprüft und glücklicherweise festgestellt, das sie durch die zahlreichen Hohen Regale relativ sicher waren. 
Er griff sich, noch bevor Nathan irgendetwas sagen konnte einfach ein paar klassicher Nikes, sowie ein paar schwarze Herrenschuhe, die ein wenig an die alte Arbeitermode erinnerten, ehe er beide auf den großen Stapel packte.

Nathan sah seufzend zu dem riesigen Berg an Klamotten, welche sich wie ein Unheil verkündender Götze vor ihm auftat und knirschte mit den Zähnen. Er mochte es gut angezogen zu sein, hatte gern einige hübsche Klamotten im Schrank, aber Einkaufen? Er hasste es und er hatte es schon immer gehasst. Die schiere Auswahl an Kleidern, gut aussehende Stücke die einem gefielen, die jedoch - wie man Zähneknirschend zugeben musste - an einem selbst einfach nur scheiße aussahen und zu guter letzt die dutzenden anderen einkaufenden. Er mochte Menschen, aber wenn es darum ging die kapitalistischen Bedürfnisse zu befriedigen, wurden die meisten zu gewissenlosen Tieren, welche nur Besitz und Schnäppchen sahen und deren Schlachtruf "Sommerschlussverkauf" lautete. Er kratzte sich über die stoppeln an seiner Wange und bürdete sich die Last der dutzenden Kleidungen auf, ehe er sich zu den Umkleiden begab. Er war gerade dort angekommen als er einen riesigen Haufen Kleidung sah, welcher sich wie hypnotisch von alleine auf ihn zuzubewegen schien. Erst auf dem zweiten Blick wurde klar, dass Alex es war die diese Ungetüm vor sich her schleppte und schließlich auf Nathans Arme wuchtete. "Das ist doch ein Scherz"

"Du könntest schon längst die ersten Kleider anhaben, statt hier zu nölen", schallte Alexandra ihn lediglich und hob die Augenbrauen noch einmal ehe sie eine auffordernde Kopfbewegung folgen ließ und sich dann demonstrativ auf einen der Stühle sinken ließ, die vor den Umkleidekabinen aufgereiht worden waren. Während die beiden Männer noch darüber philosophiert hatten, was Nathan denn eventuell anziehen wollte und was ihm vielleicht noch alles stehen könnte, hatte sie sich selbstständig auf die Suche begeben und war in Gedanken noch einmal die Dossiers durchgegangen, die sie vor der Mission erhalten hatte und die genug Informationen geliefert hatten, als dass sie nun mit ihrer Suche erfolgreich hätte werden können. Richard war bei ihm und war bewaffnet, sie waren in einem großen Shop - einstweilen musste sie sich keine Gedanken darüber machen, dass er angegriffen werden konnte und so hatte Alexandra sich eine der jungen Verkäuferinnen geschnappt, die hier herum standen und gerade dabei waren, Ware wieder zusammen zu legen, hatte einer von ihnen ein Bild von Nathan gezeigt und hatte ihr gesagt, dass sie Kleidung für ihn brauchten und dass es gleichgültig war, wie viel es kosten würde und wie viel Masse es sein würde. Die junge Frau, die kaum älter als sie selbst war, hatte sie irritiert angesehen und war dann zwischen den Regalen verschwunden, hinter denen sie immer wieder hervor kam, nur um Alexandra die nächsten Sachen in die Hände zu drücken - eben jene Menge an Kleidern, die sie jetzt auch Nathan in die Finger gedrückt hatte.
"Na los, Richie, setz dich her und warte ab, was da alles rauskommen wird. Die Größen müssten im übrigen stimmen, Nathan, ich hab sie mit den Dossiers abgeglichen, die wir gekriegt haben", schickte sie noch hinterher und lächelte für sich selbst noch einmal, ganz bewusst die Andeutung auf seine vorherigen Worte im Central Park machend während sie die Beine übereinander schlug und einen Kaffee von einer der Verkäuferinnen dankbar annahm, der ihnen gebracht worden war. Eigentlich war das hier ein sehr entspannter Job - ihr Vater passte auf das Projekt auf, Richard und sie hatten die Aufgabe übernommen, Nathan einzukleiden und dafür zu sorgen, dass die beiden ein ganz gewöhnliches Leben würden führen können, während sie sogar Zeit hatte, in New York shoppen zu gehen. Für eine Agentin war das hier definitiv einer der leichtesten Jobs.

"Nur wenn du endlich mit dem verdammten Richie aufhörst." Erwiderte er mit einem leichten Schmunzeln, ehe er sich schließlich geschlagen gab und sich auf einen der Stühle niedersinken lies. Vielleicht sollte er selbst auch einmal... nein, nein er hatte alles wichtige und dies hier war noch immer ein Auftrag ,er hatte genug Kleidung um damit über die Runden zu kommen. Er hatte sie bereits jahrelang und sie hatten ihm bisher immer gut gedient, warum jetzt also etwas ändern? "Na Dann Miss Klumm, lauf mal auf dem Steg." Er lies sich ein Stück weit zurück sinken, ehe er beide Hände ineinander verschränkte und darauf wartete das Nathan die ersten paar Kleidungsstücke anzog. Bei den Gedanken daran, das sie auch noch etwas für Natalee finden mussten, graute es ihm, zumal Frauen weitaus schlimmer waren was dies betraf. Allein die ganzen Unterschiede bei den Schuhen... gefolgt von der ewig langen Liste an möglichen Kombinationen. Es war manchmal ganz angenehm ein Sigle Leben zu führen, denn so umging er solcherlei Dinge. Er musste sich für nichts entschuldigen wenn er irgendwann einmal den Abwasch vergaß oder spät nach Hause nahm, er konnte vor dem Fernseher einnicken oder aber die Nacht gänzlich in irgend einer Baar verbringen, wobei dies bei diesem Job hier nicht drin war. 
Auch wenn es sich noch so verführerisch anfühlte, dies hier war nicht privat. Doch trotz allem entspannter als alles ,was er bisher erlebt hatte. "Hey sieht doch gut aus. Jetzt musst du nur noch die Kapuze ordentlichen machen - genau." Als sein Blick zu den Schuhen ging, verzog er jedoch kurz den Mund. "Bei Sneakern gehören die Schnürsenkel immer versteckt. Immer, glaub mir."

"Sorry Mister Lagerfeld, ich habs ja nur kurz übergeworfen" meinte Nathan und verdrehte entnervt die Augen ob der ewigen Verbesserungsgewohnheiten des anderen. Richard schien es nicht zu ertragen nicht dauernd seine Meinung äußern zu können und diese auch einem breiten, gierigen Volk unterbreiten zu können, welches auf nichts sehnlicher wartete als auf seine Weisheiten. "So, besser?" fragte er und lächelte. Denn trotz allem meinte es Richard ja nur gut mit ihm und er wollte es sich nicht mit dem einzigen Kerl verscherzen, der ihm in dieser verrückten Welt voller Männerschmuck, Sonnenbrillen, Uhren und Gürtel beiseite stand. Ihnen gegenüber stand Alex, Frau, Agentin und Modebewusstes Wesen, welche mit Fachbegriffen und Schuhen um sich warf als gäbe es kein Morgen, während er - Nathan - und sein Kriegskamerad nichts weiter tun konnten als sich im Schützengraben zu verstecken und es auszusitzen. Seltsamerweise kam Nathan mit einem mal der Gedanke an den Vietnamkrieg und wie viele gebrochene Männer er zurück gelassen hatte und kurz - ganz kurz - dachte er darüber nach, ob er ebenso stammelnd und sabbernd zurück kommen würde.

"Mh ... die Schuhe gehen gar nicht. Du siehst damit aus, wie ein verkappter Läufer, der kurzfristig einen Termin fürs Vorstellungsgespräch gekriegt hat. Den Rest find ich gut. Wenn du da wieder reingehst, gib das Zeug schon mal her - Richie kann das schon mal bezahlen gehen, während wir die nächsten Kombinationen durchgehen. Im Übrigen hab ich schon den Wagen geordert, damit der das Zeug in den Kofferraum laden kann und wir nicht so überladen in den nächsten Laden müssen", ließ Alexandra verlauten als sie die Kaffeetasse ein Stück weit zur Seite gestellt hatte und ihren Blick noch einmal kundig über den anderen wandern ließ. Es wurde allmählich besser, aber sie würden so oder so definitiv nicht an einem Besuch bei einem der Friseure vorbei kommen, allein schon um Nathan wieder menschlich aussehen zu lassen und die Spuren der letzten Tage von seinem Gesicht verschwinden zu lassen, die sich in Form von schlecht frisierten Haaren, tiefen Augenringen und Dreitagebart bemerkbar machten.
"Los!", scheuchte sie ihn wieder in die Kabine und stellte ihre Kaffeetasse neben sich auf einem kleinen Tisch ab ehe sie sich wieder erhob und ihm wenig später die Kleider abnahm, als er seinen Arm hinter dem Vorhang heraus streckte. Seufzend ließ Alexandra ihren Blick kurz hinüber zu den Preisetiketten wandern, die daran befestigt waren und fragte sich im Stillen, wann Cerberus wohl dicht machen würde und wie hoch das Limit für die Kreditkarte war, die man ihnen gegeben hatte - vielleicht würde es ja gar keines geben. Wenn sie dafür sorgen sollten, dass die beiden sich in der Gesellschaft einfanden und auch zu der Umgebung passten, in welcher das Apartment lag, dann würde es alles andere als billig werden, aber andererseits ... Cerberus hatte 32 Milliarden Credits ausgegeben, um die beiden überhaupt hierher zu bringen und noch einmal einige Tausende Credits, um für Apartment und Sicherheit zu bezahlen und das über Monate hinweg. Die beiden schienen das in jedem Fall wert zu sein.
Mit einem kurzen schmalen Grinsen zückte Alexandra die Creditkarte aus ihrer Geldbörse und hielt selbige Richard hin, mit der anderen Hand die Kleider festhaltend, die Nathan ihr gereicht hatte und welche sie mit einigen kurzen Bewegungen ordentlich zusammen gelegt hatte. "Auf - wenn wir nachher mit allem gleichzeitig an die Kasse gehen, werden uns die Kassiererinnen hassen, also machen wir das eben in kleineren Abständen und da jemand hier bleiben muss ... gehst du eben bezahlen."

"O - kay." Meinte er im ersten Moment vollkommen überrumpelt, ehe er die Kreditkarte entgegen nahm und kurz darauf zur Kasse stapfte. Er wollte ehrlich gesagt gar nicht wissen wie viel die Klamotten hier kosteten, doch in jedem Falle waren sie wertig und hatten einen Markenmane, beides etwas auf das man normalerweise recht großen Wert legte und wenn man sie schon wieder in das normale Leben bringen wollte, dann auch wirklich mit allen Macken und allen Facetten. Außerdem, sie hatten soweit er wusste kein Limit. "Ich würde gern zahlen." Meinte er zu der jungen Frau an der Kasse, ehe er die Preisschilder auf die Theke legte. "Wäre das alles oder kommt noch etwas?" Fragte sie im freundlichen Tonfall, ehe sie das nussbraune Haar ein Stück weit nach hinten schob. 
"Nein, nein wir zahlen nur einzeln. Da kommt später noch mehr aber wir wollen nicht direkt mit allem herkommen und dann ewig warten." Sie nckte, ehe er sie bei der Kreditkarte beide Augenbrauen zusammen zog und dann verwirrt zu Richard sah, als wolle sie fragen ob dies denn wirklich seine Karte war. "Ähm ... Sir." Fing sie an nachdem sie die Zahlung eingebucht hatte und ihm die Kart zurück gegeben hatte. "Haben sie sich selbst eigentlich schon unsere Schlussverkauf Angebote angesehen, wir haben noch einiges aus der aktuellen Saison im Sortiment und ich denke, ein Mann wie sie braucht auch den dementsprechenden Anstrich." Ein kurzes, eher zögerliches Lachen folgte, während Richard mit der Ansprache vollkommen überfordert war. "Naja, bisher hat der Anstrich gehalten." Die Andere lachte, vielleicht ein wenig übertrieben doch noch immer sympatisch. "Ich zeig ihnen mal was." 
"O - kay?"

Gute fünf Minuten später kam er zusammen mit einem komplett neuen Anzug in den Händen, sowie einer Hose, einem Hemd und einer Jacke zurück. Über seiner Schulter hingen zwei paar Schuhe, die man an den Schnürsenkeln zusammengebunden hatte. "Sagen sie mir wie's ihnen gefällt ja? Ich bin erst einmal wieder an der Kasse." Mit diesen Worten verschwand die junge Frau wieder und fast erstaunt sah er auf den Haufen an Kleidung, der in seinen Händen lag. "Was?" Meinte er schließlich, als Alex ihn fragend ansah.

Alexandra wandte den Blick skeptisch hinüber zu Richard, der auf einmal mit einer komplett neuen Montur hier ankam und im selben Moment begann sie sich zu fragen, ob es nicht doch besser gewesen wäre, wenn sie die Creditkarte bei sich behalten hätte, nachdem man sie ihr auch gegeben und auf ihren Namen ausgestellt hatte, selbst wenn das nur für die Dauer der Mission galt. Sie war diejenige, die in dem Apartment kochte, sie war diejenige, die für die Kleidung der beiden verantwortlich war und im Stillen begann sich Alexandra jetzt zu fragen, was Richard mit der armen Verkäuferin angestellt hatte, dass der nicht einmal aufgefallen war, dass die Creditcard auf eine Frau und nicht etwa auf einen Mann ausgestellt gewesen war. "Sieht so aus, als wärst du heute auch nicht ganz leer ausgegangen, mh?", feixte sie leise und schnappte sich mit einer flinken Handbewegung wieder die Karte zurück, schob sie zurück in ihre Tasche und lehnte sich ein Stück weiter zurück während sie erneut zu der Umkleidekabine sah, hinter der Nathan wohl schon zum Hundertsten Male verschwunden war und hinter deren Vorhand sie inzwischen nur noch vollkommen entnervtes Stöhnen hörte.
"Du siehst inzwischen sogar fast nicht mehr aus wie ein Bettler auf den Straßen, Richie", neckte sie den Soldaten dann noch einmal und schob die Kleider, die sie auf dem zweiten Stuhl neben sich gebunkert hatte, ein Stück weit zur Seite, als wolle sie noch einmal deutlich machen, dass der andere ruhig stehen bleiben konnte. "Aber ich hab gute Nachrichten - wir haben ein bisschen was gefunden, was in jedem Fall für die erste Woche ausreicht. Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten, aber ich glaub das geht schon noch - Nathan wird wohl froh darüber sein, erstmal aus dem Laden hier rauszukommen und was anderes als Kleider zu sehen. Wir könnten in einer Drogerie weitermachen", fuhr sie dann fort und lächelte über das erleichterte Seufzen der beiden Männer ehe sie die inzwischen leer gewordene Kaffeetasse zur Seite schob und die Kleidung aufnahm.
"Na komm, Nathan, zieh dich um - ich geh bezahlen und dann kommen Richard und du einfach zur Kasse oder eben nach draußen."

Erleichternd atmete Nathan aus, als er hörte, dass Alex ihm erlaubte nun endlich Schluss zu machen und den ganzen kladderadatsch, welchen die anderen ihm empfohlen oder gar.... aufgedrängt hatten endlich hier raus tragen zu können. Er sah noch einmal zu Richard und nickte diesem aufmunternd zu. Die neue Kleidung sah besser aus und ließ ihn weniger wirken wie einen abgehalfterten 50er Jahre Detektiv. "Komm schon Casanova, lass Alex das alles hier bezahlen" erklärte er und deutete mit dem Kinn zu dem Klamottenhaufen, welcher mittlerweile fein säuberlich zusammen gelegt neben Alex lag. Indess zog er sich sein eigenes Jackett aus, ehe er sich in die Umkleide zurück zog und dort auch noch die Hose wechselte, welche Alex durch den Vorhang hindurch in Empfang nahm. Nathan betrachtete zum tausendsten Mal am heutigen Tag sein Spiegelbild, immer noch verwundert über einige Narben die ihm fehlten und eigentlich hätten da sein sollen, ehe er auf einmal stocksteif da stand, als ein Gedanke ihn wie ein Blitz durchfuhr. Er zog sich schnell fertig an und stürmte aus der Umkleide, packte Richard am Arm. "Hat sie gerade gesagt, wir gehen noch weiter einkaufen?"

"Ja, das hat sie." Bestätigte Richard, überrascht, ehe er kurz auf den Arm sah den Nathan gerade gepackt hatte. "Hey ganz ruhig das wird jetzt nichts mehr mit Klamotten sein. Nur das Standard Zeug. Zahnbürste, Rasierer und sowas. Ich mein so nett Cerberus auch ist aber die Hygieneartikel haben sie nicht direkt mit in die Schränke gepackt." Als Alex schließlich, zusammen mit einem der Angestellten und mehreren Tüten zurück kam, wirkte es im ersten Moment unnormal wie viel sie gekauft hatten, doch wenn man bedachte das dies zwei komplette Kleiderschränke werden würden, dann wirkte die Anzahl der Kleidungsstücke nicht mehr ganz so erschütternd. Ein wenig zumindest ... 
"Okay, okay vielen Dank." Er nahm dem Mann die tüten ab, ehe er eben jene in den Kofferraum des Autos verfrachtete, das Alex geordert hatte. Es war ein recht breiter Geländewagen, der glücklicherweise einen so großen Kofferraum hatte, das sie trotz all der Tüten noch immer ein wenig Platz für die Kosmetikartikel war. "Wir sollten Natalee den ich auch irgendwas zum Essen mitbringen, mehr als du hat sie ja auch nicht bekommen. Es gibt ein paar Läden die wir auf dem Rückweg kurz ansteuern können, isst sie Sushi?"
Mit einem lauten Poltern schnappte der Kofferraum zu und die drei gingen erneut auf die Straße, ehe man gut dreihundert Meter weiter bereits eine große Werbereklame eines Drogeriemarktes erkennen konnte.

"Ob sie Sushi isst?" echote Nathan und sah den anderen mit einem schiefen Grinsen auf dem Gesicht an. "Sie ernährt sich quasi ausschließlich von dem Zeug" erklärte er dem anderen und stieg ebenfalls in das Auto ein, ehe er die Tür hinter sich schloss. Nathan ließ sich in das weiche Leder des Sessels zurück sinken, schloss die Augen und versuchte nicht weiter über das nachzudenken, was jetzt noch folgen mochte. Unendliche Qualen, gewaltmärsche durch riesige Labyrinthe voller Parfum und Hygieneartikel. Deodorants, Nagellack, Schminke welcher ihn aus gut beleuchteten Regalen anstarrten, reflektiert von tausenden Schminkspiegeln rund um ihn herum.
"Warte mal - bald ist doch Halloween nicht wahr?" hakte er nochmal nach und sah dem anderen in die Augen, welcher neben ihm saß und kurz Gedankenverloren nickte. "Na großartig" seufzte Nathan und vergrub sich tiefer in das weiche Velour-Leder, welches über den Sitz gespannt war. Dann kam ja noch Halloween Schminke, buntes Haarspray, Mastix und falsche Zähne hinzu welche ebenso nervtötend waren wie Zahnschmerzen. "Ich glaub ich lauf zu den Rebellen über" grummelte er entnervt.

"Gut dann wäre das mit dem Essen schon mal geklärt." Die zahlreichen Werbereklamen fügten sich zu einem einzigen, bunten Lichtspiel zusammen welches selbst Richard immer wieder blinzeln lies. Eine derartige Fülle an Lichter war gewöhnungsbedürftig, zumal immer wieder eines der Bilder in eine andere Farbe umschlug. Es war das erste mal das er selbst auf dem Time Square war, er hatte ein paar mal kurz die Stadt besucht, bisher jedoch nie die Gelegenheit genutzt und sich einmal diese Meile angesehen. Es gab hier alles, und damit übertrieb Richard in keinster Art und Weise.  
An jeder Straßenecke waren irgendetwas andere zu sehen, von normalen Modeläden, Beispielsweise den, in dem sie gerade eingekauft hatte, bis hin zu teuren Designerläden vor denen eigenes Security Personal stand, das jeden Besucher er umgehend prüfte. Mehrere kleine oder große Theater, Boutiquen, normale Drogerieläden, eine recht seltsame wirkende Shops, deren Schaufenster nicht genau darauf deuten lies was dort eigentlich verkauft wurde, sogar einen eigenen Tabakladen gab es hier, jedoch verbiss Richard es sich einfach kehrt zu machen und in diesen zu stapfen. 
"Du denkst wir verkleiden uns zu Halloween?" Es war kein Widerspruch, nur hatte er selbst nie etwas derartiges gemacht, weswegen ihm der Gedanke im ersten Moment ein wenig seltsam vorkam. "Also wenn wir irgendwo gute Kostüme bekommen möchten ... dann denke ich hier. Aber alles mit seiner Zeit, erstmal müssen wir durch die ganzen Drogerien durch." Alex hingegen schien das shoppen sogar mit Spaß zu betreiben, auch wenn er und Nathan wohl ein recht schwerer Klotz am Bein sein mussten.

"Okay. Okay. Also ganz im Ernst - ich mach die Sache mit den Klamotten gerne mit. Auch geh ich ohne groß zu Murren in diese Drogerie, kaufe Parfum, Deo und so Zeug. Aber ich werde nicht - ich wiederhole mich, um die Klarheit meiner Worte zu unterstreichen - jetzt schon anfangen Kostüme zu kaufen. Natalee steinigt mich, wenn ich nicht das richtige Kostüm mitbringe. Also das muss sie sich schon selbst aussuchen. Außerdem, wenn sich Mister Young verkleidet wüsste ich nicht mal als was." das Auto hielt mit einem sanften ausrollen an, ehe es nur leise schnurrte und schließlich verstummte. "Schon da, hm?" meinte er und stieg aus, sah noch einmal über die Schulter uns sehnsüchtig zu dem Auto zurück, welches kurz Sinnbild für eine kurze Pause und einen Ruhepol gewesen war. Er öffnete die Türen zu der Drogerie und angenehm warme Luft schlug ihm entgegen, bestimmt gute 28 Grad, ganze fünfzehn Grad wärmer als es draußen gewesen war. Auch der Geruch war sehr dominant. Eine Kaskade aus Gerüchen tausender Parfums, von herb über süßlich schlug ihm entgegen. Moschus und Lavendel trafen ihn beinahe wie ein Faustschlag ins Gesicht und vertrieben die kühle, klare Luft des Time Squares. "Okay Alex, du bist der Captain. Wohin und was tun?"

"Ich nehme mal an wir dürfen uns jetzt durch etliche Regale kämpfen, bis wir irgendwann alles zusammen haben und was auch von der Duftnote her Natalee zusagt." Er erwähnte Nathans bewusst nicht, denn vermutlich würden sie für ihn gerade einmal zwei Minuten brauchen. Was gab es auch groß zu beachten? Sie würden irgendetwas herbes nehmen, vielleicht auch noch etwas was ein wenig süßer Roch, zusammen mit einem Deo und einem Duschbad und fertig war der Einkauf. Bei Frauen allerdings gab es so viel zu beachten das Richard im ersten Moment nicht einmal wusste er wo er eigentlich anfangen sollte. Allein bei dem Make Up war er vollkommen überfordert, er konnte eine Eselsbrücke von Eyeliner zu Eye, also Auge schlagen, doch da hörte es auch auf.
Wofür nun Rusch und das ganze andere Zeug war, war ihm ebenso fremd wie all die verschiedenen Cremes die man zur Nacht, zum Tag, nach dem aufstehen, kurz vorder Nacht, während des Mittagsschlaf, beim Stuhlgang - wann nun auch immer auftragen sollte. Eher fragend ging er deshalb einfach hinter Alex hinterer und nickte immer brav wenn sie irgendetwas besonders toll fand, wobei es wichtig war von Zeit zu Zeit immer wieder besondere Begeisterung zu zeigen um nicht direkt durchblicken zu lassen, dass er keine Ahnung hatte was sie gerade wissen wollte, oder das für ihn fast alle Gerüche relativ gleich rochen. Er selbst hatte keine eine einzige Flasche Rasierwasser, doch selbst diese hatte er seit Monaten nicht mehr angerührt. Für gewöhnlich reichte das billigste Shampoo, welches man meist bei den Hangarshops bekam, die meist direkt neben dem Andock bereich lagen. Es reinigte einen und schäumte, für ihn war dies Sinn und Zweck der Sache. Doch kam er nicht umhin zuzugeben, dass er selbst es an Frauen mochte wenn sie auf ihr Äußeres einen derartigen Wert legten, nur war er selbst nie der Kandidat dafür gewesen.

Die drei schwarzen Shuttles glitten wie Fledermäuse durch die Nacht, schlängelten sich durch die dutzenden an anderen Shuttles, flogen das ein oder andere waghalsige Manöver, nur um sich wenige Sekunden später wieder so unauffällig wie möglich zurück in die Masse an Skycars und Shuttles zu begeben, welche die heutige Nacht mit ihren blinkenden Scheinwerfern und reflektierenden Karossen erhellten.
Zur gleichen Zeit verließen drei große, schwarze Geländewagen mit quietschenden Hinterreifen die Tiefgarage unter Natalees Appartement und schlängelten sich in die Reihe weiterer schwarzer Wagen, welche zuvor ihre Runden um den Block gedreht hatten und fuhren nun in eine andere Richtung als die Shuttles zuvor. Kai nickte langsam, sah zu Natalee welche neben ihm im Schatten kauerte. "Es kann los gehen" meinte er leise und sah sich noch einmal zu seinem Team um. Richard und Collin wirkten angespannt, Nathan hielt sich nahe bei Natalee. Soweit ging alles nach Plan. Mittlerweile dürften auch die Autos ihre Route aufgenommen haben und nun lag es an ihnen Natalee wohlbehalten aus New York heraus zu bekommen. Kai öffnete eine kleine, vergitterte Luke in der Wand und ließ Collin sowie Richard vorgehen, ehe er Natalee durch die Öffnung half und nach Nathan als letzter in den U-Bahnschacht stieg, welcher von der Kanalisation aus erreichbar gewesen war. "Komm schon Natalee, mach mir hier nicht schlapp Mädchen. Ich bin besseres von dir gewöhnt" trieb er sie voran, während sie sich nahe der Wand hielten um nicht von einem der vorbei rauschenden Züge erwischt zu werden.
Sie kamen rasch ihrem Ziel näher - ein kleines Boot am Rande eines großen Abwasserrohrs, welches sie zum Island of Liberty bringen sollte von wo aus sie ein Shuttle zum Cerberus bringen würde. Kai trieb die anderen weiterhin voran, schlitterte beinahe über den kiesigen, feuchten Boden während er das nächste Gitter aufhielt, den fauligen Morast welcher zwischen den Maschen hing zwischen seinen Fingern spürte. Kai folgte Natalee, welche mit einem gekonnten Sprung im Motorboot landete, welches schmal und unauffällig am Ufer vor Anker lag. Zusammen mit Collin und Richard schob er das Boot ins Wasser, sprang hinein und startete den Motor.
Mit einem lauten Knattern erwachte dieser zum Leben, das Boot hob sich vorne etwas und brauste dann davon. Das schwarze Wasser um sie herum spiegelte kaum einen Stern wieder, der Himmel war bewölkt und die Gischt spritzte ihnen wie eisige, kleine Nadeln ins Gesicht. Der Wind rauschte laut um ihre Ohren, während sie beinahe die Hälfte des Weges schon zurück gelegt hatten.
Mit einem Ruck zog das Boot nach links, fegte Kai, welcher am Steuer saß das Ruder aus der Hand und ließ diesen beinahe Straucheln. Drei Sekunde später ertönte ein Knall und es blieb ruhig. Drei mal 343 Meter pro Sekunde.... Der Schütze sitzt fast einen Kilometer entfernt schoss es Kai durch den Kopf. "Sie haben das Steuer getroffen" setzte Kai an, kam jedoch nicht zu weiteren Erklärungen, als der Motor neben ihm brummte, knallte und sich brennendes Benzin ins Boot ergoss. Kai sprang zusammen mit den anderen ins Wasser, und hörte den Knall welcher drei Sekunden später ertönte garnicht mehr, ehe er aus dem Wasser auftauchte. Das Wasser war gerade einmal 8 Grad warm und somit eisig kalt. Er schwamm zu Natalee und Nathan, brüllte befehle und sah noch wie Richard und Collin vor die Zielpersonen schwammen, ehe das Wasser vor ihnen aufgewirbelt wurde und das Cerberus Shuttle vor ihnen in der Luft schwebte. Der Pilot, der sie abholen sollte warf eine Leiter ins Wasser, sie zogen sich gegenseitig hinauf, alles viel zu schnell und beinahe zu hektisch, als das Kai im Nachhinein noch hätte sagen können wie er hinauf gekommen war. Gerade als das Boot unter ihnen sich in einen Feuerball auflöste flog das Shuttle in den Nachthimmel. "Sie haben Glück, dass Sie nicht getroffen wurden Agent Leng" rief der Pilot namens Castle nach hinten zu dem frierenden Haufen der Flüchtlinge, während Kaim Natalee gerade eine Decke aus dem Notfallkasten zuwarf. "Das war kein Glück" erwiderte Kai nur trocken. "Der Schütze wollte uns nicht töten. Das war eine Warnung"

tbc: Cerberus

"Sie liegen falsch" meinte Daniel leise, welcher die ganze Zeit schon damit beschäftigt war einen kleinen, roten Ball aus Hartgummi gegen die Wand des kleinen Büros zu werfen, in welchem sich Pawel und er eingemietet hatten. Der Cleaner sah zu ihm und schnaubte. Stanek konnte diesen neun mal klugen Jungen nicht leiden, welcher ständig wirres Zeug redete, angebliche "Schlussfolgerungen" anstellte, ohne dass es auch nur den geringsten Beweis gab. Aber das passte ja zu Doktor Evans, dass diese Frau ihm so jemanden geschickt hatte. Das war reine Schikane, dessen war er sich sicher.
Daniel hob die Augenbraue und sah Stanek an, welcher über den Waffen brütete, welche man gefunden hatte. Jene Scharfschützengewehre, welche auf den Dächern montiert gewesen waren.
Erneut warf Daniel den Ball gegen die Wand, von wo er mit einem leisen "Duck" wieder abprallte. "Sie liegen immer noch fahaaalsch" flötete er und spielte mit seiner Stimme, ging drei Oktaven höher und tiefer.
Pawel wandte scih schließlich entnervt um. "Ach ja? Dann erleuchten sie mich doch bitte oh Doktor Sutherland! Wo genau liege ich denn falsch?"
Daniel ging dieser Aufforderung nur all zu gerne nach, Schwang sich über die Lehne des Stuhls wie eine Spinne und stand schließlich vor Stanek, welcher noch immer vor den Scharfschützengewehren stand. "Wieso hat sie diese Scharfschützengewehre benutzt?" fragte er an Stanek gewandt, welcher ihn verblüfft ansah. "Es sind alte Modelle, die gibts oft auf dem Schwarzmarkt. Außerdem können diese alten Geschosse jegliche heutigen Schilde einfach durchdringen. Und sie können kaum nach verfolgt werden!" erklärte er Daniel. Dieser zog eine Schnute, lächelte breit was ihm das Aussehen eines Brautmaul Frosches verlieh. "Nein. Nein nein nein nein nein" erklärte er in einem kleinen Singsang. "Sehen Sie sich doch nur mal das Zielsystem an!" erklärte er und deutete auf die automatische Zielerfassung. "Das ist mit SIcherheit kein Schwarzmarktprodukt und sie sind auch nicht billig. Wieso sollte jemand sich nicht nachverfolgbare Waffen kaufen und sie dann mit sowas ausrüsten? Oh nein. Nein nein nein!" er lächelte breit.
"Außerdem gingen alle Schüsse des Gewehres daneben und das obwohl sie eine solche Ziehilfe hatte - das beste, was es auf dem Markt gibt! Also ist ihr zweites Argument obsolet. Wieso sollte man eine tödliche, teurere Variante kaufen, wenn man garnicht töten will?" er sah dem anderen lange in die Augen. "Wieso hat sie also diese Waffen benutzt?" fragte er leise, sah Stanek an, welcher mit den Schultenr zuckte. "Wegen den Naniten Stanek! Wegen den Naniten!" rief Daniel aus, als wäre das das natürlichste der Welt. "Ähm, was?" fragte Pawel und sah den Jüngeren verwundert an.
"Oh es ist doch so einfach! Und es liegt direkt vor unserer Nase!" er deutete auf das Bild des Türspions aus Natalees Wohnung, welches noch immer in einer Endlosschleife lief. "Die Attentäterin musste diese Waffen kaufen. Weil sie keine Naniten hat, die ihr erlauben eine moderne Waffe abzufeuern. Oder besser gesagt, keine Naniten mehr hat, die einen gültigen Aktivierungscode haben" er sah Stanek an. "Verstehen Sie nicht! Das Video, die ungültig gemachten Naniten! Stanek! Ich habe es von Anfang an gesagt! Bereits damals! Bei der Technik hätte mehr übrig bleiben müssen. Viel mehr!" Stanek sah Daniel noch immer verwundert an. "Lisa Fergueson Stanek! Sie ist die Attentäterin! Sehen Sie es denn nicht! Project Persephone hat uns doch einen Namen genannt! Ethan Falcon! Er hat mal mit ihr zusammen gearbeitet! Jetzt ergibt das alles einen Sinn!" noch immer blinzelte Pawel ihn an, ehe Daniel missmutig schnaubte. "Wie können Sie alle nur mit solch einem beschränkten Gehirn leben!" fluchte er, schüttelte den Kopf. "Lisa Fergueson ist unsere Frau! Sie hat all das engagiert, zusammen mit Ethan Falcon. Aber... da fehlt ein Puzzle Teil. Wer hätte sie hier raus schaffen können... wer... oh! Ja! Ja natürlich!" er klatschte in die Hände, sein Gesicht erhellte sich. "Wer auch sonst? So muss es einfach gewesen sein!" er rannte los, schnappte sich seinen Mantel. "Wohin gehen Sie?" rief Pawel ihm noch nach. "Nach Illium natürlich mein lieber Pawel! Nach Illium, dorthin wo alle Fäden zusammen laufen!"

tbc: Illium