"Fick dich!" bellte Chester, ehe die biotische Entladung den Wachmann traf und dieser mit einem Schrei aus dem Fenster stürzte und mehrere hundert Meter in die Tiefe stürzte.
Der ehemalige N7-Soldat wischte sich den Schweiß von der Stirn und zog sich mit zusammen gebissenen Zähnen den großen metallspliter aus der Schulter, welcher sich dort verkeilt hatte.
"Ich leih mir das mal aus, danke" sagte er zu der Leiche einer der Wachen gewandt und nahm aus dessen Universalgerätslot eine Packung Medigel, rieb sich diese auf die Wunde.
Der Broker hatte ihn fast ein Jahr lang hier gefangen gehalten - eingesperrt in eine Kammer, sein einziges Tor zur Außenwelt waren Videobildschirme, auf welchen er das sah was der Broker ihn sehen lassen wollte. Monatelang, war jeglicher Versuch der Flucht unmöglich, ja zum Scheitern verurteilt. Aber dann, vor ein paar Wochen waren die Videoschirme abgeschaltet worden. Man hatte aufgehört ihm zu zeigen wie gut oder schlecht es seinen freunden ging, wie viel Leid geschah während er nichts tun konnte. Auch die Wachen waren weniger geworden, unvorsichtiger. Es schien gerade so, als habe der Broker weniger Mühe auf ihn und weniger Geld in seine Gefangenschaft gesteckt. Schließlich hatte Chester genug Kraft sammeln können um den Ausbruch zu versuchen.
In ihm brandte eine gewaltige Wut auf so ziemlich alles, was ihm den ganzen Scheiß eingebrockt hatte. Doch vor allem "Der Broker..." er hätte es wissen müssen. Hätte es erkennen müssen, als sie Ethan besucht hatte. Er hatte sie oft aus der Ferne gesehen, es jedoch nie erkannt. Doch nun hatte er genug Zeit gehabt nachzudenken. Wieso hätte man ihm all das antun sollen?
Nur der Broker war dazu in der Lage und jetzt ergab es Sinn - er hatte Ravenna damals sterben lassen und die Agentin des Brokers hatte ihr so ähnlich gesehen. Wie hatte er das nur übersehen können? Die Agentin musste dafür gesorgt haben, dass der Broker so handelte.
Chester schnaubte - und der Tod seines Sohnes war wohl auch kaum ein Unfall....
Er schritt durch den langen Gang des Dantius Towers und schnappte sich aus einem der Wachräume eine schlichte, schwarze Rüstung ehe er den Weg zum Shuttle-Landeplatz einschlug. "Sir, Sie können nicht" weiter kam der Wachmann nicht, ehe Chester ihm eine Kugel zwischen die Augen verpasste und sich in das Shuttle schwang.
Er wusste noch nicht genau was er tun wollte, wenngleich er auch bereits so eine Ahnung hatte.